Politik

Deutschland ist Weltmeister, Haderthauer tritt als Staatskanzleichefin zurück, in München regiert Schwarz-Rot und der Fall Gurlitt beschäftigt die Gerichte. (Fotos: dpa)

30.12.2014

Bayerischer Jahresrückblick

Das war das Jahr 2014 im Freistaat

Die Jahreschronik des Freistaats im Jahr 2014: JANUAR   - 10. Januar: Die angeschlagene kirchliche Verlagsgruppe Weltbild beantragt Insolvenz. Am 1. April eröffnet das Amtsgericht Augsburg das Insolvenzverfahren. Im Juli teilt der Insolvenzverwalter mit, dass Weltbild mehrheitlich an das Düsseldorfer Familienunternehmen Droege International Group AG verkauft wird. - 13. Januar: Der frühere Bayern-München-Coach Jupp Heynckes wird als Fußball-Welttrainer des Jahres 2013 ausgezeichnet. Der 68-Jährige, der mit den Bayern das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League gewonnen hatte, erhält die Ehrung bei der Weltfußballer-Gala der Fifa in Zürich.   - 13. Januar: Die Stiftung Warentest verliert im Rechtsstreit um Aromen in einer Ritter-Sport-Schokolade gegen den Hersteller. Die Warentester dürfen künftig nicht mehr behaupten, das Unternehmen verwende ein künstlich hergestelltes Aroma in seiner Nuss-Schokolade. Das entscheidet das Landgericht München. Die Berufung der Stiftung wird am 9. September vom Oberlandesgericht München zurückgewiesen.   - 16. Januar: Der TV-Gerätehersteller Loewe soll großteils an eine Gruppe deutscher Investoren verkauft werden. Nach hohen Verlusten hatte Loewe Anfang Oktober 2013 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Am 24. Februar tritt die Investorengruppe vom Kauf zurück.   - 17. Januar: CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer will seinen tschechischen Doktortitel künftig nicht mehr führen. Scheuer hatte 2004 an der Karls-Universität in Prag ein «kleines Doktorat» erworben. Den Titel «Dr.» ohne Zusatz darf er in Deutschland - außer in Bayern und in Berlin - nicht führen. Wegen seiner Doktorarbeit gibt es gegen ihn auch Plagiatsvorwürfe. Sie werden von der Universität nach einer Überprüfung zurückgewiesen.   - 19. Januar: Der ADAC räumt Manipulationen beim Autopreis «Gelber Engel» ein. Die Zahl der abgegebenen Stimmen bei der Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen wurden nach oben geschönt. Laut ADAC hat Kommunikationschef Michael Ramstetter über Jahre die Umfrage gefälscht. In der Zeit darauf tauchen immer weitere Ungereimtheiten beim ADAC auf.   - 22. Januar: Der Schlagersänger und Schauspieler Fred Bertelmann (88) stirbt in Berg am Starnberger See. Bertelmann war in den 1950er und 1960er Jahren einer der erfolgreichsten deutschen Schlagerinterpreten. Viele seiner Melodien wurden Evergreens.   - 24. Januar: Der frühere jugoslawische Geheimdienstgeneral Josip Perkovic wird an Deutschland ausgeliefert. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, für den Mord an dem jugoslawischen Dissidenten Stjepan Durekovic 1983 in Wolfratshausen (Bayern) verantwortlich zu sein. Am 17. April wird der ehemalige jugoslawische Geheimdienstchef Zdravko Mustac wegen desselben Mordfalles an Deutschland überstellt. Am 17. Oktober beginnt der Prozess vor dem Oberlandesgericht München.   FEBRUAR   - 10. Februar: ADAC-Präsident Peter Meyer tritt nach Manipulationen beim ADAC-Autopreis «Gelber Engel» und weiterer Kritik an dem Verein zurück. Der 64-Jährige kommt damit seiner Suspendierung zuvor. Neben der Teilnehmerzahl ist bei der Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen jahrelang auch die Rangfolge gefälscht worden. Die Auszeichnung wird abgeschafft.   - 15. Februar: Der Leiter der Drogenfahndung in Kempten wird nach einem Familienstreit festgenommen. In seinem Spind finden seine Kollegen 1,8 Kilogramm Kokain. Im Oktober wird der Polizist wegen Drogenbesitzes, gefährlicher Körperverletzung und Vergewaltigung seiner Ehefrau angeklagt.   - 16. Februar: Die Leiche der zwölfjährigen Franziska wird in einem Baggersee bei Neuburg an der Donau gefunden. Die Obduktion ergibt, dass das Mädchen sexuell missbraucht wurde. Wenige Stunden nach dem Fund nimmt die Polizei einen Tatverdächtigen fest. Laut Kripo hat er den Mord gestanden. Er ist wegen Sexual- und Gewaltdelikten vorbestraft und wurde erst im Dezember 2013 aus der Haft entlassen.   - 19. Februar: Die umstrittene dritte Startbahn am Münchner Flughafen darf gebaut werden. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof weist die Klagen von Kommunen, Bund Naturschutz und Privatleuten gegen den 2011 erteilten Planfeststellungsbeschluss ab. Das Projekt liegt nach einem Bürgerentscheid in München 2012 auf Eis.   - 20. Februar: Die Deutsche Bank beendet den Dauerstreit um die Pleite des Kirch-Medienkonzerns. 775 Millionen Euro zuzüglich Zinsen und anderer Kosten bezahlt das Frankfurter Geldhaus für den Vergleich, der vor dem Oberlandesgericht München besiegelt wird. Anlass der Dauerfehde war ein Interview des damaligen Deutsche-Bank-Chefs Rolf Breuer, der Kirchs Kreditwürdigkeit in Zweifel zog. Wenige Wochen später meldete Leo Kirch Insolvenz an.   - 20. Februar: Finanzminister Markus Söder (CSU) eröffnet das neue Heimatministerium in Nürnberg. Zum ersten Mal seit der Staatsgründung 1806 findet nun staatliches Regierungshandeln dauerhaft nicht nur in der Landeshauptstadt statt. In dem früheren Staatsbank-Gebäude im Herzen der Altstadt sollen etwa 100 Mitarbeiter arbeiten. Das Land hat das 3500 Quadratmeter große Gebäude für 15 Jahre gemietet.   - 21. Februar: Eva Wagner-Pasquier wird sich 2015 aus der künstlerischen Leitung der Bayreuther Festspiele zurückziehen. Das teilt der Verwaltungsrat mit. Wagner-Pasquier und ihre Halbschwester Katharina Wagner hatten die Festspielleitung 2008 von ihrem Vater Wolfgang Wagner übernommen.   - 21. Februar: Dopingfall bei den Winterspielen in Sotschi: Die Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle aus Traunstein wird positiv auf das Stimulanzmittel Methylhexanamin getestet. Die 33-Jährige wird aus dem deutschen Olympiateam ausgeschlossen, nachdem die B-Probe den Befund der ersten Analyse bestätigt. Am 30. November erklärt die Langlauf-Olympiasiegerin ihre Sportkarriere für beendet.   - 24. Februar: Der CSU-Vorstand beschließt einen Verhaltenskodex, der die Mandatsträger der Partei zum sparsamen Umgang mit öffentlichen Mitteln und zu einer klaren Trennung zwischen Dienstlichem und Privatem verpflichtet. Der Kodex war nach der Verwandtenaffäre im bayerischen Landtag erarbeitet worden. Er gilt für die Mandatsträger in Kommunen, auf Landes-, Bundes- und europäischer Ebene.   - 26. Februar: Nach wochenlangem Druck gibt der affärengeschüttelte Miesbacher Landrat Jakob Kreidl auf: Er kündigt an, sich vollständig aus der Politik zurückzuziehen. Kreidl war wegen der überwiegend von der Kreissparkasse und dem Landkreis bezahlten Feier zu seinem 60. Geburtstag - Gesamtkosten fast 120 000 Euro - und wegen seines aberkannten Doktortitels massiv in die Kritik geraten.   - 27. Februar: Das Landgericht Augsburg verurteilt einen 58-Jährigen wegen des Mordes an dem Polizisten Mathias Vieth im Oktober 2011 zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung. Das Verfahren gegen seinen mitangeklagten Bruder war während des Prozesses wegen Verhandlungsunfähigkeit abgetrennt worden. Ein neuer Prozess gegen den Bruder beginnt im September 2014.   - 27. Februar: Wegen millionenschweren Betrugs mit Blockheizkraftwerken werden elf Angeklagte vom Landgericht Nürnberg-Fürth zu Haftstrafen verurteilt. Der frühere Chef der Gesellschaft zur Förderung Erneuerbarer Energien (GFE) muss für neun Jahre ins Gefängnis, die anderen Angeklagten zwischen drei und sechseinhalb Jahren. Die GFE mit Sitz in der Schweiz und Produktion in Nürnberg hatte laut Anklage 1417 Kunden mit nicht funktionierenden Kleinkraftwerken um mehr als 62 Millionen Euro betrogen.   MÄRZ   - 2. März: Ein 28 Jahre alter Polizist erschießt in Kelheim zuerst seine zehn Jahre jüngere Freundin und dann sich selbst. Als Tatwaffe habe er die Dienstwaffe einer Kollegin benutzt, teilen die Polizei in Straubing und die Regensburger Staatsanwaltschaft mit.   - 4. März: Für einen 24 Jahre zuvor begangenen Sexualmord bestraft das Münchner Schwurgericht den Täter mit lebenslanger Haft. Der damals 22-jährige Angeklagte hatte im September 1990 eine Rentnerin missbraucht und ermordet. Bei Ermittlungen gegen den Angeklagten wegen Misshandlung seiner Ehefrau und Söhne wurde bei ihm eine Speichelprobe genommen und routinemäßig mit den Spuren von Altfällen abgeglichen.   - 5. März: Die traditionsreiche Münchner «Abendzeitung» stellt Insolvenzantrag. Die Familie Friedmann als Eigentümerin sehe sich nicht mehr in der Lage, weitere Mittel zur Verfügung zu stellen, teilt der Verlag mit. Nach Angaben der Geschäftsführung summierten sich die Verluste seit 2001 auf rund 70 Millionen Euro. Es sei keine Besserung in Sicht. Das weitere Erscheinen des Blattes sei aber zunächst gesichert.   - 6. März: Der Ex-Chef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, zieht bei dem Vergleich seines ehemaligen Arbeitgebers mit den Kirch-Erben mit. Breuer habe der Rücknahme der Schadenersatzklage der Kirch-Erben in Folge des Vergleichs zugestimmt, teilt das Oberlandesgericht München mit. Neben der Bank hatten die Kirch-Erben auch Breuer verklagt.   - 12. März: Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ist neuer Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz. Die Mitglieder des Gremiums wählen den 60-jährigen Erzbischof bei ihrer Frühjahrsvollversammlung in Münster im vierten Wahlgang. Er tritt die Nachfolge von Robert Zollitsch an.   - 12. März: Nach Gold und Silber bei den Winterspielen in Sotschi gewinnt Skirennläuferin Maria Höfl-Riesch im letzten Rennen ihrer Karriere den Abfahrts-Weltcup. Allerdings stürzt sie in Lenzerheide und verletzt sich. Acht Tage später erklärt die erfolgreichste deutsche Olympia-Alpine im Alter von 29 Jahren ihren Rücktritt.   - 13. März: Der FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß wird vom Landgericht München wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Hoeneß habe dem Fiskus mit seinem Schweizer Geheimkonto mindestens 28,5 Millionen Euro an Steuern vorenthalten. Seine im Januar 2013 eingereichte Selbstanzeige sei unzureichend gewesen. Die Staatsanwaltschaft war in ihrer Anklage von 3,5 Millionen Euro ausgegangen. Hoeneß hatte zu Prozessbeginn eingeräumt, 15 Millionen Euro mehr hinterzogen zu haben. Am 14. März tritt er als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des FC Bayern zurück.   - 16. März: Bei den Kommunalwahlen muss die CSU ihr schlechtestes Ergebnis seit 1960 hinnehmen. Sie kommt bei den Stadtrats- und Kreistagswahlen auf 39,7 Prozent. Die SPD erhält 20,7 Prozent, die Grünen erreichen 10,2 Prozent. Die Oberbürgermeisterwahl in Nürnberg gewinnt der SPD-Amtsinhaber Ulrich Maly, in Augsburg bleibt Kurt Gribl (CSU) Stadtoberhaupt. In mehreren Städten, darunter in München, gibt es am 30. März Stichwahlen um das OB-Amt. In der Landeshauptstadt verpassen SPD und Grüne die neuerliche absolute Mehrheit. Es kommt nach wochenlangen Verhandlungen zu einer Rathauskoalition von CSU - als stärkster Fraktion - und SPD.   - 19. März: Der Autozulieferer Schaeffler muss wegen verbotener Preisabsprachen eine Kartellstrafe von 370 Millionen Euro zahlen. Nach Erkenntnissen der EU-Kommission hat Schaeffler gemeinsam mit fünf Konkurrenten die Preise für Wälzlager für Autos und Lastwagen jahrelang künstlich hochgehalten. Insgesamt werden gegen die Kartellmitglieder Geldbußen von mehr als 953 Millionen Euro verhängt.   - 19. März: Verzweifelt über die Trennung von seiner Frau wirft ein junger Vater seine drei kleinen Kinder aus dem Fenster seiner Wohnung in Treuchtlingen. Anschließend springt der 30-Jährige hinterher. Nach dem Sturz aus dem zweiten Obergeschoss des Mehrfamilienhauses schwebt der zehn Monate alte Junge in Lebensgefahr. Seine zwei und drei Jahre alten Schwestern werden schwer verletzt.   - 21. März: Das Münchner Finanzunternehmen Stargate Capital übernimmt den insolventen Fernsehgerätehersteller Loewe. Der neue Eigentümer führe den Geschäftsbetrieb am Standort Kronach einschließlich der Produktion fort, teilt die Loewe AG mit. Bei Loewe sind rund 550 Mitarbeiter beschäftigt.   - 21. März: Bei einer Kontrolle in einer Regionalbahn von Kaufbeuren nach Kempten kommt es zwischen zwei Polizeibeamten und zwei mutmaßlichen Straftätern zu einer Schießerei. Ein 20-Jähriger, gegen den ein Haftbefehl wegen Diebstahls vorlag, wird bei seiner Flucht von dem Zug überrollt und ist sofort tot. Sein 44 Jahre alter Komplize kommt mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Die zwei Beamten werden ebenfalls schwer verletzt.   - 25. März: Der FC Bayern München ist nach einem 3:1-Sieg in Berlin gegen Hertha BSC zum 24. Mal deutscher Fußball-Meister. Der Rekordchampion sichert sich am 27. Spieltag den frühesten Titelgewinn in der Geschichte der Bundesliga.   - 26. März: Der Kunstsammler Cornelius Gurlitt will Raubkunstwerke aus jüdischem Besitz zurückgeben. Das kündigt sein Rechtsanwalt an. Gurlitt wolle alle gestohlenen oder geraubten Exponate an die jeweiligen Besitzer oder deren Nachfahren herausgeben. Zu Gurlitts Salzburger Sammlung teilt sein Sprecher mit, sie sei mit 238 Kunstwerken weit größer als zunächst angenommen. Der größte Teil bestehe aus Zeichnungen etwa von Picasso.   - 27. März: Die Weinbau-Studentin Christin Ungemach aus Nordheim am Main (Landkreis Kitzingen) ist die neue Weinkönigin. Die 22-Jährige ist damit die 59. Botschafterin des Frankenweins.   - 30. März: Der SPD-Politiker Dieter Reiter wird zum neuen Münchner Oberbürgermeister und damit zum Nachfolger des langjährigen SPD-Amtsinhabers Christian Ude gewählt. In der Stichwahl gegen den CSU-Kandidaten Josef Schmid holt Reiter 56,7 Prozent der Stimmen, Schmid kommt auf 43,3 Prozent. Die CSU muss bei der zweiten Runde der bayerischen Kommunalwahlen auch in anderen Großstädten Niederlagen hinnehmen. Bei vier der fünf OB-Stichentscheide können sich ihre Kandidaten nicht durchsetzen.     APRIL   - 7. April: Cornelius Gurlitt will seine Kunstsammlung auch nach einer Freigabe von Experten prüfen lassen und unter NS-Raubkunstverdacht stehende Werke gegebenenfalls zurückgeben. Der 81-Jährige schließt eine entsprechende Vereinbarung mit dem bayerischen Justizministerium und der Bundesregierung. Am 9. April hebt die Staatsanwaltschaft Augsburg die Beschlagnahme der Sammlung auf und gibt die Werke frei. Sie bleiben zunächst in staatlichem Gewahrsam und werden auf ihre Herkunft untersucht.   - 11. April: BMW ruft fast eine halbe Million Autos mit 6-Zylinder-Motoren in die Werkstätten. Bei den betroffenen Modellen könne eine Schraube brechen und in seltenen Fällen den Motor beschädigen, teilt der Konzern mit. In Deutschland seien 10 800 Autos betroffen, die zwischen September 2009 und November 2011 gebaut wurden. Weltweit betrifft die Maßnahme rund 489 000 Wagen.   - 16. April: Der Modehersteller Strenesse stellt nach hohen Verlusten einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Das Nördlinger Amtsgericht bestätigt, dass das vorläufige Insolvenzverfahren angeordnet wurde. Strenesse hat mehr als 350 Beschäftigte.   - 23. April: Der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg entlässt drei Spieltage vor Saisonende seinen Trainer Gertjan Verbeek. Das teilt der Verein mit. Der Club hatte zuletzt acht Niederlagen in neun Partien kassiert und liegt auf dem vorletzten Tabellenplatz. Verbeek hatte die Mannschaft erst im Oktober 2013 übernommen.   - 24. April: Vor dem Landgericht München beginnt der Prozess gegen den Formel-1-Chef Bernie Ecclestone wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue. Ihm wird vorgeworfen, 2006 dem BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld gezahlt zu haben, um den Verkauf der Formel-1-Mehrheit der Bank in seinem Sinne zu beeinflussen. Das Geld soll sich Ecclestone per Beraterprovision weitgehend von der Bank zurückgeholt haben. Ihr entstand dadurch laut Anklage ein Schaden von knapp 35 Millionen Euro.   - 25. April: Einer muslimischen Schülerin darf im Unterricht das Tragen eines Gesichtsschleiers untersagt werden. Das Recht auf freie Religionsausübung werde dadurch nicht unzulässig eingeschränkt, entscheidet der Bayerische Verwaltungsgerichtshof. Der Schleier, der nur die Augen freilässt, behindere die ständige - auch nonverbale - Kommunikation zwischen Lehrer und Schülern.   - 25. April: Die Landesgartenschau in Deggendorf beginnt, fast ein Jahr nach der Flutkatastrophe. Am Ende werden mehr als 750 000 Besucher gezählt, die das Blumenmeer aus fast 340 000 Pflanzen bewundern.   - 29. April: Der ERC Ingolstadt ist zum ersten Mal deutscher Eishockey-Meister. Das Team von Trainer Niklas Sundblad gewinnt das entscheidende siebte Finalspiel bei den Kölner Haien mit 2:0.   MAI   - 2. Mai: Karl Hopfner wird nach dem Rücktritt von Uli Hoeneß, der wegen Steuerhinterziehung ins Gefängnis muss, zum neuen Präsidenten des deutschen Fußball-Rekordmeisters FC Bayern München gewählt.   - 6. Mai: Der Kunstsammler Cornelius Gurlitt stirbt in München. Der 81-Jährige war seit Monaten schwer herzkrank. Das Kunstmuseum Bern (Schweiz) teilt am 7. Mai mit, dass es laut Gurlitts Testament Alleinerbe seiner Sammlung ist. Das Museum will prüfen, ob es das Erbe antreten will.   - 10. Mai: Der 1. FC Nürnberg steigt nach einer 1:4-Niederlage am letzten Spieltag in Gelsenkirchen gegen den FC Schalke 04 zum achten Mal aus der Fußball-Bundesliga ab - ein trauriger Rekord.   - 13 Mai: Die verstaatlichte Immobilienbank Hypo Real Estate wickelt ihre irische Tochter Depfa ab. Das teilen das Bundesfinanzministerium und die HRE mit. Damit ist der ursprünglich angepeilte Verkauf der Depfa vom Tisch. Das gesamte Kreditgeschäft der Depfa im Wert von rund 34 Milliarden Euro soll in die Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement, die Bad Bank der HRE, verschoben werden.   - 14. Mai: Mit einem Freispruch für Ulvi K. endet der erneute Mordprozess um die seit 13 Jahren verschwundene Peggy. K. war 2003 vom Landgericht Hof wegen Mordes an der neun Jahre alten Schülerin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Eine Leiche wurde nie gefunden.   - 15. Mai: Die Landesausstellung «Ludwig der Bayer» wird in Regensburg eröffnet. Bis zum 2. November tauchen mehr als 140 000 in die Welt des ersten Wittelsbachers ein, der den römischen Kaiserthron bestieg. Anlass für die Retrospektive ist der 700. Jahrestag der Königswahl Ludwigs des Bayern.   - 16. Mai: Der Schauspieler Rolf Boysen (94) stirbt in München. Er spielte antike Dramen, Shakespeare - in der Titelrolle des «König Lear» feierte er einen seiner größten Erfolge -, deutsche Klassiker und zeitgenössische Stücke. Im Fernsehen wurde er einem größeren Publikum in der Hauptrolle einer Wallenstein-Inszenierung bekannt.   - 17. Mai: Der FC Bayern München gewinnt zum 17. Mal den DFB-Pokal. Nach dem Gewinn des Meistertitels besiegt die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola im Finale Borussia Dortmund im Berliner Olympiastadion nach Toren von Robben und Müller mit 2:0 nach Verlängerung.   - 18. Mai: Die SpVgg Greuther verpasst den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga. Dem Zweitligiga-Dritten reicht ein 1:1 im Relegations-Rückspiel gegen den Hamburger SV nicht. Das Hinspiel in Hamburg war 0:0 ausgegangen. Das Auswärtstor entscheidet für den Verbleib des HSV in der höchsten deutschen Spielklasse.   - 18. Mai: Der Physiker Hans-Peter Dürr (84) stirbt in München. Zu seinen Schwerpunkten zählten die Quantenphysik und die Elementarteilchenphysik. Ab den 1970er Jahren engagierte er sich immer mehr in der Friedens- und Umweltbewegung. In seinen Büchern setzte er sich zudem mit dem Zusammenhang von Naturwissenschaften, Religion und Mystik auseinander. 1987 erhielt er den Alternativen Nobelpreis.   - 20. Mai: Der Chemie-Manager Wolfgang Büchele ist neuer Chef beim Industriegase-Spezialisten Linde. Er übernimmt den Vorstandsvorsitz von Wolfgang Reitzle (65), der mit dem Erreichen der Altersgrenze aus seinem Amt ausscheidet.   - 22. Mai: Die bayerische Regierung muss Anfragen der Opposition zur Landtags-Verwandtenaffäre detailliert beantworten. Das entscheidet der Bayerische Verfassungsgerichtshof und gibt damit einer Klage der SPD-Fraktion statt. Mit ihrer Nicht-Beantwortung von fünf Anfragen habe die Regierung gegen die bayerische Verfassung verstoßen und das Fragerecht der Abgeordneten verletzt, so die Richter.   - 23. Mai: Beim Absturz eines Sportflugzeugs im Landkreis Eichstätt sterben drei Menschen. Sie waren in der einmotorigen Maschine des Typs Klemm D107 zu einem Rundflug aufgebrochen. Kurz nach dem Start stürzt das Flugzeug zwischen den Ortschaften Egweil und Unterstall in ein Getreidefeld.   - 24. Mai: Der Dogmatik-Professor Stefan Oster wird zum Bischof von Passau geweiht. Die Zeremonie im Dom St. Stephan leitet der Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx. Oster ist mit 48 Jahren der jüngste Oberhirte eines deutschen Bistums.   - 25. Mai: Dramatischer Absturz für die CSU bei der Europawahl: Sie sackt von 48,1 Prozent bei der Wahl 2009 auf 40,5 Prozent ab. Das ist das schlechteste Ergebnis für die Partei bei einer landesweiten Wahl seit 60 Jahren. Die CSU ist nur noch mit fünf Abgeordneten in Brüssel vertreten, drei weniger als bisher.   - 28. Mai: Zum Auftakt des Katholikentages in Regensburg mahnt Bundespräsident Joachim Gauck eine stärkere Zusammenarbeit der christlichen Kirchen an. Bei dem größten katholischen Laientreffen diskutieren Zehntausende Gläubige unter dem Motto «Mit Christus Brücken bauen» fünf Tage lang über die Zukunft ihrer Kirche, beten und feiern gemeinsam.   -  29. Mai: Der Schauspieler und Gründer der Hilfsorganisation «Menschen für Menschen», Karlheinz Böhm, stirbt im Alter von 86 Jahren in seinem Haus in Grödig bei Salzburg. Böhm war lange krank und trat nicht mehr in der Öffentlichkeit auf. Als Schauspieler war er als Kaiser Franz Joseph in den «Sissi»-Filmen an der Seite von Romy Schneider berühmt geworden. Mit seiner Afrika-Stiftung setzte er sich später für die Menschen in Äthiopien ein.   - 30. Mai: Der frühere Siemens-Vorstand Uriel Sharef wird im Prozess um einen milliardenschweren Schmiergeldskandal bei dem Elektrokonzern freigesprochen. Das Landgericht München folgt damit dem Antrag der Verteidigung. Die Anklage hatte eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten wegen Untreue in drei Fällen gefordert.   JUNI   - 2. Juni: Uli Hoeneß, Ex-Präsident des FC Bayern München, tritt zweieinhalb Monate nach seiner Verurteilung seine Haft in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech an. Das Münchner Landgericht hatte Hoeneß in sieben Fällen der Steuerhinterziehung schuldig gesprochen und zu drei Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt.   - 4. Juni: Für die Tötung ihres neugeborenen Kindes muss eine 20-Jährige aus Niederbayern fünf Jahre und neun Monate ins Gefängnis. Das Landgericht Regensburg verurteilte die junge Frau aus Kelheim wegen Totschlags nach Jugendstrafrecht. Sie hatte im Prozess zugegeben, dass sie als damals 18-Jährige den Säugling kurz nach der Geburt umgebracht hatte. Die Leiche hatte sie dann zwei Monate in der Garage ihrer Eltern versteckt und schließlich ans Donau-Ufer gelegt.   - 8. Juni: Der Höhlenforscher Johann Westhauser ist mit zwei Kollegen in der Riesending-Höhle bei Berchtesgaden unterwegs, als es am frühen Morgen gegen 01.30 Uhr plötzlich zu einem Steinschlag kommt - der 54-Jährige wird von einem Felsbrocken am Kopf getroffen und erleidet ein schweres Schädel-Hirn-Trauma. Eine der aufwendigsten und spektakulärsten Rettungsaktionen in der Alpingeschichte beginnt.   - 17. Juni: Die insolvente Münchner «Abendzeitung» ist gerettet. Die Mediengruppe «Straubinger Tagblatt»/«Landshuter Zeitung» führe die Tageszeitung vom 1. Juli an weiter, teilt der Insolvenzverwalter Axel Bierbach mit. Höchstens 25 der 100 Mitarbeiter sollen ein Angebot bekommen, für die «AZ» weiterzuarbeiten.   - 18. Juni: Der FC Bayern München ist erstmals seit 59 Jahren wieder deutscher Basketball-Meister. Die Mannschaft von Trainer Svetislav Pesic sichert sich den Titel im vierten Playoff-Finale gegen ALBA Berlin mit einem 75:62-Auswärtssieg.   - 19. Juni: Nach elf Tagen in Dunkelheit und Kälte wird der verletzte Forscher Johann Westhauser aus Deutschlands tiefster Höhle gerettet. Mehr als 700 Höhlenexperten aus fünf Ländern waren an der Aktion in der Riesending-Schachthöhle in den Berchtesgadener Alpen beteiligt. Die Verteilung der Kosten ist ungeklärt.   JULI - 1. Juli: Der Bayerische Landtag setzt den ersten Untersuchungsausschuss der neuen Legislaturperiode ein. Das Gremium soll die Vorwürfe gegen die bayerische Justiz im Fall des Augsburger Laborarztes Bernd Schottdorf aufklären. Mit einer Verfassungsbeschwerde gegen den Ausschuss scheitern später Schottdorf und seine Anwälte, darunter CSU-Vize Peter Gauweiler. - 2. Juli:In Deutschland entsteht ein neuer Mobilfunkriese: Die EU-Kommission erlaubt Telefónica Deutschland mit der Marke O2 die milliardenschwere Übernahme von E-Plus. Allerdings muss Telefónica eine Reihe von Auflagen erfüllen und Netzkapazitäten abtreten. - 3. Juli: Nach einer Demonstration verbringen etwa 40 Asylbewerber die Nacht auf dem Hof des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Sie fordern die Anerkennung ihrer Asylanträge und drohen mit Hungerstreik. Nachdem Gespräche erfolglos bleiben und Platzverweise nichts fruchten, räumt die Polizei am nächsten Tag das Gelände. Danach treten mehrere Flüchtlinge in Hunger- und Durststreik. - 7. Juli: Nach sieben Jahren in der Zwangspsychiatrie kämpft Gustl Mollath im Wiederaufnahmeverfahren vor dem Landgericht Regensburg um seine Reputation. