Politik

Letztes Jahr demonstrierten in Attaching, einem Stadtteil von Freising, hunderte Bürger gegen die dritte Startbahn. (Foto: dpa)

28.09.2016

Seehofer will die dritte Startbahn

Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat sich zum ersten Mal für den Bau der dritten Startbahn am Münchner Flughafen ausgesprochen

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat sich erstmals öffentlich für den Bau der umstrittenen dritten Startbahn am Münchner Flughafen ausgesprochen - und zwar schon in naher Zukunft.

Es gebe bei der Zahl der Flugbewegungen "einen neuen Trend und eine neue Situation", sagte Seehofer in seiner heutigen Regierungserklärung im Landtag. Die Zahl steige seit dem vergangenen Jahr, und das werde sich Prognosen zufolge auch in Zukunft fortsetzen. "Deshalb glaube ich, dass wir über diese Frage jetzt entscheiden sollten."

Seehofer bekräftigte aber, dass dies nur gemeinsam mit der Landeshauptstadt München gehen wird - die ist Flughafen-Mitgesellschafter. Die CSU strebe deshalb die Einleitung eines Ratsbegehrens und damit eines neuen Bürgerentscheids an.

Freie Wähler: Seehofer tritt den Bürgerwillen mit Füßen

"Jetzt zeigt sich Seehofers wahres Gesicht: Erst einen sogenannten Bürgerdialog starten und Beruhigungspillen verteilen und dann doch den Bürgerwillen mit Füßen treten", schimpfte Benno Zierer (Freie Wähler). Es sei beschämend, dass Seehofer eiskalt die Interessen des Flughafen Münchens vertritt. "Jetzt heißt es für Münchens Oberbürgermeister Reiter: Rückgrat bewahren und diesen Größenwahn stoppen!" Von einer "arglistigen Täuschung" sprachen auch die Grünen im Landtag. "Wenige Monate Wachstum bei den Flugbewegungen seien bei weitem keine Trendwende und noch lange kein Anlass für eine erneute Abstimmung in München", kritisierte Christian Magerl. Besonders ärgerlich sei die Tatsache, dass die angebliche Trendwende letztlich nur durch millionenschwere Zuzahlungen und Zuschüsse an die Fluggesellschaften erkauft wurde. „Sollte es wirklich zu einer neuen Abstimmung kommen, dann werden wir diese gewinnen", zeigt er sich aber überzeugt. SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher moniert: "Es gibt keine neuen Zahlen, die den Ausbau begründen könnten. Was wir hingegen dringend brauchen, ist eine bessere Anbindung des Flughafens an den öffentlichen Nahverkehr. Wir werden nicht so lange immer wieder abstimmen, bis das Ergebnis dem Ministerpräsidenten passt!" (BSZ/dpa)

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