Landtag

Beliebt: der Further Drache. (Foto: dpa)

05.02.2016

Further Drachenstich unter den Favoriten

Kulturausschuss: Bayerns Wunschliste fürs immaterielle UNESCO-Weltkulturerbe

Aus ganz Bayern sind 26 historische Veranstaltungen, Rituale und Überlieferungen zur Aufnahme in die UNESCO-Liste des immateriellen Weltkulturerbes angemeldet worden. Das teilte Kultusminister Ludwig Spaenle im Kulturausschuss mit. Unter den Anmeldungen befinden sich bekannte Bräuche wie der Further Drachenstich, die Landshuter Hochzeit oder der Rothenburger Meistertrunk, aber auch traditionelle Überlieferungen wie der „Zwiefache“ oder das Feldgeschworenenwesen. Bayern darf aus den 26 Meldungen vier an den Auswahlausschuss des Bundes melden. Sollten andere Bundesländer ihr Meldekontingent nicht ausschöpfen, kann Bayern weitere Vorschläge unterbreiten. Die Aufnahme in das nationale Register ist Voraussetzung für die spätere Ernennung zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Diese wird 2017 über Neuaufnahmen in ihr Verzeichnis befinden.

Ein mit acht Experten unter der Leitung des Regensburger Professors für Vergleichende Kulturwissenschaft, Daniel Drascek, besetztes Gremium hat aus den 26 Meldungen eine Vorauswahl getroffen. Diese soll allerdings bis zur Beschlussfassung des Ministerrats im April unter Verschluss bleiben. Die Abgeordneten des Kulturausschusses wurden deshalb nur in nichtöffentlicher Sitzung informiert. Dem Vernehmen nach haben aber vor allem der Further Drachenstich und die Landshuter Hochzeit gute Chancen. Öffentlich erläuterte Drascek, dass die gemeldeten Bräuche und Überlieferungen über mehrere Generationen weitergetragen und noch heute lebendig sein müssten. Auch dürften sie nicht kommerziellen Interessen folgen.

Unabhängig von der weiteren Auswahl begrüßten alle Fraktionen die vorgelegte Liste. Sie sei eine Werbung für die vielfältige Kultur und Brauchtumspflege in Bayern, sagte der Ausschussvorsitzende Michael Piazolo (Freie Wähler). Isabel Zacharias (SPD) sah darin eine Chance für die Belebung des kulturellen Tourismus in allen Landesteilen. Mit entsprechender Werbung könnten damit viele weniger bekannte, kulturell aber dennoch bedeutsame Veranstaltungen und Bräuche über die jeweilige Region hinaus besser bekannt gemacht werden. „Es zeigt sich, dass Bayern mehr und auch authentischere Orte zu bieten hat als Neuschwanstein“, erklärte sie. Für die Grünen forderte Verena Osgyan mehr staatliches Engagement beim Erhalt der vielen kulturellen Kleinode. Von der Aufnahme in eine Vorschlagsliste allein könne keine der genannten Veranstaltungen und Bräuche überleben. (Jürgen Umlauft)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Ist das geplante Demokratiefördergesetz sinnvoll?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

BR Player
Bayerischer Landtag
Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.