Landtag

Durch die neue Prüfungsordnung fallen in Bayern immer mehr Lehramtsstudierende durch. (Foto: dpa)

24.05.2017

Mathe auf Lehramt: Über ein Viertel fällt durch

Das Kultusministerium findet die Prüfungsanforderungen dennoch „nicht unangemessen“

„Zahlreiche Studierende klagen über fehlerhafte Staatsexamensprüfungen, enorme Durchfallquoten und lange Bearbeitungszeiten bei eingereichten Beschwerden“, schreibt Peter Paul Gantzer (SPD) in seiner Anfrage. Der Abgeordnete wollte daher von der Staatsregierung wissen, wie hoch die Durchfallquote im Fach Mathematik für Lehramt am Gymnasium tatsächlich ist.

Die Zahlen des Kultusministeriums belegen: Die Durchfallquote ist seit dem Frühjahr 2011 von 3,07 Prozent um rund 800 auf 27,21 Prozent im Frühjahr 2016 deutlich gestiegen. Zum Vergleich: Bei den Wirtschaftswissenschaften lag die Durchfallquote zuletzt bei 6,16 Prozent, bei den Sportlern bei 3,98 Prozent und bei den Psychologen mit Schulpsychologie als Schwerpunkt bei null Prozent. Besonders viele angehende Mathematiker scheiterten auch im Herbst 2015 (zwölf Prozent), im Frühjahr 2014 (12,03 Prozent) und im Frühjahr 2015 (26,79 Prozent).

Grund für das schlechte Abschneiden: die neue Lehramtsprüfungsordnung

Die Gründe für die schlechten Leistungen sieht das Ressort von Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) an der zunehmenden Anzahl an Studierenden, die die Prüfung nach der neuen Lehramtsprüfungsordnung ablegen müssen. „Durch den Wegfall der mündlichen Einzelprüfungen im Rahmen der Ersten Staatsprüfung, bei denen in vielen Fällen zudem bessere Ergebnisse als bei den schriftlichen Einzelprüfungen erzielt wurden, verringern sich die Möglichkeiten, eine schlechte Note in einer der schriftlichen fachwissenschaftlichen Prüfungen auszugleichen“, heißt es in der Antwort.

Eine Änderung der Prüfungsordnung hält das Kultusministerium dennoch für unnötig. Zwar sei der Anteil der durchgefallenen Prüfungsteilnehmer „deutlich“ gestiegen. „Die durchschnittlich erzielte Fachnote der je nach Prüfungstermin zwischen 135 und 306 Prüfungsteilnehmer im Fach Mathematik bleibt hingegen relativ konstant und ist nur zum Prüfungstermin Frühjahr 2015 einer deutlichen Schwankung unterworfen.“ Das lasse den Schluss zu, dass die Prüfungsanforderungen „nicht unangemessen“ waren. (David Lohmann)

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