Landtag

Mit der Erderwärmung haben sich zwei Abiturienten in ihren prämierten Facharbeiten beschäftigt. (Foto: dapd)

21.01.2011

Forscher mit Individualität

Bayerischer Club zeichnet Facharbeiten von Abiturienten aus dem Freistaat aus

In den kommenden Jahren werden sich die Auswirkungen der Erderwärmung auf Bayerns Landwirtschaft in Grenzen halten. Das prognostiziert der Abiturient Florian Schober in seiner Facharbeit „Auswirkungen des Klimawandels auf die Phänologie von Wild- und Naturpflanzen“. Und es gibt genügend Gründe, dem Urteil des Niederbayern aus Hutthurm zu glauben: Seine Expertise ist jetzt vom Bayerischen Club als Siegerarbeit ausgezeichnet worden. Die kreative Herangehensweise, die zahlreichen Experimente sowie das statistische Material der Ausführungen „reichen für gleich fünf sehr gute Arbeiten“, sagte Albert Scharf, Vorsitzender des Clubs.


Kaiserlob und mathematische Formeln


Gut möglich, dass im bayerischen Landtag ein künftiger Klimaforscher die Siegerurkunde von Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) entgegengenommen hat: Der 19-Jährige hat bereits den Bundespreis „Jugend forscht“ in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaften gewonnen.
Schobers Facharbeit hat abgesehen von der Note – alle wurden als sehr gut bewertet – eine weitere Gemeinsamkeit mit den Werken der anderen Preisträger: Sie setzt einen Schwerpunkt auf Bayern. Dies ist die Voraussetzung, um einen Jahrespreis des Bayerischen Clubs zu gewinnen. Schließlich hat sich Letzterer auf die Fahne geschrieben, bayerische Kultur zu bewahren und zu fördern. Spreche man von der Besinnung auf die bayerische Kultur, klinge das gestrig, sagte Scharf. „Dabei ist die Besinnung auf das Eigene die Voraussetzung für die Zukunft“, ist er überzeugt.
Ähnlich klingt die Einschätzung von Ministerialdirektor Josef Erhard, der Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) vertreten hat: „Bei den prämierten Facharbeiten handelt es sich um kulturell bedeutsame Themen aus Bayerns Vergangenheit und Gegenwart.“ Und: „Der Mensch braucht soziale Bindungen, und die lassen sich nicht so leicht globalisieren“, stimmte auch Stamm in den Chor ein. Die Preisträger hätten sich in hervorragender Weise mit der bayerischen Kultur auseinandergesetzt.
Was die prämierten Arbeiten aber vor allen Dingen auszeichnet, ist der fachübergreifende Ansatz. Einige verfügen sogar über Alleinstellungsmerkmale und genügen damit dem Anspruch an Wissenschaftlichkeit.
Florian Godeke hat sich nicht nur damit beschäftigt, wie sich der Klimawandel auf die Flora und Fauna des Freistaats auswirken könnte. Er skizziert auch, vor welche Herausforderungen die Erderwärmung Ökonomie, Wasserwirtschaft, Gesundheitswesen und Tourismus in Bayern stellen könnte. Auch als Pseudo-Getreide bekannt, beschreibt Katharina Wiedorfer Amarant als ehemalige Kultpflanze der Azteken, die künftig in Mitteleuropa eine Bedeutung als Nischenprodukt erhalten könnte. Das Gewicht der Steinernen Brücke in Regensburg hat Christiane Sommer errechnet – und das Vorurteil widerlegt, Frauen täten sich schwer mit Mathematik.
Sie beherrscht nicht nur perfektes Französisch, sondern hat auch Sinn für Unterhaltung: Anja Höger hat für Austauschschüler aus dem Nachbarland das Wissensspiel „Wer hat das Zeug zum Bürgermeister?“ in französischer Sprache entwickelt. Eine Elfenbein-Plastik in der Ansbacher Residenz zeigt ein Motiv aus Ovids Metamorphosen: An dieser mittelfränkischen Version des Mythos um Apoll und Daphne hat Vera Dufner den Einfluss von Ovids Dichtung auf die Kunst dokumentiert. Ebenfalls im Fach Latein analysierte Daniel Lorz Kaiserlob aus der Feder von drei Schriftstellern: Mit Horaz, Archipoeta und Paulus Melissus Schedius schlägt er einerseits einen Bogen von der Antike bis zum Humanismus. Andererseits interpretiert er mit Melissus’ Text ein bislang kaum beachtetes Kaiserlob.(Alexandra Kournioti)

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