Politik

27.06.2014

Fracking - nein danke!

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

Nach der Gleichstromtrasse treibt jetzt das Thema Fracking die Oberpfälzer um. In einem 2600 Quadratkilometer großen Gebiet im nördlichen Teil des Regierungsbezirks darf die Naab Energie GmbH, ein Tochterunternehmen des in London ansässigen und international tätigen Bergbauriesen Rose Petroleum, nach Gas- und Ölvorkommen suchen. Bis Januar 2017 kann das Unternehmen in der Region Weiden Erkundungen durchführen. Bohrlizenzen wurden bisher nicht vergeben. Zu befürchten ist aber, dass dies der Einstieg ins höchst riskante Fracking ist.
Fakt ist: Das Aufbrechen von Schiefergasvorkommen in tiefen Gesteinsschichten mittels diverser Chemikalien stellt eine erhebliche Gefahr für das Trinkwasser dar. Bayerns Umweltminister Marcel Huber hat sich bereits klar gegen Fracking im Freistaat ausgesprochen. Er liegt damit auf einer Linie mit dem Umweltbundesamt, das bereits eine Studie über die Risiken dieser Gasfördermethode erstellt hat. Darin steht, dass die Gefahren nicht abschätzbar sind, weil keine Erkenntnisse für die hydrologischen Gegebenheiten in tiefen Gesteinsschichten vorliegen. Sprich: Niemand kann vorhersagen, was mit dem Chemiecocktail passiert, der nötig ist, um Risse im Gestein zu erzeugen, aus denen das Gas aufsteigt, das man dann an der Erdoberfläche abfangen will.

Seltsame EU-Fördergelder


Um jegliche Hintertürchen fürs Fracking zu schließen, muss das Bergrecht geändert werden. Eine entsprechende Gesetzesinitiative aus Schleswig-Holstein liegt bereits vor. Bayern wäre gut beraten, dies zu unterstützen. Denn beim Thema Trinkwasser sollte man jegliche Risiken ausschließen: Sauberes Trinkwasser ist die Lebensgrundlage für uns alle. Wenn diese zerstört ist, nützen auch wirtschaftliche Erfolge nichts mehr. Und die ökonomischen Interessen sind gewaltig.
Leider unterstützt auch die EU mit üppigen Forschungsgeldern Fracking-Konzerne. Insgesamt 113 Millionen Euro dürfen Gas-Unternehmen aus dem Forschungsfonds Horizon 2020 abrufen, um die Risiken einer Gasfördertechnologie zu erkunden, die keiner braucht. Derlei Fördergelder sind kontraproduktiv – abgesehen davon, dass die potenten Konzerne das auch aus eigener Tasche zahlen könnten.

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