Politik

Die mexikanische Menschenrechts-Aktivistin Bettina Cruz (v.r.n.l.), Thomas Eberhardt-Köster von der Organisation Attac, Gisela Voltz von der Mission Eine Welt und Sven Hilbig von der Organisation "Brot für die Welt". (Foto: dpa)

03.06.2015

"Wo bleibt der Aufschrei?"

Alternativgipfel kritisiert G7-Politik: Globalisierungskritiker machen die führenden westlichen Wirtschaftsnationen verantwortlich für die Krisen auf der Welt

Die Kritiker des bevorstehenden G7-Gipfels auf Schloss Elmau werfen den sieben führenden westlichen Wirtschaftsnationen Mitverantwortung für die globalen Krisen vor. Das soziale und ökologische Ungleichgewicht auf der Welt habe sich in den vergangenen Jahren verschärft, erklärten die Organisatoren des "Gipfels der Alternativen" am Mittwoch in München.  
Ein Hauptpunkt der Kritik sind die geplanten Freihandelsabkommen der EU mit den USA und Kanada: "Die Freihandelsabkommen führen dazu, dass die Schwachen schwächer werden und die Starken stärker", sagte Thomas Eberhardt-Köster vom globalisierungskritischen Netzwerk attac. "Wir verzeichnen bei ökologischen und sozialen Fragen eine klare Abwärtstendenz", sagte Sven Hilbig, Referent für den Welthandel bei "Brot für die Welt".  

Hier haben auch Teilnehmer aus dem armen Süden ein Mitspracherecht

Der zweitägige Alternativgipfel sollte am Mittwochabend in München beginnen. Veranstaltet wird das Treffen von einer Vielzahl von Organisationen und Verbänden aus dem kirchlichen Bereich, dem Umweltschutz und den Gewerkschaften. Die Macher legen Wert darauf, dass bei ihrer Veranstaltung Teilnehmer aus armen Ländern des Südens gleichberechtigte Mitsprache haben sollen.  
Eine Vertreterin des "Südens" ist die mexikanische Agrarwissenschaftlerin Bettina Cruz Velasquez, die in Mexiko gegen den Ausbau der Windkraft kämpft - mit dem Argument, dass die lokale indigene Bevölkerung davon nichts habe. "Wir wollen, dass ihr (die Konzerne aus den reichen Ländern) uns in Ruhe lasst und wir unseren Mais weiter anbauen können", sagte sie.
In Elmau treffen sich am Sonntag und Montag die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrienationen (G7). Gipfelgegner wollen in Garmisch-Partenkirchen und München dagegen demonstrieren.  
Auf Fragen nach dem Verhältnis der Alternativgipfel-Macher zu möglichen gewaltbereiten Autonomen bei den G7-Protesten betonte die evangelische Pastorin Gisela Voltz: "Müssen wir nicht viel mehr Empörung aufbringen gegen ein Wirtschaftssystem, das strukturelle Gewalt ausübt? Wo bleibt da der Aufschrei?" (dpa)

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