Politik

25.09.2015

Aus der VW-Katastrophe lernen

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

In jeder Krise steckt eine Chance. Das gilt auch im Fall der aktuellen Volkswagen-Katastrophe. Weil jetzt Dieselfahrzeuge einen gewaltigen Imageschaden verzeichnen, sollten die deutschen Hersteller, auf die der VW-Skandal leider abfärbt, alle Kraft darauf verwenden, deutlich mehr E-Fahrzeuge als bisher zu entwickeln.
Die VW-Tochter Audi aus Ingolstadt zum Beispiel hat zwei Modelle im Angebot, die sie in ihrer Werbung nur äußerst stiefmütterlich behandelt: den e-tron und den g-tron. Ersterer ist ein Audi A3 mit reinem Elektroantrieb und der Zweite ein Audi A3, der mit dem so genannten elektrischen Benzin fährt. Der Clou beim g-tron liegt in der Power-to-gas-Technik. Solarstrom wird methanisiert und dieses Gas steht dann als Treibstoff für den Gasbetriebenen g-tron zur Verfügung. Man fragt sich, warum diese innovativen Antriebsarten nur im Audi-Modell A3 erhältlich sind. Familien, die „sauber“ unterwegs sein wollen, bräuchten diese Technik in geräumigeren Modellen wie einem A4 oder A6.
Auch bei BMW ist man mit den Modellen i3 und i8 gut unterwegs. Doch für breite Käuferschichten sind diese Fahrzeuge ungeeignet. Der i8 ist zweifellos schick, doch rein passt so gut wie nichts. Gleiches gilt für den i3. Wer dort im Fonds Platz nimmt, sollte nicht größer als 1,60 Meter sein.

Die bayerischen Hersteller müssen sich gewaltig ins Zeug legen


Das alles zeigt, dass sich die bayerischen Hersteller bei E-Autos noch gewaltig ins Zeug legen müssen. Die Politik ist jetzt gefordert, den Automobilstandort Bayern mit den vielen Arbeitsplätzen zu stabilisieren. Denn die Nachbeben aus dem Abgasskandal werden noch lange zu spüren sein. Es ist an der Zeit, das vor einigen Monaten angekündigte staatliche Anreizprogramm für die Anschaffung von E-Autos zu starten, damit Deutschland als Wiege des Automobils nicht im Strudel einiger weniger, kriminell Agierender aus dem VW-Konzern untergeht.
Volkswirtschaftlich rechnet sich eine derartige Förderung allemal. Schließlich geht es darum, den Innovationsvorsprung deutscher und damit bayerischer Automobiltechnik zu sichern. Denn die Konkurrenz – gerade aus Fernost – schläft nicht. Und im E-Premiumsegment gräbt vor allem Tesla aus den USA den bayerischen Herstellern Audi und BMW mächtig das Wasser ab.

Kommentare (2)

  1. Susanne am 27.09.2015
    E-Mobile sind mir zu teuer, da bleib ich lieber bei meinem
    Mazda 6
  2. Peter am 27.09.2015
    Diesel nein danke!!!
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