Politik

Einen Fitnessraum gibt's schon im Landtag. Jetzt kommt ein Raum für Kurse dazu. (Foto: LOH)

01.08.2014

Nach Dienstschluss zum Zumba

Abgeordnete und Landtagsmitarbeiter wollen sportlicher werden - diese Woche begann deshalb der Umbau des Fitnessbereichs

Erst mit Pilates die Wirbelsäule kräftigen, dann beim Zumba locker und entspannt werden: Nach der Sommerpause brechen im Maximilianeum neue Zeiten an, sportlich gesehen. Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements wird das Fitnessangebot deutlich ausgeweitet. Es soll Kurse für Zumba geben – das ist eine schweißtreibende Mischung aus Aerobic und Salsa – und Pilates, ein rückenfreundliches Krafttraining. Außerdem wird in dem 2012 eröffneten Fitnessraum ein Trainer bereitstehen, um sportlichen Neulingen die Finessen des Gerätetrainings nahezubringen. Seit Anfang dieser Woche wird dafür der Landtag umgebaut; es entsteht ein weiterer Trainingsraum. Kostenpunkt: 19 000 Euro.
Landtagspräsidentin Barbara Stamm verweist auf die wachsende Bedeutung der Prävention im Gesundheitsbereich. „Hier müssen die Arbeitgeber Vorreiter sein. Das gilt besonders für den öffentlichen Dienst“, sagte Stamm der Staatszeitung.
Das Sportprogramm steht Mitarbeitern des Landtags, der Stiftung Maximilianeum, der Landtagspresse sowie Abgeordneten zur Verfügung. In einer sechsmonatigen Testphase will der Landtag schauen, wie das Ganze läuft. „Danach wird das Angebot vielleicht nochmal erweitert“, sagt Landtagssprecher Anton Preis.

Die Zumba- und Pilateskurse sind jetzt schon ausgebucht


Die Initiative für das Kursprogramm stammt von Amtschef Peter Worm und von Hermann Reichenberger, Leiter des Haushaltsreferats. Auf deren Anregung hin konnten Mitarbeiter und Abgeordnete im vergangenen Februar ihre Fitness testen lassen – unter fachlicher Aufsicht des Münchner Sportarztes Erich Rembeck. „Das war eine total positive Aktion“, lobt der Medikus. „Viele haben gestaunt, dass sie bestimmte Sachen nicht können“, erzählt Rembeck, der als Projektleiter für den Landtags-Sport fungiert. Bei Landtagsmitarbeitern und Abgeordneten hat er „eine sehr hohe Motivation“ erkannt, vom Couch-Potato-Dasein wegzukommen. Warum’s dabei erst den Anstoß im Landtag gebraucht hat? Schließlich weiß heute doch jeder, dass die Kombination von zu viel Schweinsbraten und zu wenig Bewegung schlecht ist für die Gesundheit. Na ja, sagt Rembeck, Fitnessangebote würden halt „besser wahrgenommen, wenn sie vor Ort sind“.
Fakt ist: Die auf je 15 Teilnehmer begrenzten Zumba- und Pilateskurse sind bereits ausgebucht. „Der Großteil der Kursteilnehmer ist weiblich“, erzählt Anton Preis. Da liegt der Landtag im Trend: Auch in Fitnessstudios zieht es Frauen in Kurse, während die Männer lieber ihr eigenes Ding an den Geräten machen. Zu den Gerätejunkies im Landtag zählen SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher, Wissenschaftsstaatssekretär Bernd Sibler oder FW-Mann Günther Felbinger, der beim Strampeln auf dem Crosstrainer gern Pressespiegel und Zeitungen liest – und ausgelesene Lektüre gern um sich herum auf dem Boden verteilt.
Der Großteil der Kursteilnehmer kommt vom Landtagsamt. Was daran liegt, dass der Landtag während der sechsmonatigen Testphase zuvörderst seine Mitarbeiter beglücken wollte. Diese kommen auch in den Genuss von subventionierten Preisen: Sie zahlen 60 Euro pro 20-stündigem Pilates- oder Zumbakurs. Abgeordnete müssen das Doppelte hinblättern. Die Benutzung von Fitnessraum und Sauna ist kostenlos.
Andere Behörden und auch die Ministerien im Freistaat können von solchen Angeboten nur träumen. „Sowas hätten wir auch gern“, verlautet neidvoll aus der Staatskanzlei. Ob Seehofer und Co sich erweichen lassen? Sportarzt Rembeck hat jedenfalls alle Ministerien angeschrieben. „Nichts ist so wichtig wie Vorsorge“, sagt der Doc. Großunternehmen wie Siemens und BMW hätten das längst erkannt. (Waltraud Taschner)

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