Politik

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) steht zur Kanzlerin und Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU). (Foto: dpa)

20.02.2017

Für Merkel oder nicht?

Parteichef Seehofer fordert nun Geschlossenheit

CSU-Chef Horst Seehofer fordert ein Ende der parteiinternen Debatte über die neuerliche Kanzlerkandidatur von CDU-Chefin Angela Merkel. "Wir gehen mit Angela Merkel in die Wahl, und wir werden die Wahl gewinnen", sagte Seehofer am Montag vor einer CSU-Vorstandssitzung in München. Dis CSU stehe hinter der Kanzlerin, diese Entscheidung sei gefallen und gut begründet. Auch in der Sitzung selbst ermahnte Seehofer die CSU nach Teilnehmerangaben, nicht zurückzublicken, sondern uneingeschränkt für Merkel zu kämpfen.

Nach langem Streit über die Flüchtlingspolitik hatte die CSU Merkel erst vor zwei Wochen offiziell zu ihrer Kanzlerkandidatin gemacht. Der Dissens über eine Obergrenze für neu eintreffende Flüchtlinge besteht aber fort: Merkel lehnt die CSU-Forderung weiterhin klar ab.

Eine aktuelle Umfrage hatte gezeigt, dass die CSU-Anhänger deshalb weiter tief gespalten sind, was die Unterstützung von Merkels neuer Kandidatur angeht: 59 Prozent sind dafür, aber 39 Prozent dagegen.

Zwei Gruppen in der CSU


Seehofer räumte ein, dass es "zwei Gruppen" in der CSU gebe - allerdings schon länger, nicht erst seit der Kür Merkels. "Wir müssen beide Gruppen ernstnehmen und beide zusammenführen." Das sei jetzt die Aufgabe der Parteispitze und auch jedes einzelnen Abgeordneten. "Abgeordnete sollen nach den gefallenen Entscheidungen jetzt nach vorne schauen und die Mutmacher sein", verlangte er. "Mit einer Eigentherapie ist man noch nie Wahlsieger gewesen." Seehofer spielte damit auf eine Sitzung der CSU-Landtagsfraktion an, in der Abgeordnete zuletzt von Unmut an der Parteibasis berichtet hatten.

Der CSU-Ehrenvorsitzende Edmund Stoiber nannte die Stimmung in der CSU am Montag "durchwachsen", Finanzminister Markus Söder "gespannt und abwartend". Es sei noch eine Menge an Arbeit zu tun. Zugleich erneuerte Söder seine Forderung nach einer Emotionalisierung. Auch die "Herzen der Menschen" wollten von Merkel überzeugt werden.

Seehofer ist gelassen


Die Umfragen, in denen die SPD im Bund zuletzt an der Union vorbeigezogen ist, kommentierte Seehofer gelassen. "Wir werden noch viele Umfragen bis September bekommen", sagte er - die Bundestagswahl ist am 24. September. Wichtig sei, dass die Union nicht auf Umfragen schaue, sondern gute Arbeit abliefere. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt sagte mit Blick auf die SPD-Umfragewerte und den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz: "So ein Wahlkampfjahr, das wird nicht auf der Kurzstrecke entschieden, sondern das wird im Marathon entschieden. Und ob Herr Schulz ausreichend Luft hat, einen Marathon durchzustehen, das ist noch offen." Generalsekretär Andreas Scheuer warf der SPD und Schulz einen Kurswechsel Richtung Linkspartei vor.
(Christoph Trost, dpa)

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