Leben in Bayern

Dieser kleine Mauersegler konnte gerettet werden. Aufgrund der Hitze verlassen viele Jungvögel ihre Nester viel zu früh. (Foto: dpa)

21.06.2017

Vogelnachwuchs stürzt sich aus Nestern

Jetzt ist auch dem Kalender zufolge endgültig Sommer. Und der lässt sich im Freistaat nicht lumpen: Bis zu 37 Grad sollen es werden. Das hat auch unerwünschte Folgen

Temperaturen von über dreißig Grad machen vielen Vogelarten derzeit in Bayern zu schaffen. "Zahlreiche Jungvögel verlassen ihre Nester viel zu früh, da die Temperatur im Brutraum auf ein unerträgliches Niveau von bis zu 100 Grad ansteigen kann", sagte die Biologin Christiane Geidel vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). Tiere, die den Sturz aus dem Nest überlebten, drohe der Tod durch Verhungern, weil sie nicht mehr von den Eltern gefüttert würden. Besonders betroffen ist demnach der Nachwuchs von Gebäude-Brütern.

Geidels Rat: Wer einen Mauersegler- oder Spatzen-Jungvogel findet, sollte das Tier in einen mit Küchenpapier ausgepolsterten, aber nicht zu großen dunklen Pappkarton mit Luftschlitzen setzen. Der verschlossene Karton müsse an einen kühlen und ruhigen Ort gestellt werden.

"Alle zwei Stunden muss der Schnabel des Vogels mit einem Tropfen Wasser benetzt werden. Das Wasser sollte nicht in den Schnabel eingegeben werden, da die Tiere sich daran verschlucken und ersticken können", sagte Geidel. Gefüttert werden könne mit Heimchen - eine Heuschreckenart - und Wachsmotten, die es in Baumärkten oder im Zoofachhandel zu kaufen gebe. Die Fütterung sollte etwa stündlich erfolgen. Gartenbesitzer sollten zudem Vogeltränken aufstellen.

Waldbrandgefahr: Einige Sonnwendfeuer könnten noch abgesagt werden

Und es bleibt vorerst heiß. Am wärmsten soll es am Donnerstag im Raum Würzburg werden: Dort erwarten die Fachleute Temperaturen von bis zu 37 Grad. Erst am Wochenende soll es wieder etwas kühler werden.

Auch die vielerorts hohe Waldbrandgefahr sollte zum Wochenende dann etwas abnehmen, wie eine Fachfrau der Agrarmeteorologischen Außenstelle in Weihenstephan sagte. Dennoch gebe es deshalb "noch keine Entwarnung". Derzeit liegt der Index in weiten Teilen Bayerns bei Stufe 4 von 5 - oder sogar bei der Höchststufe.

Als riskant gelten die Sonnwendfeuer, die am Wochenende in vielen bayerischen Gemeinden geplant sind. Im oberpfälzischen Flossenbürg (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) wurde das Johannisfeuer bereits abgesagt. Auch an der Kampenwand oder im Landkreis Passau sind kurzfristige Absagen möglich, wie die zuständigen Behörden mitteilten. Im Nationalpark Bayerischer Wald wurden am Mittwoch wegen der hohen Walbrandgefahr bereits sämtliche Grillplätze gesperrt. (dpa)

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