Politik

16.10.2013

"Von wegen Grüß-Gott-Onkel"

Albert Füracker, neuer Staatssekretät im Heimatministerium über die Herausforderungen der neuen Aufgabe, seinen Chef Markus Söder und das besondere Lebensgefühl in Bayern.

Albert Füracker kommt aus der Oberpfalz, ist Landwirt und bezeichnet sich selbst als "bayerischen Patrioten". Vielleicht hat Horst Seehofer den 45-jährigen vierfachen Familienvater auch deshalb zum neuen Staatssekretär im neu geschaffenen Heimatministerium gemacht. BSZ: Herr Füacker, Wie gefällt Ihnen die Bezeichnung „Heimatstaatssekretär“?
Füracker: Das ist nur die halbe Wahrheit. Wir Staatssekretäre müssen alles können. Unsere Devise ist: „Alle für alles“. Ich bin also nicht ausschließlich für die Heimat zuständig, auch wenn hier mein Arbeitsschwerpunkt liegt.“ BSZ: Sind Sie zufrieden mit der neuen Aufgabe? Es hieß ja immer, Sie würden gerne Landwirtschaftsminister werden.
Füracker: Ich bin seit 25 Jahren in der Politik und habe mich stets in den Dienst der Partei gestellt. Und wenn der Ministerpräsident meint, dass ich den Anspruch dieser Aufgabe erfüllen kann, gehe ich sie mit Freude an. Außerdem habe ich nie behauptet, dass ich gerne Landwirtschaftsminister wäre. Wer das erfunden hat, weiß ich nicht. BSZ: Was werden die Hauptaufgaben sein?
Füracker: Das sind vor allem die flächendeckende Digitalisierung, der Kampf gegen die Herausforderungen des demografischen Wandels und die  Stärkung des ländlichen Raums. Es darf kein Bayern der zwei Geschwindigkeiten geben. BSZ: Was sind erste konkrete Maßnahmen?
Füracker: Jetzt geht es in erster Linie um eine Bestandsaufnahme. Nach der Evaluierung werden wir Zielvorstellungen formulieren können. Ich bin gerade erst wenige Tage im Amt,  das Büro im Ministerium  ist noch nicht einmal fertig eingerichtet. BSZ: Werden Sie nicht ausschließlich von der künftigen Nürnberger Außenstelle des Heimatressorts aus tätig sein? Füracker: Nein, ich werde natürlich auch viel in München sein.  Aber dass erstmals außerhalb Münchens eine Ministerialverwaltung aufgebaut wird, ist ein starkes Signal. BSZ: Aber sind Sie nun auch für das bayerische Lebensgefühl zuständig? Immerhin sind Sie ja begeisterter Schafkopfer, Mitglied unzähliger Vereine und  bayerischer Patriot – wie es auf Ihrer Internetseite heißt.
Füracker: Das Lebensgefühl in Bayern ist etwas Besonderes. Nicht ohne Grund lieben Menschen, die in den Freistaat ziehen, es bereits nach kürzester Zeit, in Bayern zu sein. Aber wie gesagt, uns jetzt nur noch als Heimatministerium wahrzunehmen, wäre zu kurz gesprungen. BSZ: Wie verstehen Sie sich mit Ihrem neuen Chef Markus Söder?
Füracker: Ich habe bei der Ernennung gesagt, dass es im Finanzministerium wohl niemanden gibt, der Markus Söder länger kennt als ich. Und keiner hat widersprochen. Söder und ich haben bereits in der Jungen Union zusammengearbeitet. Damals war er der Landesvorsitzende der JU und ich sein Stellvertreter. Jetzt freue ich mich auf die erneute Zusammenarbeit. BSZ: Von Seiten der Grünen hieß es schon mal, Bayerns Staatssekretäre seien nicht viel mehr als „Grüß-Gott-Onkel“. Was erwidern Sie?
Füracker: Von wegen Grüß-Gott-Onkel. Auf mich wird harte Arbeit zukommen. Wir Staatsekretäre sind die Stellvertreter des Ministers.  Nach meinen fünf Jahren im Landtag freue ich mich auf diese neue Herausforderung.
(Interview: Angelika Kahl) Lesen Sie in der gedruckten Ausgabe der Bayerischen Staatszeitung vom 18. Oktober 2013, wer die anderen Staatssekretäre im neuen Kabinett sind, und wozu es sie überhaupt braucht.

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