Politik

02.03.2012

Unsinnige Solar-Subvention

Ein Kommentar von Tobias Lill

Die Besitzer von Solaranlagen können sich freuen an diesen schönen Frühlingstagen. Denn die Kollektoren speisen bei Sonnenschein besonders viel Strom in die Netze ein. Ohnehin werden es immer mehr Bayern, die dank üppiger Subventionen gut an der Sonne verdienen. Der Solarstrom-Anteil im bayerischen Netz verdoppelte sich 2010 auf 5,7 Prozent – Tendenz rapide steigend. Zwei Fünftel des deutschen Solarstroms entstehen mittlerweile im südlichsten Bundesland.
Gut für den Klimaschutz, schlecht für den Stromkunden: Denn die Kosten der Solar-Ralley explodieren seit Jahren. Dank der im Erneuerbare-Energien-Gesetz verankerten Einspeisevergütung bekommen Betreiber von Wind- und Solaranlagen einen garantierten Abnahmepreis. Allein in diesem Jahr zahlen die deutschen Stromkunden über das EEG rund 7 Milliarden Euro an die Eigentümer der Solaranlagen. Für alle bislang installierten Solaranlagen fallen schon heute Kosten von mehr als 100 Milliarden Euro an.

Sponsoring chinesischer Firmen?


Die Bundesregierung will die Einspeisevergütung für Sonnenstrom deshalb spätestens ab April um bis zu 30 Prozent kürzen. Zu Recht. Denn Nutzen und Kosten stehen bei dieser Energieform in keinem vernünftigen Verhältnis: Gerade einmal 2 Prozent des deutschen Stromverbrauchs wurden im Jahr 2010 mithilfe der Sonne erzeugt. Dennoch fließt etwa die Hälfte der EEG-Förderung in diesen Bereich. Zum Vergleich: Betreiber von Windrädern bekommen weit weniger Geld, dennoch deckte diese Energieform 2010 14,4 Prozent des Stromverbrauchs ab. Mit einem Teil der nun eingesparten Summe sollte deshalb die EEG-Förderung für Windräder erhöht werden. Denn während die Preise für Solarmodule seit Jahren fallen, müssen die Planer von Windparks mit enorm gestiegenen Rohstoffkosten zurande kommen. Hier muss die Bundesregierung nachbessern. Dem Druck der Solarlobbyisten sollte sie dagegen keinesfalls nachgeben. Denn längst werden die meisten Module in Asien produziert. Warum sollte Deutschland chinesische Fabriken subventionieren?

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