Politik

Gerade die intensive Nutzung des PC erweist sich laut BN als Stromverbrauchstreiber. Er fordert große staatliche Energiesparkampagnen. (Foto: dpa)

27.10.2015

Nebulöses Energieprogramm

Laut Ministerin Ilse Aigner wird der Freistaat in Zukunft nicht ohne Stromimporte auskommen. Das sei keineswegs zwingend, ist dagegen der Bund Naturschutz (BN) überzeugt

Umweltschützer vermissen im Energiekonzept der bayerischen Staatsregierung konkrete und verbindliche Strategien auf dem Weg zu einem atomkraftfreien Bayern. "Das Energieprogramm von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) enthält positive Anregungen. Es fehlen darin aber klare politische Zielsetzungen, wohin die Reise geht", kritisierte der Landesvorsitzende des Bundes Naturschutz in Bayern (BN), Hubert Weiger, am Dienstag in Nürnberg. "Vieles bleibt im Nebulösen stecken. Vieles in dem Energieprogramm sind nur leere Worthülsen", bemängelte der BN-Chef. 

Die Ministerin geht in ihrem Energieprogramm davon aus, dass Bayern nach der Abschaltung der Atomkraftwerke trotz erneuerbarer Energien massiv auf Stromimporte angewiesen sein wird. Sie rechnet damit, dass der Freistaat in zehn Jahren 40 bis 50 Prozent seines Stroms durch Einfuhren wird decken müssen. 

Was dem BN auch fehlt: Ein klares Bekenntnis zum Energiesparen

Konkret sprach sich BN-Chef Weiger neben einer angemessenen Förderung regionaler Energiegenossenschaften auch für ein klares Bekenntnis der Staatsregierung zum Energiesparen und mehr Energieeffizienz aus. Es müsse darum gehen, den Stromverbrauch deutlich zu senken. Leider finde in Bayern inzwischen das Gegenteil statt. "Gerade die intensive Nutzung des PC erweist sich als Stromverbrauchstreiber. Hier braucht es mehr Sensibilität der jungen Menschen." Notwendig seien große staatliche Energiesparkampagnen.

Der Vorsitzende des Verbandes Bürgerenergie Bayern, Markus Käser, beklagte vor allem die mit der jüngsten Reform des Erneuerbaren Energiegesetzes (EEG) verbundenen Hürden für regionale Energiegenossenschaften. Vor allem die von 2017 an vom Bundesgesetzgeber verlangte Ausschreibung von erneuerbaren Energieprojekten überfordere die oft ehrenamtlich geführten Genossenschaften organisatorisch und finanziell. "Solche Ausschreibung sind für viele regionale Energieprojekte tödlich", ergänzte BN-Chef Weiger. (dpa)

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