Landtag

Zum Gedenken an die Opfer des Münchner Amoklaufs werden die Flaggen in Bayern am Sonntag erneut auf halbmast wehen. (Foto: dpa)

27.07.2016

Merkel kommt in den bayerischen Landtag

Gottesdienst für Münchner Amok-Opfer mit Kanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck

Eine Woche der Trauer hatte Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter nach dem Amoklauf am vergangenen Freitag ausgerufen. Schlusspunkt ist nun ein Gottesdienst und danach ein Trauerakt im Landtag. Neben den Familien der Toten wird auch Bundeskanzlerin Merkel erwartet.

Bei einem ökumenischen Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom wird an diesem Sonntag der Opfer des Amoklaufs gedacht. Die kirchliche Feier mit dem Münchner Kardinal und Erzbischof Reinhard Marx und dem evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm beginnt um 16.00 Uhr. Anschließend ist ein Trauerakt im Bayerischen Landtag geplant. Zu den Feierlichkeiten werden Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet. Eingeladen wurden auch die Familien der neun Todesopfer, berichtete am Mittwoch der Bayerische Landtag, der den Trauerakt mit der Stadt München und der Staatsregierung ausrichtet.

Da sieben der Getöteten Muslime waren, soll im Dom ein Vertreter des islamischen Glaubens ein Gebet sprechen. Auch Mitglieder anderer christlicher Kirchen und der jüdischen Gemeinde werden erwartet. Ein Amokschütze hatte am vergangenen Freitag neun Menschen erschossen, darunter vor allem Jugendliche. Anschließend tötete er sich selbst.

Der Migrationsbeirat der Stadt München hätte sich mehr Sensibilität gewünscht

Der Vorsitzende des Muslimrates München, Sokol Lamaj, nannte das Gedenken im katholischen Dom eine Ehrerweisung für die Opfer, auch wenn diese muslimischen Glaubens gewesen seien. "Die Intention ist, von christlicher Seite Anteilnahme zu zeigen", sagte Lamaj. "Vor allem ist es eine Zeit, in der man zusammenfinden muss." Der Gottesdienst richte sich an alle Bürger der Stadt. "Wir sind alle Betroffene", erklärte der Münchner Ratsvorsitzende.

Die Vorsitzende des Migrationsbeirates der Stadt München, Nükhet Kivran, nannte die Trauerfeierlichkeiten ebenfalls eine Anerkennung des Leids der Familien. Dennoch hätte sie sich mehr Sensibilität gewünscht, sagte Kivran. So wäre ein religiöses Gedenken an einem neutralen Ort möglich gewesen. "Aber ich glaube nicht, dass das bewusst gemacht worden ist, man hat es gut gemeint." Der Migrationsbeirat sei bei der Planung nicht eingebunden gewesen. (dpa)

Kommentare (1)

  1. Miiich am 29.07.2016
    Wenn ich mir die gestrige Pressekonferenz durch den Kopf gehen lasse, ist die Kanzlerin für eine würdige Trauerfeier als Redenerin nicht gerade geeignet. Ihre kühle emotionslosa Art, Ihre Gestik und Mimik und ihr mit floskeln immer abgelesen wirkender um alles herumlavierender Redestil ist da nicht gerade trostspendend für die Hinterbliebenen.
    Mitfühlende Worte von ihr klangen bisher immer so: "Ich muß dass jetzt sagen."
    So wie der Bund gerade im letzten Jahr zu Bayern und seinen Bürgern stand, würde ich die Bundesflagge vor allen Landesbehörden und vor Allem vom Dach des Landtages einholen lassen und die Bayerische auf Halbmast setzen.
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