Landtag

Der Karikaturist Luff alias Rolf Henn zeichnet SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. (Foto: Landtagsarchiv Poss)

22.02.2013

Von Betonfrisuren und ebensolchen Köpfen

18 Karikaturisten kommentieren in 60 Bildern die soziale Marktwirtschaft

Was ist das Schlimmste, das einem Karikaturisten passieren kann? „Wenn ein Politiker sein Äußeres verändert“, erklärte Schnellzeichner Luff alias Rolf Henn (Foto) den Vernissage-Gästen von „Rosinenschnecken oder Tortendiagramme?Nachhaltiges Wachstum und die Soziale Marktwirtschaft“. Wie sich eine optische Metamorphose maltechnisch auswirkt, demonstrierte der politische Karikaturist der Stuttgarter Zeitung am Beispiel Angela Merkels. Nach dem Motto „von der Betonfrisur zur Udo Walz-Kreation“ lieferte er Vorher-Nachher-Interpretationen der Merkelschen Haarpracht. Davon, dass ihn die veränderte Erscheinung besonders anstrengen würde – keine Spur! Ebenso flott und markant brachte Luff auch das Konterfei von SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück auf das Papier.
Ähnlich kurzweilig war auch die übrige Eröffnung: Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, die die Karikaturenausstellung gemeinsam mit der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (VBW) organisiert, sagte in gefühlten fünf Sätzen mehr als manche Gastredner auf anderen Veranstaltungen in einer Stunde: Ähnlich wie zuvor Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) und VBW-Präsident Randolf Rodenstock warb er für die soziale Marktwirtschaft. Schließlich ist dies ein Anliegen seiner Initiative. Was die Exponate betrifft, seien die Karikaturen gelungen, „weil über sie politische Freunde und Feinde gleichermaßen lachen können“, urteilte der Volkswirt.
Wirtschaftswachstum, Finanzmarktsteuer, bürgerliches Engagement, Banken, Bildung, V-Männer, Rating-Agenturen: Es gibt kaum ein Thema, das die soziale Marktwirtschaft tangiert und das die insgesamt 18 Karikaturisten nicht kommentiert hätten. Stilistisch sind die 60 Bilder sehr unterschiedlich: Vom puristischen Zeichner bis zum detailverliebten Maler sind alle Typen vertreten, was die Ausstellung abwechslungsreich macht. Die Umgebung des Landtags lädt die gemalten Witze zusätzlich symbolisch auf. So sollte manch bayerischer Volksvertreter sein Redemanuskript angesichts dieser Karikatur Rainer Brüderles überdenken: „Also erstens habe ich das gar nicht gesagt...und zweitens ganz anders gemeint“. Das legt ihm Freimut Woessner in den Mund.
(„Rosinenschnecken oder Tortendiagramme?“,Karikaturenausstellung, bis 21. März, Eingangshalle West, Landtag, Montag bis Donnerstag, 9 bis 16 Uhr, Freitag, 9 bis 13 Uhr.) (Alexandra Kournioti)

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