Landtag

Die CSU-Landtagfraktion tagt im Kloster Banz. (Foto: dpa)

18.01.2017

Fußfesseln für Gefährder

Für viele Sicherheitsgesetze - und deren Verschärfungen - ist der Bund zuständig. Bayern will aber, wo immer möglich, selbst handeln. Und da drückt Innenminister Herrmann auch ordentlich aufs Tempo

Extremisten und Gefährder sollen in Bayern bereits in Kürze mit elektronischen Fußfesseln überwacht werden können. Zudem sollen sie leichter als bisher vorbeugend in Gewahrsam genommen werden können. Das geht aus einem Beschlusspapier der CSU-Landtagsfraktion zur Sicherheitspolitik hervor, das am Mittwoch auf der Fraktionsklausur im oberfränkischen Kloster Banz verabschiedet wurde. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) kündigte einen Gesetzentwurf bereits innerhalb der nächsten vier Wochen an.

Konkret soll das bayerische Polizeiaufgabengesetz geändert werden. Damit soll die gesetzliche Grundlage für die Maßnahmen geschaffen werden - für die aber die Anordnung eines Richters notwendig ist.

Spezielle Hafteinrichtung für ausreisepflichtige Ausländer in Passau

Gleichzeitig konkretisierte die CSU den Plan für eine spezielle Hafteinrichtung für ausreisepflichtige Ausländer in Passau. Dort soll in einer schon länger geplanten Haftanstalt "eine bundesweit einzigartige kombinierte Einrichtung zum Vollzug von Straf- und Abschiebungshaft" entstehen, in der "auch Gefährder untergebracht werden können". In einer überarbeiteten Version des Papiers stellt die CSU nun klar, dass "hochgradige Gefährder und potentielle Terroristen" aber in erster Linie in den Hochsicherheitsbereichen der normalen Justizvollzugsanstalten untergebracht werden sollten. Dafür müsse der Bund "die erforderlichen Rechtsgrundlagen schaffen".

Eigenständig angehen will Bayern - in den Bereichen, in denen dies möglich ist - auch den Ausbau der Videoüberwachung und die Verlängerung der Speicherfristen: von drei Wochen auf zwei Monate.
Herrmann betonte, Bayern werde den Spielraum, den es insbesondere bei der Prävention und der Gefahrenabwehr habe, konsequent nutzen. Fraktionschef Thomas Kreuzer versicherte: "Wir haben vor, die Maßnahmen in Bayern direkt umzusetzen." Justizminister Winfried Bausback sagte: "Wir reden nicht nur, wir handeln." Wo Bayern nicht alleine handeln kann und der Bund zuständig ist, will die Staatsregierung aber in Berlin nun den nötigen Druck aufbauen. (dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

BR Player
Bayerischer Landtag
Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.