Politik

16.03.2018

Gute Rollen, schwach besetzt

Ein Kommentar von Roswin Finkenzeller

Besetzt ein Unternehmen einen Posten neu, ist die erste Frage die nach der Eignung der betreffenden Person. In der Personalpolitik des Bundeskabinetts scheint das die letzte Frage zu sein. Die übliche Auskunft, er oder sie werde einen guten Job machen, berücksichtigt nicht den Umstand, dass auch hierzulande eines Tages der Teufel los sein könnte. Was ist, sollten irgendwo, aus welchem Grund auch immer, ernste Gefahren drohen? Dann braucht die Republik einen Innenminister mit überlegener Klugheit und Härte. Hat Horst Seehofer das Zeug dazu, jene Heimat, von der er zu schwärmen versteht, auch zu schützen, wenn es darauf ankommt? Leider steht das in den Sternen.

Und wer ist Bundesfinanzminister geworden? Olaf Scholz hat in seinem Hamburg jenes Desaster der staatlichen Nordbank nicht verhindert, das den Steuerzahler mehr kosten wird als die Elbphilharmonie. Der Mann wird es mit ganz Europa zu tun bekommen, vor allem mit finanziellen Begehrlichkeiten, die der deutsche Koalitionsvertrag nicht etwa kritisch beäugt, sondern erst richtig anfacht.

Und was qualifiziert Heiko Maaß als Außenminister?

Der Finanzminister muss ein guter Verteidiger sein – ganz wie die alte und neue Bundesverteidigungsministerin. Die Beurteilung ihrer Arbeit durch den Wehrbeauftragten des Bundestags ist so vernichtend, dass eigentlich nur eine Alternative bleibt: Entweder wird Gutachter Bartels wegen Rufmordes gemaßregelt oder Frau von der Leyen wegen Unfähigkeit ausgewechselt. Da beides nicht geschieht, bleibt nur zu hoffen, dass die Ausrede der Ministerin, sie habe die grotesken Ausrüstungsmängel 2013 von ihrem Vorgänger geerbt, im Verlauf weiterer langer Amtsjahre der Lächerlichkeit anheimfällt.

Wieso Heiko Maas für das Amt des Außenministers prädestiniert ist, weiß hoffentlich wenigstens die SPD. Sollte er im Ausland so eckig auftreten wie bisher im Inland, wird alle Welt, und das ist wenig schmeichelhaft, in ihm einen typischen Deutschen sehen. Hoffentlich halten die Leute den neuen Verkehrsminister von der CSU, sollte Andreas Scheuer mal wieder schön unhöflich werden, nicht für einen typischen Bayern. Jetzt aber zur Beruhigung eine Lebensweisheit: Menschen können durchaus über sich hinauswachsen. Manchmal ist es gerade das Amt, das den Amtsinhaber verändert.

Kommentare (2)

  1. Oberstleutnant a.D. am 16.03.2018
    Ursula von der Leyen ist der Beweis, dass Alice Schwarzers Prophezeiung, was das Merkmal absoluter Gleichberechtigung sei, wahr geworden ist: „Wenn mäßig attraktive und inkompetente Frauen in Führungspositionen selbstverständlich geworden sind...“
  2. Beifall am 16.03.2018
    Sehr guter Kommentar Herr Finkenzeller. Fehlt lediglich die Frage:

    "Welche Qualifikation (über Qualität lässt sich bekanntlich streiten) hatte oder hat Frau Merkel um dieses Land zu Führen." Ausgebildet wurde sie ja in der ehem. DDR.....
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