Politik

Das ehemalige Pfanni-Gelände am Ostbahnhof in München soll Standort für den neuen Konzertsaal werden. (Foto: dpa)

08.12.2015

Entscheidung beim Konzertsaal

Fast 15 Jahre hat es gedauert, jetzt ist es offiziell: München bekommt einen neuen Konzertsaal

Entscheidung in der Dauerdebatte um einen neuen Münchner Musiksaal: Das neue Konzerthaus soll nach dem Willen des bayerischen Kabinetts im Osten der Stadt gebaut werden. Der Ministerrat einigte sich am Dienstag auf das Werksviertel am Ostbahnhof als künftigen Standort. "Das ist jetzt eine Grundsatzentscheidung, die die Staatsregierung getroffen hat", sagte Kunstminister Ludwig Spaenle (CSU) und sprach von einer wichtigen Entscheidung für die Musikstadt München. "Es wird ein Steigflug möglich sein, und zwar nach oben." Im neuen Saal solle es "klassische Musik auf Weltniveau" geben.
 
Ein Grund für die Entscheidung sei "die zeitliche Verfügbarkeit mit einer möglichen Inbetriebnahme bis Ende 2021", teilte die Staatskanzlei mit. Eine "Erbpachtlösung" soll es geben, sagte Spaenle nach der Kabinettssitzung. Über einen Zeitraum von 50 Jahren werde das 30 Millionen Euro kosten, Bauherr ist die Staatsregierung. 

Der Bau im Münchner Osten auf dem Gelände einer ehemaligen Knödel-Fabrik berge ein geringeres finanzielles Risiko als ein Bau im Westen der Stadt auf dem Gelände einer alten Paketposthalle an der Friedenheimer Brücke, hieß es. Die beiden Alternativen hatten zur Wahl gestanden, ein Votum für das Werksviertel war im Vorfeld erwartet worden. Der neue Konzertsaal, um den seit Jahren gerungen wird, soll vor allem dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks eine Heimat geben.

Grüne fordern "Fakten, Fakten, Fakten"

"Der neue Konzertsaal ist ein großer Erfolg der Bürgerschaft", sagte Markus Rinderspacher (SPD). "Denn die Münchner Bevölkerung hat ihr neues Konzerthaus gegen den Widerstand von Verzagtheit, Kleinmut und Ignoranz durchgesetzt." Es entstehe an einem schöpferischen Ort der Kreativität und der Urbanität. "Jetzt muss umgehend mit der Planung für den Konzertsaal begonnen werden, damit möglichst bald mit den Bauarbeiten begonnen werden kann", so Rinderspacher. Die Freien Wähler begrüßten ebenfalls die "längst überfällige Entscheidung". "Die Unfähigkeit der Staatsregierung, hier – wie auch in anderen Fällen – zügig und sachorientiert zu handeln, hatte bereits zu großem Ärger in der Kulturszene und bei den Münchner Bürgern geführt", unterstrich Michael Piazolo. Das Werksviertel sei als Standort am besten geeignet. „Die Bayerische Staatsregierung muss nun dafür sorgen, dass die Finanzierung des Vorhabens auf eine solide Grundlage gestellt wird und mit Rücksicht auf die Steuerzahler kein finanzielles Fass ohne Boden entsteht“, fordert Piazolo. Die Grünen sehen die Entscheidung kritisch: „Über eine bloße Willensbekundung kommt auch die heutige Kabinettsentscheidung leider nicht hinaus",sagte Sepp Dürr. "Wir brauchen nach Jahren des bloßen Geplappers endlich Fakten, Fakten, Fakten: Ein detailliertes Finanzierungskonzept für den Münchner Konzertsaal, für den Milliarden schweren Sanierungsstau in Bayerns Kultureinrichtungen und ein landesweites Kulturkonzept.“ (dpa/BSZ)

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