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hatte 2006 festgestellt, dass Mollath seine Frau 2001 mit 20 Fausthieben niedergeschlagen, gebissen, getreten und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt habe. Weil Gutachter den Nürnberger wegen Wahnvorstellungen als gemeingefährlich einstuften, sprach das Gericht ihn wegen Schuldunfähigkeit frei und wies ihn in die Psychiatrie ein. Erst im August 2013 kam er frei. - 13. Juli: Mit sieben Spielern vom FC Bayern München (Neuer, Lahm, Boateng, Schweinsteiger, Kroos, Müller, Götze) gewinnt Deutschland in Rio de Janeiro das WM-Finale gegen Argentinien mit 1:0. Das Siegtor erzielt der eingewechselte Mario Götze in der Verlängerung. - 14. Juli: In der Nacht nach dem WM-Triumph der deutschen Fußball-Nationalmannschaft wird in Bad Reichenhall ein 72 Jahre alter Mann auf offener Straße erstochen. Der Täter sticht nur Minuten später auf eine 17-Jährige ein, die mit ihrem Fahrrad auf dem Heimweg ist, und raubt auch sie aus. Nach drei Wochen wird ein Bundeswehrsoldat unter dringendem Tatverdacht festgenommen.  - 14. Juli: Der Frankenschnellweg durch das Nürnberger Stadtgebiet darf wie geplant ausgebaut werden. Das Verwaltungsgericht in Ansbach weist Klagen von Bund Naturschutz und vier Privatleuten ab, die Häuser an der Ausbaustrecke besitzen.  - 18. Juli: Eine Hebamme am Münchner Klinikum Großhadern wird wegen des Verdachts auf vierfachen Mordversuch verhaftet. Sie soll Frauen bei Kaiserschnitt-Geburten das blutverdünnende Mittel Heparin gespritzt haben. Nur mit "notfallmedizinischen Maßnahmen" habe das Leben der Mütter gerettet werden können, teilen Polizei und Staatsanwaltschaft mit. - 18. Juli: Fünf Tage nach dem Gewinn des Weltmeister-Titels erklärt Kapitän Philipp Lahm im Alter von nur 30 Jahren seinen Rücktritt als Nationalspieler. Der gebürtige Münchner bestritt 113 Länderspiele. - 22. Juli: Im NSU-Prozess muss die Hauptangeklagte Beate Zschäpe ihre drei Anwälte gegen ihren Willen behalten. Das Münchner Oberlandesgericht lehnt ihren Antrag auf Bestellung neuer Pflichtverteidiger ab. Zschäpe hatte am 16. Juli überraschend ihren Verteidigern Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm das Vertrauen entzogen. Nach Ansicht des OLG hat sie die Gründe dafür nicht ausreichend stichhaltig dargelegt. - 23. Juli: Das bayerische Innenministerium verbietet das größte Neonazi-Netzwerk des Freistaats, das "Freie Netz Süd" (FNS): Es sei "nach innen von einer klaren Wesensverwandtschaft mit dem historischen Nationalsozialismus geprägt und verfolge seine Ziele in aggressiv-kämpferischer Weise". - 25. Juli:Mehr als ein Jahr nach dem Bekanntwerden der Verwandtenaffäre im Landtag erhebt die Staatsanwaltschaft Augsburg Anklage gegen den früheren CSU-Landtagsfraktionschef Georg Schmid und dessen Frau. Schmid soll seine Frau fast 22 Jahre lang als Scheinselbstständige beschäftigt und mindestens 340 000 Euro Sozialversicherungsbeitrag hinterzogen haben. AUGUST - 1. August:Die Staatsanwaltschaft München leitet ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsverdachts gegen Bayerns Staatskanzleichefin Christine Haderthauer ein. Anlass ist die Anzeige eines früheren Mitgesellschafters des Ehepaars Haderthauer bei der Firma Sapor Modelltechnik. Das Unternehmen verkaufte Modellautos, die von Straftätern in der Psychiatrie hergestellt wurden. Der Ex-Geschäftspartner fühlt sich bei einer Abfindung betrogen. - 3. August:Der frühere Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van-Elst kündigt an, Anfang September nach Regensburg zu ziehen. Er werde dort eine 180 Quadratmeter große Dachgeschosswohnung mit vier Zimmern bewohnen. Diese werde auch von Mitgliedern seiner Familie genutzt. Der Papst hatte Tebartz-van Elst Ende März unter anderem wegen der Kostenexplosion beim Bau des Amtssitzes als Limburger Bischof abberufen.  - 5. August:Der Bestechungsprozess gegen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone wird gegen eine Geldauflage von 100 Millionen Dollar (rund 75 Millionen Euro) eingestellt. Die Vorwürfe gegen den 83-Jährigen hätten sich in wesentlichen Teilen nicht erhärtet, so das Münchner Landgericht. Ecclestone war wegen Bestechung eines Amtsträgers und Anstiftung zur Untreue in einem besonders schweren Fall angeklagt. 2006 hatte er dem damaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky beim Besitzerwechsel der Rennserie 44 Millionen Dollar gezahlt. Im Gegenzug kassierte er von der Bank eine Beraterprovision von 41 Millionen Dollar. - 7. August: Die Bayern sind wieder Trachtenweltrekordler. In Straubing kamen 2779 Männer und Frauen in Lederhose beziehungsweise Dirndl in ein Festzelt und nahmen somit Speyer (Rheinland-Pfalz) die Bestmarke aus dem Vorjahr ab. Bereits vor zwei Jahren hatte Straubing der Rekord inne, verlor ihn aber 2013 an Speyer, wo damals 1973 Trachtenträger gezählt wurden. - 12. August: Im bundesweit ersten Prozess um die datenschutzrechtliche Zulässigkeit von Auto-Videokameras, sogenannten Dashcams, erringen Datenschützer einen Teilerfolg. Das Verwaltungsgericht Ansbach erklärt den Einsatz von Dashcams, die während der Fahrt permanent das Verkehrsgeschehen aufzeichnen, unter bestimmten Bedingungen für unzulässig. - 14. August: Ein Jahr nach seiner Entlassung aus der Psychiatrie wird Gustl Mollath (57) im Wiederaufnahmeverfahren vom Landgericht Regensburg freigesprochen. Das Gericht befindet Mollath zwar für schuldig, 2001 seine damalige Ehefrau misshandelt zu haben - er darf aber im Wiederaufnahmeverfahren nicht schlechter gestellt werden als in seinem ersten Prozess. Damals war er wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen worden. Seine Unterbringung in der Psychiatrie wertet die Kammer als unzulässig. Mollath, der sich nicht hinreichend rehabilitiert sieht, legt Revision ein. - 20. August: Ein Arzt des Bamberger Klinikums soll Frauen betäubt haben, um sie sexuell zu missbrauchen. Gegen ihn wird Haftbefehl erlassen. Er soll Fotos von seinen Taten gemacht haben. Eine junge Frau hatte den Chefarzt Ende Juli angezeigt. - 21. August: Das Landgericht Würzburg verurteilt den früheren Bad KissingerOberbürgermeister Karl Heinz Laudenbach zu zwei Jahren und acht Monaten Haft wegen Vorteilnahme im Amt und Steuerhinterziehung. Laudenbach hatte als OB den Kontakt zu einem