Politik

Horst Seehofer richtet Appell an die Verantwortichen von Pegida. (Foto: dpa)

12.01.2015

"Die Parolen sind völlig unzutreffend"

Horst Seehofer fordert: Pegida soll Demonstrationen absagen. Und CSU-Spitzenpolitiker nehmen an Mahnwache der Muslime teil

Nach dem Terror in Paris hat CSU-Chef Horst Seehofer die Pegida-Organisatoren aufgerufen, bis auf weiteres auf ihre allwöchentlichen Proteste zu verzichten. "Ich möchte die Verantwortlichen (...) auffordern, dass sie jetzt, wo die ganze Welt trauert und schockiert ist über die Vorgänge in Paris, auf absehbare Zeit ihre Demonstrationen absagt", sagte der bayerische Ministerpräsident am Sonntagabend im Bericht aus Berlin in der ARD. Seehofer betonte, er habe "mit den Parolen von Pegida überhaupt nichts am Hut", und fügte hinzu: "Sie sind auch völlig unzutreffend."
Am heutigen Monitag will der bayerische Pegida-Ableger Bagida erstmals in München auf die Straße gehen. Er rechnet für seine Demonstration mit 300 Teilnehmern. Mehrere tausend Menschen werden dagegen ab 17.30 Uhr am Sendlinger Tor in München zu einer Kundgebung gegen den bayerischen Ableger der Anti-Islam-Bewegung erwartet. Das Bündnis "München ist bunt" hat zu einer Kundgebung aufgerufen. Bei der Versammlung will auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sprechen. Bereits in der Vorwoche waren in München und Würzburg rund 3000 Menschen aus Protest gegen Pegida auf die Straße gegangen. Zeitgleich demonstrierten in beiden Städten rund 350 Bürger gegeneine "Islamisierung des Abendlandes".

Die Aufgabe ist eine gemeinsame - gegen Fanatismus und Radikalisierung

Am Dienstag dann wollen mehrere CSU-Politiker an einer Mahnwache der Muslime für Toleranz und Weltoffenheit in Berlin teilnehmen. Seehofer sagte, für die CSU würden Generalsekretär Andreas Scheuer, Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt und die drei CSU-Bundesminister teilnehmen.
Der bayerische Ministerpräsident sprach sich dagegen aus, von den deutschen Muslimen einen herausgehobenen Beitrag zur Abgrenzung gegen den Terror zu verlangen. "Ich glaube, die Aufgabe ist eine gemeinsame, gegen Polarisierungen, gegen Fanatismus, gegen Radikalisierungen zu sein", sagte Seehofer. "Ich bin jetzt dagegen, dass wir einzelnen Gruppen eine besondere Verantwortung zuweisen." Er sei sehr dankbar, dass die Vertreter der Muslime sich gerade in Bayern sehr früh nach den Terroranschlägen in Paris klar distanziert hätten. (dpa/BSZ)

Kommentare (1)

  1. Super Horsti am 12.01.2015
    Als langjähriger CSU-Wähler bin ich maßlos enttäuscht weil ich meine politische Heimat verloren habe. Die CSU hat sich verändert. Mit Norbert Geis wurde einer der letzten aufrechten Politiker in Pension geschickt.

    Unser Ministerpräsident ist eine einzige Schande für alle aufrechten Christen, die unser Vaterland gegen die falsche Religion des Islam verteidigen. Verteidigen übrigens völlig gewaltfrei mit der Kraft des besseren Argumentes und der Überzeugung so wie der Apostel Paulus es uns vorgemacht hat. Statt eine Rede bei der Bagida-Demonstration zu halten geht Seehofer lieber zur Mahnwache der Mohammedaner.

    Der Herr Ministerpräsident trompetet laut, die Parolen der Pegida in Dresden seien unzutreffend. Welche "Parolen" er genau meint und was daran explitzit unzutreffend sei und vor allem wie sich die Sache dann seiner Meinung nach richtig verhält sagt er hingegen nicht.

    Warum soll nach den islamischen Terrorakten in Frankreich nicht demonstriert werden? Gerade jetzt ist das Volk doch sensibilisiert. Es soll ja wachgerüttelt werden. Sollen wir warten bis der Heilige Krieg nach Deutschland kommt?

    Gefahr ist im Verzug! Warten wir nicht länger ab, schützen wir unser Land, beten wir für unser Land!
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