Politik

Windenergie in Bayern: Der Bau von 1500 Windrädern war im 2011 beschlossenen Energiekonzept der Staatsregierung noch vorgesehen. (Foto: dopa)

13.01.2014

Abkehr von der Energiewende?

Horst Seehofer ist die Versorgungssicherheit wichtiger als die Energiewende. Die Opposition übt scharfe Kritik.

Bei der Energiewende setzt Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) neue Prioritäten. Vorrang soll nach rasanten Fortschritten nicht mehr der Ausbau der erneuerbaren Energien haben. Wichtiger sei das Abbremsen der Kostendynamik, sagte Seehofer. "Das Zweite ist die Sicherstellung der Versorgung, insbesondere für die industriellen Arbeitsplätze." Es müsse eine schnelle Standby-Lösung für konventionelle Reservekraftwerke organisiert werden. "Das ist viel wichtiger als ein weiterer starker Ausbau beim Wind, und das müssen wir gemeinsam mit der Bundesregierung und der Bundesnetzagentur anpacken." Im 2011 beschlossenen Energiekonzept der Staatsregierung war noch der Bau von 1500 Windrädern in Bayern vorgesehen. Dieses Ziel ist hinfällig -  denn Seehofer fordert größere Abstände von Windrädern zu Wohnhäusern. Üblicher Abstand war bislang ein Kilometer, Seehofer will für große Windräder von 200 Metern Höhe zwei Kilometer vorschreiben. SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher kritisierte Seehofers Schwerpunktänderung in der Energiewende als "Abkehr der bayerischen Staatsregierung von der Energiewende". Die bayerischen Bürger hätten klar gemacht, was sie wollen: Ausstieg aus der Kernenergie und Umstieg zu erneuerbaren Energiequellen", sagte Rinderspacher. "Ministerpräsident Seehofer befindet sich auf einem Irrweg, wenn er glaubt, dass Bayern auf den Ausbau der Windenergie und anderer erneuerbarer Energiequellen verzichten kann. Man müsse am ursprünglichen Konzept festhalten, 1500 Windräder im Freistaat zu installieren, forderte er. "Wenn Herr Seehofer mit seinem jetzigen Kurs fortfährt, werden wir künftig Windenergie aus Sachsen-Anhalt, Kohlestrom aus Nordrhein-Westfalen und Atomenergie aus besonders unsicheren tschechischen Kernkraftwerken importieren müssen. Oder will er in Wahrheit die bayerischen Atommeiler doch länger am Netz lassen? Steckt das dahinter?" Auch Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger übte scharfe Kritik: "Es ist falsch, erneuerbare gegen konventionelle Energie auszuspielen und so zu tun, als würden die Erneuerbaren weniger Versorgungssicherheit bringen", sagte er. Der Schlüssel zum Gelingen der Energiewende ist es, Sonne und Wind über die Methanisierung speicherfähig zu machen. Die Technik und das Geld ist da. Was jedoch fehlt, ist der politische Wille." (aka, dpa)  

Kommentare (1)

  1. Alexander am 14.01.2014
    Frage an Radio Eriwan:

    Baut Deutschland seine Atomkraftwerke ab?

    Antwort:

    Im Prinzip ja, aber dafür wird Deutschland von Nachbaratomkraftwerken umzingelt!
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