Politik

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mir Oberleutnant Patrick Schumitz (r) und seinem Sohn Oskar. Von der Leyen eröffnete die erste Kinderkrippe der Bundeswehr. (Foto: dpa)

12.05.2014

Von der Leyen bei den Campus-Küken

"Wir haben die Lösung" - Verteidigungsministerin wirbt für Kitas bei Bundeswehr. Den ersten eröffnete sie nun in Neubiberg bei München

Auch für die Bundesverteidigungsministerin gilt: Kinder rücken ihre Spielsachen nur ungern heraus. Als Ursula von der Leyen (CDU)  dem 21 Monate alten Oskar aus der Kinderkrippe "Campus-Küken" sein Bilderbuch kurz wegnimmt, um darin mit der kleinen Charlotta zu blättern, ruft der Knirps trotzig: "Meins". Die siebenfache Mutter lacht und gibt Oskar das Buch zurück. Nicht alle Kinder begegnen der Ministerin und ihrem vielköpfigen Tross so selbstbewusst wie Oskar. Einige sind in den Armen ihrer uniformierten Eltern bereits eingeschlafen, andere weinen bei der Inbetriebnahme der ersten bundeswehreigenen Kinderkrippe auf dem Gelände der Bundeswehr-Universität in Neubiberg bei München.

Familienfreundliche Armee

"Ich habe eine tolle Krippe besichtigt", sagt von der Leyen nach dem Rundgang durch die lichtdurchfluteten Gruppenräume, "es ist alles da, was notwendig ist, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen." Obwohl die Planungen für die Kindertagesstätte weit vor Amtsantritt der Ministerin im Verteidigungsministerium begannen, ließ es sich die 55-Jährige nicht nehmen, zur Eröffnung des 2,4 Millionen Euro teuren Flachbaus zu kommen. "Mir ist wichtig, dass die Bundeswehr familienbewusst ist", sagt von der Leyen und lässt keinen Zweifel daran, dass sie den Ausbau von Kitas fördern will. Er ist Teil ihrer Attraktivitätsoffensive für die Freiwilligen-Armee, die sie im September in Gesetzesform gießen will.
Die Ministerin prophezeit denn auch Uni-Präsidentin Merith Niehuss, dass die bestehenden 36 Betreuungsplätze bei den "Campus-Küken" bald nicht mehr ausreichten, die Nachfrage vielmehr rasant steigen werde. "Meine volle Unterstützung haben Sie", versichert sie der Hochschulleitung bei der Enthüllung des in Orange gehaltenen Schildes vor dem Eingang im Hinblick auf Erweiterungspläne.
Überhaupt dominiert die Farbe Orange in den Räumen mit großen Fensterflächen. Die Böden orange, die Wände in hellem Holz - mitten in den Gruppenräumen stehen Kindertische mit passenden Stühlchen dazu, es gibt genügend Spieleecken. Schlafsäcke auf Kleiderbügeln an der Garderobe weisen aber daraufhin, dass es die ganz Kleinen bis zu drei Jahren sind, die hier betreut werden und mittags ihre Ruhezeit brauchen.

Eine "traumhafte Erleichterung"

Laura Bubl, die Mutter der 15 Monate alten Charlotta, ist froh über die Erleichterung, die ihr die Kinderkrippe am Arbeitsplatz bietet. "Das ist eine tolle Gelegenheit, um Beruf und Familie besser zu vereinbaren", sagt die 26-Jährige im Rang eines Leutnants, die in Neubiberg Wirtschaft studiert. Oberleutnant Patrick Schumitz - er studiert Staats- und Sozialwissenschaften - meint: "Das ist für uns eine traumhafte Erleichterung." Die Großeltern seien am Studienort nicht verfügbar, um den kleinen Oskar zeitweise zu betreuen, "insofern ist das hier wirklich ideal", so der 30-Jährige.
Bubl und Schumitz sind 2 von rund 3000 Studierenden der neben Hamburg zweiten Bundeswehr-Universität in Deutschland. Die Hochschule ist für die wissenschaftliche Ausbildung von Offizieren und Offiziersanwärtern zuständig. Etwa 300 Studenten in Neubiberg haben Kinder. Die neue Krippe steht Studierenden, Lehrpersonal und Angestellten der Uni für deren Kleinkinder zur Verfügung. Ein Kindergarten besteht bereits.
Die einstige Familienministerin von der Leyen nutzt ihren knapp einstündigen Aufenthalt in Neubiberg jedenfalls konsequent, um erneut für mehr Kinderbetreuung bei der Bundeswehr zu werben. Jeder Standort solle dabei selber entscheiden, wie er die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für seine Soldaten organisiert. Wichtig für die Eltern sei nur die Botschaft der Bundeswehr vor Ort: "Wir haben die Lösung".  (Paul Winterer, dpa)

Kommentare (1)

  1. Super Horsti am 13.05.2014
    Frau Bundesverteidigungsminister von der Leyen kann es einfach nicht lassen. Sie will sich um jeden Preis interessant machen. Krieg ist nichts für Frauen und Kinder. Wie soll denn das dann im Feld funktionieren? Ach liebe Taliban, es ist jetzt 15.30, kämpfen wir doch bitte morgen weiter ich muß jetzt mein Kind von der Krippe abholen.

    Wenn die erste Frau in einem Kampfeinsatz fällt wird das Geschrei so groß sein daß man es von Kiel bis Bad Reichenhall hört. Also werdet endlich vernünftig und laßt echte Männer den Job machen. Er ist schwer und hart genug!
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