Politik

Cybercrime wird auch in Bayern zu einem immer größeren Problem. (Foto: dpa)

30.12.2014

Tatort Internet

Internet-Kriminalität nimmt in Bayern immer weiter zu - die neue "Zentralstelle Cybercrime Bayern" soll sie bekämpfen

Die Zahl der Delikte mit dem Tatmittel Internet stieg in Bayern im vergangenen Jahr um ganze 10,6 Prozent an - auf 24.292 Fälle. Besonders die Bereiche der Datenveränderung und Computersabotage sind betroffen: "Mit einer Zunahme um 16,5 Prozent gegenüber 2012 zeigt sich, dass es den Tätern offenbar gelingt, sich immer weiter zu professionalisieren. Dem müssen wir etwas entgegen setzen", betonte Bayerns Justizminister Winfried Bausback.
Zum 1. Januar 2015 richtet sein Ministerium deshalb bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg eine für ganz Bayern zuständige "Zentralstelle Cybercrime Bayern" ein. "Das Internet ist kein rechtsfreier Raum.  Das Recht der analogen Welt wird im Cyberspace nicht außer Kraft gesetzt - und muss auch dort effektiv durchgesetzt werden", sagte Bausback. "Dafür ist es wichtig, technisches und juristisches Fachwissen zu bündeln." Bei der neuen „Zentralstelle Cybercrime Bayern“ sollen künftig besonders herausgehobene Ermittlungsverfahren im Bereich Cybercrime zentral bearbeitet werden. "Dabei kann es zum Beispiel um Taten der organisierten Cyberkriminalität oder Cyber-Angriffe mit besonderen Auswirkungen auf zentrale IT-Strukturen von Energieversorgern, der Finanzwirtschaft oder der öffentlichen Hand gehen", so Bausback.

Die Dunkelziffer ist extrem hoch

Die neue Zentralstelle soll eng mit dem Anfang 2014 neu geschaffenen Dezernat Cybercrime im Bayerischen Landeskriminalamt und den für Cybercrime zuständigen Kommissariaten der Bayerischen Polizei, aber auch mit den entsprechenden Zentralstellen der Staatsanwaltschaften anderer Bundesländer zusammenarbeiten. Daneben übernehme sie Koordinierungsfunktionen, fungiere als zentraler Ansprechpartner für Fragestellungen aus dem Bereich Cyberkriminalität und wirke bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen mit.
"Keine Frage - das Internet bietet fantastische Möglichkeiten und ist schon heute aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken", sagte Bausback. "Aber: Es wird von Straftätern auch immer mehr für ihre kriminellen Interessen missbraucht. Das reicht von Phishing, Skimming über Ransomware, DDos-Attacken und Bot-Netzen bis hin zur Übernahme digitaler Identitäten im Netz." In den letzten fünf Jahren sei es hier sogar zu einer Verdoppelung der in der Kriminalstatistik registrierten Verfahren gekommen – trotz einer hohen Dunkelziffer von über 80 Prozent, da die Mehrzahl der begangenen Straftaten gar nicht entdeckt oder angezeigt werde. (BSZ)

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