russischen Investor hergestellt, der 2008 über eine Schweizer Firma ein leerstehendes ehemaliges Kurhotel von der Arbeiterwohlfahrt kaufte. Dafür kassierte der Stadtchef später 434000 Euro Provision. Außerdem hinterzog er 317000 Euro Einkommensteuer, Solidaritätszuschlag und Umsatzsteuer. - 26. August: Der Strafprozess gegen die frühere Führungsriege der BayernLB wegen des milliardenschweren Fehlkaufs der Hypo Group Alpe Adria ist für vier der sechs Angeklagten vorbei. Das Landgericht München stellt die Verfahren gegen Geldauflagen ein. Zu den vier Ex-Vorständen zählt auch der heutige Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken, Michael Kemmer, der 20 000 Euro zahlen muss. Gegen zwei Ex-Banker, darunter der frühere BayernLB-Chef Werner Schmidt, geht der Prozess weiter. - 27. August: Nach dem Masern-bedingten Aufnahmestopp in der Münchner Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber werden auch in Zirndorf nicht mehr alle Flüchtlinge aufgenommen. Auch zusätzlich aufgestellte Zelte reichen bei weitem nicht mehr aus. Die beiden Erstaufnahmeeinrichtungen platzen aus allen Nähten - Tag für Tag kommen viele neue Flüchtlinge nach Bayern.    SEPTEMBER - 1. September: Bayerns Staatskanzleichefin Christine Haderthauer tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Die CSU-Politikerin, gegen die wegen Betrugsverdachts ermittelt wird, steht wegen der Modellauto-Affäre seit Wochen in der Kritik. Neuer Leiter der Staatskanzlei wird der bisherige Umweltminister Marcel Huber (CSU). Neue Umweltministerin wird die CSU-Landtagsabgeordnete Ulrike Scharf. - 9. September: Elf Jahre nach dem Tod des Nürnberger Schönheitschirurgen Franz Gsell beginnt der Prozess gegen zwei Männer. Sie müssen sich wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge verantworten. Sie sollen den Promi-Arzt im Jahr 2003 überfallen und dabei so schwer verletzt haben, dass der Mediziner später an Multiorganversagen starb.  - 11. September: Fernsehlegende Joachim "Blacky" Fuchsberger (87) stirbt in seinem Haus in Grünwald bei München. Bekanntgeworden war "Blacky" in den 1960er Jahren durch seine Rollen in Edgar-Wallace-Verfilmungen. In den 70er Jahren wechselte der gebürtige Stuttgarter ins TV-Geschäft, wo er mit Shows wie "Auf los geht's los" oder "Ja oder nein" hohe Einschaltquoten garantierte. Mit seiner Talkshow "Heut' abend" brachte es Fuchsberger auf 300 Ausgaben. - 19. September: Die US-Armee verlässt ihre Kaserne in Schweinfurt. Neben der Entwicklung neuer Wohngebiete soll die Hochschule für angewandte Wissenschaften Teile der Kaserne nutzen. Auch Forschungseinrichtungen und Gewerke sind geplant. Nach Plänen der Regierung von Unterfranken soll in der Kaserne eine Notunterkunft für bis zu 150 Asylbewerber eingerichtet werden. - 20. September: Nach 111 Tagen hinter Gittern schnuppert Promi-Häftling Uli Hoeneß erstmals an der Freiheit. Der wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilte Ex-Boss des FC Bayern hat seinen ersten Ausgang. Er trifft sich außerhalb Gefängnismauern mit seiner Familie.  - 22. September: Der Elektrokonzern Siemens steigt aus dem Joint Venture BSH Bosch und Siemens Hausgeräte aus. Partner Bosch zahlt laut Unternehmensangaben drei Milliarden Euro für den 50-prozentigen Siemens-Anteil. Waschmaschinen oder Kühlschränke sollen dennoch unter der Marke Siemens langfristig weiterhin produziert und vertrieben werden dürfen. - 23. September: Die Münchner Staatsanwaltschaft will Jürgen Fitschen wegen versuchten Betruges in einem besonders schweren Fall vor Gericht bringen. Die Ermittler bestätigen die Anklage gegen den Co-Chef der Deutschen Bank sowie dessen Vorgänger Josef Ackermann und Rolf Breuer. Sie sollen zusammengewirkt haben, um Schadenersatzzahlungen an die Erben des Medienunternehmers Leo Kirch zu vermeiden. Ex-Aufsichtsratschef Clemens Börsig und ein weiterer Ex-Vorstand müssen sich zudem auch wegen vermuteter uneidlicher Falschaussage verantworten. OKTOBER - 2. Oktober:Der Versicherungskonzern Allianz kündigt einen Chefwechsel an. Der 49-jährige Oliver Bäte löst den langjährigen Vorstandschef Michael Diekmann ab. Bäte soll das Amt ab dem 7. Mai 2015 übernehmen. Der studierte Betriebswirt war im Jahr 2008 von der Unternehmensberatung McKinsey zur Allianz gekommen. - 14. Oktober: In Oberfranken wird ein Richter auf Probe mit Neonazi-Vergangenheit aus dem Justizdienst entlassen. Der Mann habe bei einer Anhörung durch das Oberlandesgericht Bamberg um seine Entlassung gebeten. Der am Amtsgericht Lichtenfels tätige Jurist war während seiner Studentenzeit in Brandenburg als Kopf des rechtsradikalen Musikprojekts "Hassgesang" bekannt. - 16. Oktober: Der Milliardenstreit zwischen der BayernLB und Österreich um die Krisenbank Hypo Alpe Adria (HGAA) erreicht eine neue Dimension. Die Bayerische Landesbank reicht eine Verfassungsklage in Wien gegen das geplante österreichische Sondergesetz für die Abwicklung der HGAA ein, das Bayern mit rund 2,3 Milliarden Euro belasten würde. - 16. Oktober: Wegen des Verdachts des schweren sexuellen Missbrauchs von Jungen wird in Augsburg ein Kinderarzt der Medizinischen Hochschule Hannover verhaftet. Der 39-Jährige soll sich zwischen Juni 2012 und August 2014 mehrfach in München, Augsburg und im Raum Hannover an Kindern vergangen haben. - 17. Oktober: Der einstige jugoslawische Geheimdienstchef Zdravko Mustac und sein enger Mitarbeiter Josip Perkovic stehen wegen des 31 Jahre zurückliegenden Mordes an einem kroatischen Dissidenten in Wolfratshausen vor Gericht. Die Anklage wirft ihnen vor, 1983 die Erschießung von Stjepan Durekovic angeordnet zu haben. Sie sind wegen Beihilfe zum Mord am Oberlandesgericht München angeklagt.  - 18. Oktober: Die Judoka des TSV Abensberg gewinnen ihren 20. deutschen Mannschaftstitel. Im Finalkampf setzen sich die Niederbayern mit 10:4 gegen den KSV Esslingen durch. Es war die 13. Meisterschaft nacheinander für den Rekordchampion. - 19. Oktober: Der ehemalige Landtagsabgeordnete Eike Hallitzky wird zum neuen Landesvorsitzenden der bayerischen Grünen gewählt. Auf dem Landesparteitag im oberfränkischen Hirschaid setzt er sich in einer Kampfabstimmung gegen den oberbayerischen Kommunalpolitiker Markus Büchler durch. - 22. Oktober: In Bayern dürfen weiterhin Auto-Kennzeichen von der Polizei automatisch erfasst und abgeglichen werden. Das entscheidet das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Es weist die Klage eines Autofahrers aus Bayern ab, der durch die massenhafte automatische Erfassung sein Recht auf informationelle Selbstbestimmung verletzt sah. - 22. Oktober: Der 42 Jahre alte Münchner Metzger Georg Schlagbauer wird in Schweinfurt zum neuen Präsidenten des bayerischen Handwerks gewählt. Er übernimmt das Amt von Bäcker und Konditormeister Heinrich Traublinger.  - 23. Oktober: Wegen Problemen mit den Airbags ruft Audi weltweit 850 000 Autos des Modells A4 in die Werkstätten zurück: Durch einen Softwarefehler könne es vorkommen, dass Airbags in Wagen, die seit dem Frühjahr 2012 gebaut wurden, bei Unfällen nicht auslösen. - 27. Oktober: Der Prozess um den Milliarden-Fehlkauf der österreichischen Bank Hypo Group Alpe Adria geht auch für die beiden verbliebenen Angeklagten vorzeitig zu Ende. Nach einem Deal zwischen den Prozessbeteiligten verurteilt das Landgericht München den früheren BayernLB-Chef Werner Schmidt wegen Bestechung zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten. Er hatte eingeräumt, im Zusammenhang mit dem Hypo-Kauf 2007 den damaligen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider bestochen zu haben. Schmidt muss ferner 100 000 Euro Geldauflage zahlen. Dagegen ist der Untreue-Vorwurf gegen ihn im Zusammenhang mit dem HGAA-Erwerb vom Tisch. Das Verfahren gegen Schmidts früheren Kollegen Rudolf Hanisch wird gegen Zahlung von 50 000 Euro eingestellt. - 29. Oktober: Nach 265 Jahren verlässt der Kapuzinerorden das Würzburger Käppele. Die drei verbliebenen Mönche geben die Schlüssel für die berühmte Wallfahrtskirche ab. Der Orden hat zu wenig Nachwuchs und muss sich deshalb auf weniger Standorte konzentrieren. - 29. Oktober: Ein Mann, der seinen Nachbarn nach jahrelangen Streitigkeiten erstochen hat, wird vom Landgericht Würzburg zu zwölf Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Der Mann aus Randersacker hatte die Tat immer abgestritten, doch Blut- und DNA-Spuren des Opfers an seiner Hose und der Schläfe sagten das Gegenteil. Bei den Streitigkeiten ging es um Kleinigkeiten wie illegal entsorgten Grünschnitt, falsch abgestellte Mülltonnen und Hundegebell. - 30. Oktober: Der Autobahnschütze wird zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Landgericht Würzburg spricht den Fernfahrer, der immer wieder vom Lenkrad aus auf andere Fahrzeuge geschossen und dabei mehrere Menschen verletzt hat, unter anderem wegen vierfachen versuchten Mordes schuldig. Mehr als 700 Schüsse hatte das Bundeskriminalamt zwischen 2008 und 2013 registriert. Jahrelang tappten die Ermittler im Dunkeln. Erst die massenhafte Aufzeichnung von Kennzeichen an bestimmten Autobahnen brachte den Hinweis.   NOVEMBER - 2. November: Unbekannte stehlen in der KZ-Gedenkstätte Dachau die historische Tür am Haupteingangstor mit dem Schriftzug "Arbeit macht frei". - 3. November: Der wegen Betrugs und Steuerhinterziehung verurteilte Ex-Chef der Arbeitnehmerorganisation AUB, Wilhelm Schelsky, muss nicht hinter Gitter. Sechs Jahre nach dem Urteil von 2008 setzt das Landgericht Nürnberg-Fürth einen verbleibenden Teil der Haftstrafe in einem wiederaufgerollten Verfahren auf Bewährung aus. Das Landgericht setzt damit einen Schlusspunkt unter die strafrechtliche Aufarbeitung der Siemens-AUB-Affäre. - 11. November: Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm ist neuer Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland. Das Kirchenparlament wählt den 54-Jährigen mit großer Mehrheit an die Spitze der 23,4 Millionen Protestanten in Deutschland. Vorgänger Nikolaus Schneider (67) hatte sein Amt ein Jahr früher als vorgesehen aufgegeben, um sich um seine erkrankte Frau zu kümmern. - 12. November: Eines der umstrittensten Gesetze der Legislaturperiode passiert den Landtag: Trotz massiver Kritik der Opposition und trotz des neuen Energie-Dialogs der Staatsregierung beschließt die CSU größere Mindestabstände von Windrädern zu Wohnhäusern. Die Opposition kündigt Klagen vor dem Verfassungsgerichtshof gegen das Gesetz an. - 17. November: Für die spektakuläre Geiselnahme im Rathaus von Ingolstadt muss der Täter acht Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Das Landgericht Ingolstadt sieht es als erwiesen an, dass der 25-Jährige im Sommer 2013 zwei Frauen und zwei Männer stundenlang als Geiseln in seiner Gewalt hielt. Einem der Opfer hatte der Mann zuvor jahrelang nachgestellt.   - 18. November: Die Polizei in Nürnberg nimmt einen mutmaßlichen Heckenschützen fest. Der 49-jährige Rechtsanwalt gibt zu, mit einem Druckluftgewehr mehrfach auf Autos geschossen zu haben. Er habe aber niemanden töten wollen. In einem Fall ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts des versuchten Mordes. - 19. November: Nach dem Wirbel um Hygieneverstöße und schlechte Arbeitsbedingungen zieht die Fastfood-Kette Burger King Konsequenzen: Der größte deutsche Lizenznehmer Yi-Ko Holding müsse den Betrieb in all seinen 89 Burger-King-Restaurants einstellen, die Verträge würden mit sofortiger Wirkung gekündigt, teilt Burger King Europe in München mit. Dies betrifft etwa jede siebte deutsche Filiale des US-Unternehmens und damit rund 3000 Beschäftigte. - 19. November: Der TV-Hersteller Metz beantragt Insolvenz. Das teilt das Amtsgericht Fürth mit. Die Firma aus Zirndorf bei Nürnberg ist eine der letzten, die noch in Deutschland Fernseher produziert. Sie litt in den vergangenen Jahren zunehmend unter der billigeren Konkurrenz aus Fernost. - 23. November: Ein von Adolf Hitler gemaltes Aquarell wird in Nürnberg für 130 000 Euro versteigert. Ein anonymer Käufer erwarb das 28 mal 22 Zentimeter große Bild mit dem Titel "Standesamt München". Das Bild geht vermutlich in den Nahen Osten. Insgesamt zwölf Interessenten haben bei der Versteigerung mit geboten. - 26. November:Vor dem Landgericht Hof endet ein Prozess um den Tod zweier Babys in den 1980er Jahren mit einem Freispruch für die Mutter. Das Gericht erkennt zwar auf Totschlag in zwei Fällen, doch der ist verjährt. Die beiden Leichen waren im Oktober 2013 bei Bauarbeiten in Bad Alexandersbad entdeckt worden. Bei der Polizei gestand die heute 53-Jährige, doch vor Gericht schweigt sie. - 27. November: Nach der Räumung eines Flüchtlingscamps in der Münchner Innenstadt fliehen einige Hungerstreikende auf Bäume und verbringen dort die Nacht - bei klirrender Kälte und in teilweise schwindelerregender Höhe. Nach längeren Verhandlungen klettern sie am Morgen herunter und werden medizinisch versorgt. