Die Landtags-Grünen wollen auf einem Umweg ein wasserdichtes Verbot der umstrittenen Fracking-Fördermethode für Erdgas durchsetzen. Fraktionschef Ludwig Hartmann forderte eine Änderung des bayerischen Wasserrechts: Jede mit Fracking in Zusammenhang stehende Bohrung oder Probebohrung, die durch grundwasserführende Erdschichten führt, soll nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Behörden möglich sein. "Die Schlupflöcher, die der Bund gelassen hat, muss Bayern abdichten", sagte Hartmann.

Das Argument des Grünen-Fraktionschefs: Das Grundwasser ist in vielen Regionen Bayerns ohnehin schon durch Düngerrückstände belastet. "Beim Thema Grundwasserschutz haben wir genug Herausforderungen", sagte Hartmann.

"Die Schlupflöcher, die der Bund gelassen hat, muss Bayern abdichten"

Fracking ist eine vor allem in den USA gebräuchliche Methode zur Förderung vor allem von Erdgas: Dabei wird eine Mischung von Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in gasführende Schieferschichten gepresst, so dass diese aufgebrochen werden und das Gas an die Oberfläche steigen kann. Umweltschützer machen Fracking für eine Vielzahl von Umweltschäden verantwortlich, von der Verschmutzung des Grundwassers bis zu kleinen Erdbeben.

Der Bundestag hatte am vergangenen Freitag zwar kommerzielles Fracking verboten, Probebohrungen zu wissenschaftlichen Zwecken bleiben jedoch erlaubt. (dpa)