Politik

Der SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold - hier beim kleinen SPD-Landesparteitag zur Barrierefreiheit im April. (Foto: dpa)

16.06.2015

Die Wut des SPD-Chefs Pronold

Nach der Juso-Attacke auf Parteichef Gabriel hängt in der Münchner SPD-Landeszentrale der Haussegen schief

Eine Frontalattacke der bayerischen Jusos auf Parteichef Sigmar Gabriel hat ein schweres Zerwürfnis zwischen dem SPD-Landesverband und dem Parteinachwuchs zur Folge. "Wir erwarten mehr von einem Vorsitzenden der SPD, als unreflektiert Stammtischparolen zu wiederholen und im trübbraunen Wasser zu fischen", hieß es in einem heute veröffentlichten offenen Brief des Juso-Landesvorsitzenden Tobias Afsali und seiner Vorstandskollegen. SPD-Landeschef Florian Pronold nannte die Attacke anschließend "ehrenrührig" und verlangte eine Entschuldigung des Juso-Landesvorstands.

Die Jusos rücken Parteichef Gabriel in die Nähe von Rechtspopulisten

Der bayerische Juso-Vorstand wirft Gabriel das Auftreten eines arroganten Nationalisten vor: "Es reicht ganz Europa der deutsche Chauvinismus und die süffisante Überheblichkeit, mit der du und andere VertreterInnen der deutschen Regierung gegenüber Griechenland und anderen krisengebeutelten Staaten auftreten", heißt es weiter in dem offenen Brief an den Parteichef. Anlass war Gabriels scharfe Kritik an der griechischen Regierung in der "Bild"-Zeitung vom Wochenende.
Dazu Pronold: "Für diese unsachliche, ehrenrührige Kritik der Jusos Bayern an unserem Parteivorsitzenden und Vizekanzler Sigmar Gabriel fehlt mir jedes Verständnis." Für den rotzigen Tonfall und die Wortwahl sei eine Entschuldigung des Juso-Landesvorstandes fällig. "So gehen wir in der SPD nicht miteinander um. Wer lediglich verbal um sich schlägt und dabei nur persönliche Attacken reitet, der disqualifiziert sich selbst als ernstzunehmender Diskussionspartner. (dpa)

Kommentare (1)

  1. Bavarian3000 am 16.06.2015
    Sigmar Gabriel hat den Zorn der Bewahrer der reinen Lehre schon auf sich gezogen, als er mit den Teilnehmern der Pegida-Demo diskutierte. Es spricht für den Mann, dass er zuhören kann und will, auch wenn er eine andere Meinung vertritt. Das sollte eigentlich selbstverständlich für einen Politiker sein, der eventuell Bundeskanzler werden will. Und was er zu Griechenland bzw. den dort versenkten deutschen Steuermilliarden sagt, dürfte der überwältigenden Mehrheitsmeinung der Bevölkerung in der Bundesrepublik entsprechen. Sich für die ganz normalen Leute mit den kleinen und mittleren Einkommen zu engagieren, die den ganzen Spaß mit ihren Steuern bezahlen müssen, war mal das Kernmerkmal der Volks- und Arbeiterpartei SPD. Die in ihrem wutschäumenden Ton an Mao Tse Tungs Junggardisten zur Zeit der Kulturrevolution erinnernden Jusos zeigen durch ihr Verhalten, dass ihnen die Befindlichkeit der griechischen Zocker-Regierung um Tsipras & Co. wichtiger ist als das Schicksal der deutschen Bevölkerung. Man kann nur hoffen, dass diese Grünhörner keine Karriere in der Partei machen. Obwohl: Mit einem Herrn Afsali an der Spitze bestünde die reale Möglichkeit, dass die bayerische SPD sogar die 5-Prozent-Hürde verfehlt ... :-)
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