Politik

Markus Söder in der BR-Soap "Dahoam is dahoam". (Foto: BR)

26.01.2015

BR-Intendant sperrt Söder

Die Grünen hatten den Auftritt des Finanzministers in der TV-Vorabendserie "Dahoam is dahoam" heftig kritisiert - jetzt distanziert sich auch Ulrich Wilhelm

Der umstrittene Gastauftritt des bayerischen Finanzministers Markus Söder (CSU) in der Vorabendserie «Dahoam is dahoam» ist jetzt auch beim Intendanten des Bayerischen Rundfunks (BR), Ulrich Wilhelm, auf Kritik gestoßen. Die Verknüpfung von Söders Gastauftritt «mit einer politischen Darstellung» erscheine ihm problematisch, sagte Wilhelm in einer Stellungnahme im B5 aktuell «Medienmagazin» vom Sonntag. Zuvor hatte bereits die Landtagsopposition Söders Gastrolle heftig kritisiert. Hätte ihn die Serienredaktion mit der Frage von Söders geplantem Auftritt im Vorfeld befasst, «hätte ich ihr deutlich zu Zurückhaltung geraten», sagte der BR-Intendant.
Der BR hat die umstrittene Folge mit dem Titel «Politische Wurst-Phobie» inzwischen bis zur Klärung der Diskussion in der Mediathek des Senders gesperrt. Die Folge war am vergangenen Dienstag ausgestrahlt worden. Söder spielte darin sich selbst und sagte unter anderem auf die Frage einer Bürgermeisterin zur Landflucht der Jugend: «Da machen wir eine ganze Menge. Mehr als jedes andere Bundesland. Bayern ist in der Beziehung Vorbild in ganz Deutschland.» In der fiktiven Handlung nimmt die Bürgermeisterin des erfundenen Ortes Lansing den Minister nach einer Dienstwagenpanne mit - auf der gemeinsam Fahrt hat Söder viel Zeit, um für seine Politik zu werben.
Wilhelm räumte in seiner Kritik an Söders Gastauftritt zwar ein, dass es immer wieder Auftritte von Politikern in Sendungen gab. Diese hätten aber keine politischen Inhalte gehabt. «In diesem Fall ist aber der problematische Punkt, dass es nicht nur ein Auftritt eines Ministers war, sondern dass es auch eine umfassende Gelegenheit gab zu politischen Darstellungen.» Wenn solche Inhalte im Programm des Bayerischen Rundfunks stattfänden, dann sollte das in einem journalistischen Kontext geschehen und politische Inhalte hinterfragt und überprüft werden. (dpa) Aufregung um Söder-Auftritt, lesen Sie hier die Vorgeschichte.

Kommentare (2)

  1. Zitrone am 26.01.2015
    Wen wundert so was noch, wenn eine Partei glaubt, das Land Bayern sei ihre Schöpfung. Damit ist dann wohl auch der Glaube verbunden, auch alle Institutionen seien ihr Eigentum (siehe auch Landtag und Sparksssen).
    Aber dass eine Redaktion den Sprengstoff nicht erkennt oder igroriert, lässt doch einige Fragen offen. Ich wünsche mir jedenfalls keine Politiker in ihrer Rolle als solche in Unterhaltungssendungen.
    Wenn Herr Söder wieder einmal auftreten möchte, dann vielleicht in einer Rolle, in der er sich um die Werkverträgler und Leiharbeiter bei den großen bayerischen Autofirmen kümmert und dafür sorgt, dass der Grundsatz eingehalten wird "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit". Oder er sorgt dafür, dass die Steuerfahndung entsprechend ausgestattet ist, um Fälle wie Hoeneß und andere zu minimieren. Große Aufgaben. Pack' mer's. Auf geht's.
  2. Roland am 26.01.2015
    Da wird wohl der BR bald
    einen neuen Chef bekommen.
    Gel Herr Ministerpräsidentanwärter.
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