Politik

Horst Seehofer beantwortete heute bei seiner Ankunft zur CSU-Vorstandssitzung in der Landeszentrale in München Fragen der Journalisten. (Foto: Andreas Gebert/dpa)

20.02.2017

Rolle rückwärts beim G9

Bayern wird wohl zum neunjährigen Gymnasium zurückkehren. Mitte März will sich Ministerpräsident Horst Seehofer endgültig entscheiden

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat die Entscheidung über die Zukunft des bayerischen Gymnasiums und eine mögliche Rückkehr zum G9 nun für Mitte März angekündigt. Diesen Termin nannte der CSU-Chef am Montag nach Teilnehmerangaben in einer CSU-Vorstandssitzung in München. Vorher wolle er nochmals mit der CSU-Fraktion und den Verbänden reden. Ein konkreter Termin für ein abschließendes Spitzengespräch in der Staatskanzlei ist noch offen. Seehofer stellte klar, es sei noch nichts entschieden. «Es gibt keine Entscheidung G8/G9», sagte er bereits vor der Sitzung. «Ich führe Gespräche, um eine Entscheidung vorzubereiten, und ich führe nicht Gespräche, um eine bereits getroffene Entscheidung zu erläutern.»

Seehofer: Es ist noch nichts entschieden

In der Vorstandssitzung sagte Seehofer nach Teilnehmerangaben, dass es im März nicht nur eine Grundsatzentscheidung geben solle. Vielmehr solle es dann auch um Details gehen: den Lehrplan oder neue Stellen. Eltern, Schüler und maßgebliche Verbände sowie die Opposition fordern seit langem, dass es künftig überall in Bayern wieder G9-Züge geben soll. Die Tendenz geht aber inzwischen dahin, dass es bald wieder ein grundständiges G9 geben wird - mit einer Option für «schnelle» Schüler, das Abitur wie derzeit auch schon nach acht Jahren abzulegen. Ein Wahlmodell, bei dem jede Schule für sich hätte entscheiden können, ob sie G8 oder G9 anbieten will, ist nach Ansicht der allermeisten CSU-Abgeordneten vom Tisch. Auch die Junge Union hatte sich zuletzt sehr eindeutig für G9 ausgesprochen. Die SPD-Landtagsfraktion fordert jetzt vor allem Planungssicherheit für Schulen und Kommunen. Ebenso dringend sei ein klarer Finanzierungsplan im Staatshaushalt für zusätzliche Lehrer und den Raumbedarf. Der bildungspolitische Sprecher Martin Güll (SPD) rechnet damit, dass für das G9 langfristig mindestens 1000 zusätzliche Lehrer eingestellt werden müssen. Die Freien Wähler hatten 2014 ein Volksbegehren gegen das Turbo-Abi initiiert - waren damit aber gescheitert. (BSZ/dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.