Politik

Horst Seehofer hält niemanden für unersetzlich: Merkel nicht - und sich selbst auch nicht, behauptet er. (Foto: dpa)

30.08.2016

"Käse und Quatsch"

Seehofer dringt auf Ende der Debatte um K-Frage. Der genervte CSU-Chef macht in der CDU-Spitze Micky Mäuse und Leichtmatrosen aus. Vollprofis konzentrierten sich erst auf Inhalte und dann auf Personen

CSU-Chef Horst Seehofer hat die CDU zu einem raschen Ende der Kanzlerkandidaten-Debatte ermahnt. "Die Diskussion dieser Tage wird bald beendet sein", sagte er am Montagabend in Landshut voraus. Die Debatte über die Zukunft von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die auch von Spitzen der CDU geführt wurde, sei "dämlich", betonte Seehofer und ergänzte: "Das ist alles Käse und Quatsch."

Es sei klar abgesprochen zwischen Merkel und ihm, dass die Personalfragen für die Bundestagswahl in CSU und CDU erst nach den Sachthemen geklärt werden sollten. "Die ewigen Diskussionen über Personen sorgen für Politikverdrossenheit." Seehofer schrieb der Schwesterpartei ins Stammbuch: "Zuhören, nachdenken, entscheiden, das ist die richtige Reihenfolge in der Politik."

Die stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Julia Klöckner, Volker Bouffier und Armin Laschet hatten sich zuvor klar dafür ausgesprochen, dass Merkel auch bei der Bundestagswahl 2017 Kanzlerkandidatin wird. Am Wochenende hatte der "Spiegel" berichtet, Merkel wolle ihre Entscheidung für eine erneute Kandidatur wohl erst im Frühjahr 2017 bekannt geben. Grund dafür sei, dass Seehofer erst dann entscheiden wolle, ob seine Partei Merkel wieder unterstütze.

Seehofer: "Niemand ist in keinem Bereich auf
Gedeih und Verderb auf jemanden angewiesen"

Der CSU-Chef warb für eine Politik der logischen Schritte. "Erst muss man darüber abstimmen, was man will und dann muss man sehen, mit welchen Personen man das machen kann." Es wäre falsch, mit großem zeitlichen Abstand zu den Wahlen schon über Namen zu sprechen. "Das können vielleicht Menschen machen, die wie Micky Mäuse in der Politik sind, aber keine Vollprofis."

Seehofer sagte weiter, es sei der Wille der CSU, gemeinsam mit der CDU in den Bundestagswahlkampf zu gehen. "Aber wir müssen erst schwierige Fragen klären." Er sei froh, dass die Union Merkel habe. Der CSU-Chef betonte aber auch, dass weder Merkel noch er selbst unersetzlich seien: "Niemand ist in keinem Bereich auf Gedeih und Verderb auf jemanden angewiesen."

In der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag) mahnte Seehofer Unionspolitiker mit Blick auf die Wahlen, keine "Leichtmatrosendiskussionen" mehr zu führen, etwa über künftige Koalitionen. Nach einem Treffen Merkels mit Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte es neue Spekulationen über Schwarz-Grün gegeben. Die CSU lehnt ein Bündnis mit den Grünen strikt ab.
(dpa)

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