Politik

Der verurteilten Dreifachmörder Roland S. mit einem Foto eines seiner Automodelle. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

26.11.2015

Haderthauer-Ehemann vor Gericht

Ein Urteil in der sogenannten Modellbau-Affäre wird Ende Januar erwartet

Der Strafprozess gegen den vom Dienst suspendierten Landgerichtsarzt Hubert Haderthauer - Ehemann von Ex-Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) - beginnt kommende Woche. Vom nächsten Donnerstag (3. Dezember) an sind sieben Verhandlungstage angesetzt, wie das Oberlandesgericht München am Donnerstag mitteilte. Das Urteil soll von der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II am 25. Januar 2016 verkündet werden.

Die Staatsanwaltschaft hatte Anfang November Anklage gegen Hubert Haderthauer wegen Betrugs und Steuerhinterziehung erhoben. Es geht um die sogenannte Modellbau-Affäre: Die CSU-Politikerin aus Ingolstadt und ihr Ehemann waren bis 2008 nacheinander Miteigentümer des Unternehmens "Sapor Modelltechnik", das teure Modellautos verkaufte, die von Straftätern in der Psychiatrie gebaut wurden. Wichtigster Konstrukteur war ein verurteilter Dreifachmörder.

Hubert Haderthauer soll einen früheren Mitgesellschafter um gut 84 000 Euro geprellt haben

Hubert Haderthauer wirft die Behörde vor, als geschäftsführender Sapor-Gesellschafter einem früheren Mitgesellschafter einen niedrigeren Unternehmenswert vorgetäuscht und ihn so um gut 84 000 Euro geschädigt zu haben.

Der Mediziner darf derzeit nicht als Landgerichtsarzt arbeiten. Die Regierung von Oberbayern sieht durch die Vorwürfe das Vertrauensverhältnis nicht mehr gegeben, das bei einem Beamten bei einer gerichtsnahen Tätigkeit aber bestehen müsse. Kürzlich hatte die Staatsanwaltschaft ihre Betrugsermittlungen gegen Christine Haderthauer, die wegen der Affäre von ihrem Amt als bayerische Staatskanzleichefin zurücktreten musste, nach mehr als einem Jahr eingestellt. Sie wird wegen der Modellbau-Affäre allerdings ihre Immunität im Landtag verlieren. Der Rechtsausschuss des Landtags erhob am Donnerstag keine Einwände gegen den Plan der Staatsanwaltschaft München II, einen Strafbefehl gegen Haderthauer zu beantragen. Nun muss noch die Vollversammlung des Landtags zustimmen, das ist jedoch nach den parlamentarischen Gepflogenheiten ebenso Formsache wie die Behandlung im Rechtsausschuss. Von den ursprünglichen Vorwürfen der Ermittler ist jedoch nicht mehr viel übrig. Anstelle von Betrug und Steuerhinterziehung wird ihr nur noch ein vergleichsweise geringfügiger Verstoß gegen die Abgabenordnung vorgeworfen. (dpa)

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