Politik

28.10.2016

Frischer Wind schadet nicht

Ein Kommentar von André Paul

An Alexander Putz, dem künftigen Oberbürgermeister von Landshut, ist nicht nur bemerkenswert, dass er als Kandidat der FDP im konservativen Niederbayern seinen CSU-Konkurrenten ausstach. Sondern auch, dass er als Seiteneinsteiger und Zugroaster an einem gestandenen Kommunalpolitiker und Landtagsabgeordneten vorbei den Sprung auf den Chefsessel des Rathauses einer Bezirkshauptstadt schaffte.

In kleineren Gemeinden kam das bereits vor. So etwa, ebenfalls nicht ganz unspektakulär, im Frühjahr 2008 in Bodenmais im Bayerischen Wald, als mit dem damals erst 23-jährigen Michael Adam (SPD) sogar ein Student ohne jede Berufserfahrung den amtierenden christsozialen Bürgermeister aus dem Amt kegelte. Geschadet hat das der Kommune Bodenmais nicht.

Für das Alltagsgeschäft ist eine Fraktion mit dem gleichen Parteibuch an der Seite schon hilfreich für einen OB


Derlei wünscht man sich im Grunde häufiger. Warum denn auch immer ein treuer Parteisoldat, der sich jahrelang über die politische Jugendorganisation, die Verwaltungsleiter oder die hinteren Ränge des Stadtrats hochgedient hat? Solches Personal birgt die Gefahr von Betriebsblindheit sowie politischer Spezl-Verpflichtungen aus der Vergangenheit. Für das Alltagsgeschäft freilich, das Umsetzen von Projekten, ist eine Fraktion mit dem gleichen Parteibuch an der Seite schon hilfreich für einen OB. Das nicht zu haben, wird Alexander Putz in Landshut noch spüren.

Freilich muss sich der Neue anders verhalten als der alte Verwaltungshase, mehr Demut zeigen. Gegen die Beamten kann kein Politiker bestehen. Ihr Wissen, und, noch wichtiger, ihre Sympathie gilt es zu gewinnen.

Die Österreicher sind derweil mal wieder weiter. Nachdem das politische Spitzenpersonal der beiden großen Volksparteien in Wien abgewirtschaftet hatte, entschieden sich die rot-schwarzen Koalitionäre im Sommer dieses Jahres, die Leitung der Regierungsgeschäfte dem bisherigen Vorstandsvorsitzenden der Österreichischen Bundesbahn, Christian Kern, anzuvertrauen. So weit ist man hierzulande noch nicht.

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