Politik

17.04.2014

Die große Internet-Sorglosigkeit

Ein Kommentar von Angelika Kahl

Immer mehr Einbrecherbanden gehen in Bayern um. Sie steigen in Wohnungen und Häuser ein und verschwinden spurlos. Die Polizei ist überfordert, die Aufklärungsquote gering. Wen wundert’s, dass immer mehr Bürger in  moderne Sicherheitstechnik investieren – die Branche boomt. Kriminelle Banden klauen millionenfach E-Mail-Passwörter, Nachrichtendienste greifen wild Daten und Kommunikationsinhalte ab, und es werden immer neue Datenlecks bekannt. Die deutschen Behörden sind überfordert. Und was tun die Nutzer? In der Mehrheit nichts.

Urlaubsfotos werden hemmungslos auf Facebook gestellt


Erstaunlicherweise herrscht beim Thema IT-Sicherheit weitgehend Gleichgültigkeit. Im vergangenen Jahr kam nach dem millionenfachen Kennwörterklau beim Softwarehersteller Adobe heraus: Jeder 20. Nutzer hatte 123456 als Passwort verwendet. Und auch nach den jüngsten Skandalen sind die Bürger sorglos wie eh und je. Laut einer aktuellen Studie haben drei Viertel der Befragten ihren Umgang mit persönlichen Daten nicht geändert.
Da regen sich Leute über Vorratsdatenspeicherung auf und darüber, dass der Staat sie im Internet nicht ausreichend schützt. Doch wie viele gehen selbst nicht nur naiv, sondern verantwortungslos mit den eigenen Daten und auch denen Dritter um? Da werden hemmungslos  Party-Bilder der letzten Nacht ins Netz gestellt oder Urlaubsfotos der eigenen Kinder gepostet – der kanadische Porno-Anbieter im Edathy-Fall soll auch  Bilder aus sozialen Netzwerken abgegriffen haben.
Ja, es ist die Aufgabe des Staates, auch im Netz für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen. Er muss Normen aufstellen, bei der Abwehr von Gefahren aktiv mitwirken und vor allem aufklären. Aber die Nutzer haben auch eine Eigenverantwortung. Der Staat kümmert sich ja auch nicht um das Sicherheitsschloss an den Haustüren der Bürger. Auch Datenschutz fängt an der eigenen (Internet)-Haustüre an.

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