Politik

Das Maracana-Stadium in Rio de Janeiro: Ein oberbayerisches Unternehmen hat das Dach saniert. (Foto: dpa)

13.06.2014

Wie Bayerns Unternehmen an der WM verdienen

Ein Stadiondach und Öko-Gebäudetechnik aus Oberbayern, Zuschauerstühle aus Franken: Wer was nach Brasilien liefert

Sportlich gesehen ist der Bayern-Faktor bei der Fußball-Weltmeisterschaft enorm: Fast die Hälfte der deutschen National-Elf kommt vom FC Bayern. Doch die WM ist auch ein Wirtschaftsfaktor – diverse bayerische Unternehmen verdienen gut an dem Mega-Event in Brasilien.
Zum Beispiel der fränkische Stadionbestuhler Stechert. Das Unternehmen hat rund 200 000 Stühle an brasilianische Stadien geliefert. „Wir haben vier der zwölf WM-Stadien ausgestattet, außerdem ein Trainingsstadion“, so ein Unternehmenssprecher.
Das Dach des berühmten Maracanã-Stadions, das für die WM saniert wurde, ist ein Projekt des oberbayerischen Membranbauspezialisten Hightex in Bernau am Chiemsee. Zusammen mit einer brasilianischen Partnerfirma hat Hightex drei Stadiondächer geplant und installiert.

Mega-Aufträge für Siemens


Mega-Aufträge von insgesamt über einer Milliarde Euro zog der Münchner Siemens-Konzern an Land. Er beliefert Brasilien mit Infrastrukturlösungen für die Bereiche Transport, Energieversorgung, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit. Dabei steht nach Unternehmensangaben der Aspekt Energieeffizienz im Vordergrund. So ist das von Siemens ausgestattete Mané Garrincha National- Stadium, in dem auch das Eröffnungsspiel stattfand, das erste Fußballstadion weltweit, das unter die „Platinum“-Kategorie des internationalen Standards für ökologisches Bauen (LEED) fällt: Mit den 10 000 auf dem Dach montierten Photovoltaikzellen kann das Stadion bis zu 50 Prozent seines Energiebedarfs decken.
Auch die bayerischen Unternehmen MAN, Allianz, Liebherr Baumaschinen oder Pfeifer Seil- und Hebetechnik machen Geschäfte rund um die Fußball-WM.
Insgesamt haben etwa 15 bayerische Unternehmen im Rahmen der Fußball-WM Aufträge erhalten, sagte Martin Langewellpott, Repräsentant des Freistaats Bayern in Brasilien, der BSZ. Die bayerische Brasilien-Repräsentanz betreut weiß-blaue Unternehmen, die sich vor Ort engagieren beziehungsweise das vorhaben.

Die brasilianische Bürokratiekrake ist berüchtigt


Auch unabhängig von der WM gilt Brasilien als Zukunftsmarkt. Zwar ist die dortige Wirtschaft zuletzt nur mehr schwach gewachsen. Gleichwohl ist Brasilien die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das international tätige Beratungsunternehmen A.T. Kearney zählt Brasilien zu den fünf attraktivsten Investitionsstandorten weltweit. Derzeit haben rund 550 bayerische Unternehmen eine Zweigstelle in Brasilien, jedes Jahr kommen 25 neue dazu.
Die IHK München weist allerdings darauf darauf hin, dass der brasilianische Markt für Investoren auch seine Tücken hat: Dazu zählt neben der berüchtigten Bürokratie vor allem das Steuersystem. Es gilt als äußerst komplex – bei über 60 verschiedenen und regional unterschiedlichen Steuer- und Abgabearten blicken auch Fachleute nicht immer durch. Was die Finanzämter nicht davon abhält, hart durchzugreifen: Fehlerhafte Steuererklärungen können teuer werden, die Strafen für falsche Angaben sind beträchtlich.
Das hat beispielsweise die Rosenheimer Eventagentur Proske nicht davon abgehalten, ihr Brasilien-Engagement deutlich auszubauen – sie erhoffen sich nach der WM Aufträge im Rahmen der Olympiade 2016. Geschäftsführer Bernd Proske sagt: „Wir versprechen uns einiges in diesem fußballverrückten und sportbegeisterten Land.“ (Waltraud Taschner)

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