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Sozialministerin Emilia Müller (CSU) sprechen mit den Asylbewerbern über deren Anliegen. - 30. November: Der Zentralrat der Juden in Deutschland wählt den Würzburger Arzt Josef Schuster (60) zum neuen Präsidenten. Er wird Nachfolger von Dieter Graumann, der nach vier Jahren Amtszeit nicht mehr antritt. Schuster ist auch Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. DEZEMBER - 3. Dezember: Bei einer Messerattacke im Jobcenter von Rothenburg ob der Tauber wird ein Gutachter getötet. Der 61-Jährige erliegt noch am Tatort seinen schweren Verletzungen. Das Opfer war um kurz vor 12.00 Uhr von einem 28 Jahre alten Mann attackiert worden. Sofort herbeigeeilte Mitarbeiter des Jobcenters konnten den Angreifer zwar noch überwältigen. Für den 61-Jährigen kam aber jede Hilfe zu spät. - 4. Dezember: Der Bürgermeister der oberfränkischen Gemeinde Zapfendorf, Matthias Schneiderbanger (CSU), gibt die Veruntreuung von Gemeindegeldern zu. Er habe eingeräumt, sich durch manipulierte Buchungen 279 500 Euro aus dem Vermögen der Gemeinde angeeignet zu haben, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Die Ermittlungsrichterin erlässt Haftbefehl wegen schwerer Untreue. Das Geld hatte der Politiker zwischen Januar 2013 und Oktober 2014 in mehreren Tranchen abgezweigt.  - 5. Dezember: Die CSU forderte von Ausländern, sich nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch zu Hause auf Deutsch zu unterhalten. Der Sprach-Vorschlag sorgte für viel Kritik, Kopfschütteln und Hohn. Anschließend hat die CSU in ihrem Leitantrag zum Deutschlernen für Migranten die umstrittene Passage geändert. - 5. Dezember: Lebensmittelkontrolleure haben festgestellt, dass der Höchstwert von Aluminium in jeder fünften Breze überschritten wird. Damit stiegen die Werte im Vergleich zu den letzten zehn Jahren erstmal wieder an. Schuld ist der Kontakt mit den zum Backen verwendeten Aluminium-Blechen. Das Verbraucherschutzministerium kündigte stärkere Kontrollen an. - 7. Dezember: Der krisengeschüttelte ADAC will sich auf seine Wurzeln als Mitgliedergemeinschaft zurückbesinnen und künftig in erster Linie um Serviceleistungen für Kraftfahrer kümmern. Die wirtschaftlichen Tätigkeiten und das Firmengeflecht des Autoclubs sollen in eine Aktiengesellschaft ausgegliedert werden, damit der ADAC seinen steuermindernden Status als eingetragener Verein behalten kann. Dies beschließt eine außerordentliche Hauptversammlung in München. - 9. Dezember: Der Nürnberger Flughafen heißt ab sofort „Albrecht Dürer Airport Nürnberg“. Gemeinsam stellten Finanzminister Markus Söder (CSU), Mitglied des Aufsichtsrats und Ideengeber, sowie Flughafengeschäftsführer Michael Hupe die neue Marke und das neue Logo vor. - 9. Dezember: Als erster deutscher Autokonzern läutet BMW den Generationswechsel an der Unternehmensspitze ein. Bei den Münchnern rückt der bisherige Produktionschef Harald Krüger (49) im Mai kommenden Jahres an die Spitze der Konzernführung und löst dort BMW-Boss Norbert Reithofer ab, der Aufsichtsratschef wird. Ein weiterer BMW-Manager wechselt zur Konkurrenz nach Wolfsburg: Europas größter Autobauer Volkswagen holt Herbert Diess, den bisherigen BMW-Entwicklungsvorstand. - 11. Dezember: Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zum Attentat auf das Oktoberfest von 1980 wieder aufgenommen. Laut Generalbundesanwalt Harald Range gibt es eine neue, bisher unbekannte Zeugin. Die neuen Ermittlungen sollen sich aber nicht nur auf diese Frau beschränken. - 11. Dezember: Die CSU-Mehrheit im Landtag beschließt den bayerischen Staatshaushalt für 2015 und 2016. Demnach steigen die Ausgaben in den kommenden zwei Jahren um 5,2 Prozent auf 52,3 Milliarden Euro. Mehr als ein Drittel gibt die Staatsregierung für Schulen und Hochschulen aus. Der größte Einzelposten ist aber der Länderfinanzausgleich, der 2015 und 2016 mit knapp 10 Milliarden Euro zu Buche schlägt.  - 12. Dezember: Im mittelfränkischen Vorra brennen in der Nacht drei geplante Flüchtlingsunterkünfte. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. An einem der Gebäude wurden Hakenkreuze und andere fremdenfeindliche Schmierereien entdeckt. - 13. Dezember: Der FC Bayern München sichert sich mit 4:0-Erfolg beim FC Augsburg vorzeitig seine 20. Herbstmeisterschaft in der Fußball-Bundesliga.

- 15. Dezember: Im Kampf um Schadensersatz für Kursverluste erringen  ehemalige Aktionäre der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate einen Sieg. In einem Musterprozess vor dem Oberlandesgericht München kommen die Richter zu dem Schluss, dass die HRE ihre Lage im Jahr 2007 falsch dargestellt und die Aktionäre zu spät auf ihre Probleme hingewiesen hatte. Aktionäre, die ihre Anteile zwischen dem 3. August 2007 und dem 15. Januar 2008 gekauft haben, haben damit eine Grundlage für Schadenersatzforderungen. - 16. Dezember: Wegen der Suiziddrohung eines 31-jährigen Mannes hat die Polizei das Erlanger Rathaus räumen lassen. Insgesamt mussten 600 Mitarbeiter das Gebäude verlassen. Direkt im Anschluss bat der Mann in einer Klinik um Hilfe. Laut Polizeiangaben machte er einen verwirrten Eindruck. - 16. Dezember: Der Erpresser von Uli Hoeneß wird zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Der 51-Jährige hatte zuvor gestanden, den ehemaligen Präsidenten des FC Bayern vor dessen Haftantritt mit einem Drohbrief erpresst und 215 000 Euro verlangt zu haben.

- 17. Dezember: Die BayernLB verklagt die Republik Österreich auf Rückzahlung von 2,4 Milliarden Euro für die einstige Tochter Hypo Alpe Adria. Die Klage wird beim Handelsgericht in Wien eingereicht. Die Hypo Alpe Adria gehörte von 2007 bis 2009 zur BayernLB und hatte während dieser Zeit Milliardensummen aus München erhalten. Seit zwei Jahren streiten sich beide Seiten darum, ob das Geld zurückgezahlt werden muss. Da Österreich die Bank derzeit auflöst, sieht die BayernLB das Land für die Zahlung in der Pflicht.

- 24. Dezember: Fast sieben Monate nach Haftantritt hat Uli Hoeneß an Heiligabend seinen ersten Urlaub angetreten. Am Morgen verließ der 62-Jährige die Justizvollzugsanstalt Landsberg. Hoeneß hatte dort am 2. Juni seine Haft angetreten. Am 13. März war er wegen Steuerhinterziehung in zweistelliger Millionenhöhe zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. (dpa/BSZ)

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