Landtag

Auch Maria, Josef und das Jesuskind waren Ausgewiesene, Flüchtlinge und Vertriebene, beont der Bamberger Erzbischof Schick

24.12.2015

"Wir lassen uns nicht spalten"

Mehr Solidarität in Europa, fordert Barbara Stamm, Heinrich Bedford-Strohm verbringt den Heiligen Abend am Münchner Hauptbahnhof und Ludwig Schick betont den Wert der Familie

Bayerns Landtagspräsidentin Barbara Stamm hat in ihrer Weihnachtsansprache „weniger Egoismus und wieder mehr Solidarität in Europa“ gefordert. Die Errungenschaften der europäischen Einigung dürften in der Flüchtlingskrise nicht aufs Spiel gesetzt werden. „Schließlich sind wir nicht nur eine Wirtschaftsgemeinschaft, sondern auch eine Werte-Union“, sagte die CSU-Politikerin in ihrer vorab verbreiteten Ansprache im Bayerischen Rundfunk. Stamm blickte dabei auf ein schwieriges Jahr zurück, das geprägt war von Flüchtlingskrise, weltweiten Terroranschlägen und militärischen Konflikten. „Bei allen Schwierigkeiten: Wir lassen uns nicht spalten. Feindseligkeit oder gar Gewalt haben bei uns keinen Platz – darin sind wir Demokraten uns einig“, sagte sie. Die Herausforderungen könnten gemeistert werden. „Wir leben in einem Land, in dem Solidarität und Zusammenhalt groß geschrieben werden. Menschenwürde, Freiheit, Toleranz und gegenseitiger Respekt prägen unser Miteinander. Und wir können auf das großartige Engagement der Menschen in Bayern bauen.“

Bedford-Strohm: „Das Jahr 2015 wird in die Geschichte eingehen“

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat die Aufnahme von Flüchtlingen in diesem Jahr als historische Leistung gewürdigt. „2015 wird in die Geschichte unseres Landes eingehen als das Jahr, an dem Deutschland über sich hinausgewachsen ist“, sagte er. „Hätte einer am Weihnachtsfest des letzten Jahres vorhergesagt, dass unser Land in diesem Jahr eine Million Flüchtlinge aufnehmen würde, er wäre als realitätsfremder Träumer bezeichnet worden.“

Der bayerische Landesbischof feiert an Heiligabend einen Gottesdienst am Münchner Hauptbahnhof mit Flüchtlingen und mit Helfern. Ein Bahnhof sei näher mit dem Ursprung von Weihnachten verbunden als so manche romantische Verklärung des Festes, sagte er dazu.

Schick: „In der Familie wird soziales Verhalten gelernt“

Mit diesem Thema setzte sich auch der  Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick auseinander. Er betonte aber indes, das Weihnachtsfest habe nichts mit „weltabgewandter Romantik“ zu tun. „Unsere Liebe und unser Friede in den Familien sind ein wichtiger Beitrag, um auch die großen Weltprobleme zu lösen“, sagte er. Das Heranwachsen von Kindern in Liebe und im Frieden sei der beste Schutz gegen Radikalisierung durch rechte oder linke Gewaltpropaganda. In der Familie werde soziales Verhalten gelernt, würden Werte und Tugenden entwickelt. Wenn die Familien von Liebe und Friede geprägt seien, habe das Auswirkungen auf die ganze Welt. Die Familie zu fördern sei ein Beitrag zum Gemeinwohl, zur Gerechtigkeit und zum Frieden.

Jesus sei nicht in eine Idylle hineingeboren worden, betonte der katholische Geistliche weiter. „Maria, Josef und das Jesuskind waren Ausgewiesene, Flüchtlinge und Vertriebene.“ Maria und Josef hätten aber die Schwierigkeiten der Geburt in Betlehem, der Flucht nach Ägypten, des Aufenthaltes in der Fremde und die Rückkehr nach Nazareth bestanden. „Wenn wir heute Weihnachten in den Familien in Liebe und Frieden feiern und dabei die großen Probleme der Welt etwas in den Hintergrund treten lassen, kann dies für die Lösung der Weltprobleme vielleicht mehr bringen als es uns erscheint“, versicherte Schick. (dpa)

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