Politik

Bayern-SPD-Chef Florian Pronold als Schatten - das Bild enstand auf dem kleinen Parteitag in Aschaffenburg im März. (Foto: dpa)

12.07.2016

Massiver Mitgliederschwund

Egal ob CSU, Grüne, FDP oder SPD - alle Parteien müssen sich mit sinkenden Mitgliederzahlen herumärgern. Bundesweit und in Bayern ist das Problem aber für eine Partei ganz besonders groß

Wie im Bund hat die SPD auch in Bayern mit einem massiven Mitgliederschwund zu kämpfen. Ende 2015 verzeichnete der Landesverband nur noch 59 872 Genossen und damit 3,64 Prozent weniger als 2014 (62 133), wie er der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Bundesweit musste die SPD einen noch höheren Rückgang verkraften - um 3,7 Prozent auf 442 814 Mitglieder im selben Zeitraum laut einer Parteienstudie des Politikwissenschaftlers Oskar Niedermayer, aus der die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstag) zitieren. In Bayern setzte sich der Negativtrend auch 2016 fort - bis Ende Juni sank die Mitgliederzahl auf 58 886 (minus 1,65 Prozent).

Damit hat die SPD unter den etablierten Parteien in Deutschland im vergangenen Jahr den stärksten Mitgliederschwund zu verzeichnen. Als einzige Partei schrumpfte sie flächendeckend in allen Bundesländern. Zudem verlor sie dadurch auch die Position als stärkste Partei an die CDU, die mit einem Minus von 2,9 Prozent jetzt auf 444 400 Mitglieder komme. Auch die CSU registrierte der Studie zufolge ein Minus von 1,5 Prozent (144 360), die FDP verlor 3,2 Prozent (53 197).

Hauptursache laut der Studie: Überalterung

Die Grünen mussten im Bund wie in Bayern ebenfalls Verlust hinnehmen. Bundesweit sank die Mitgliederzahl um 1,5 Prozent auf 59 418, in Bayern gar um 2,16 Prozent von 8564 auf 8379. Niedermayer zieht in der Studie eine langfristige Bilanz: Danach haben die Parteien seit 1990 zusammen die Hälfte ihrer Basis verloren - ihr Mitgliederbestand schrumpfte von 2,4 Millionen im Jahr 1990 auf heute 1,2 Millionen.

Hauptursache für die parteiübergreifenden Verluste ist der Studie zufolge die Überalterung. Das Durchschnittsalter der Mitglieder liege quer durch die Parteien zwischen 50 und 60 Jahren. Die AfD wird in der Untersuchung nicht aufgeführt. Niedermayer begründe das mit fehlendem Datenmaterial. Die AfD verzeichnet nach eigenen Angaben weiter einen deutlichen Mitgliederzuwachs. (dpa)

Kommentare (1)

  1. otto regensbacher am 12.07.2016
    Die etablierten Parteien beschäftigen sich in aller erster Linie mit sich selbst. Wichtig ist vor allem, altgediente Parteimitglieder mit gutbezahlten Posten zu versorgen. Und danach geht das Gezänke los: Man streitet sich innerhalb der Partei, dann innerhalb der Regierung, dann mit der Opposition usw.......

    Und nach 3 Jahren beginnt schon wieder Wahlkampf. Es bleibt also wenig Zeit und Mut, Dinge zu regeln, die im Interesse der Bürger sind!

    Wen wundert es da noch, dass den Parteien die Mitglieder davonlaufen!
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