Politik

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer mit dem Werbeplakat. Seit einem Jahr bereits laufen die Vorbereitungen zum 99. Katholikentag auf Hochtouren. (Foto dpa)

21.05.2014

Zehntausende beim Katholikentag - auch Gauck und Merkel kommen

Christen aus ganz Deutschland treffen sich zum Katholikentag. Gesprächsstoff bietet ihre Kirche genug. Auch die große Politik ist in Regensburg vertreten

Zum 99. Deutschen Katholikentag werden in der kommenden Woche mehrere Zehntausend Gläubige in Regensburg erwartet. Vom 28. Mai bis 1. Juni wollen sie bei dem größten katholischen Laientreffen über die Zukunft ihrer Kirche diskutieren, gemeinsam beten und feiern. Viele hoffen auf neue Impulse für ihren Glauben ebenso wie für die Kirche, die weiter Mitglieder verliert und unter Reformdruck steht, in der Papst Franziskus aber auch für neue Offenheit sorgt.
Prominenteste Gäste sind zwei Protestanten: Bundespräsident Joachim Gauck ist am Mittwoch bei der Eröffnungsveranstaltung dabei und diskutiert einen Tag später auf einem Podium über die Frage, wieviel Religion eine säkuläre Gesellschaft verträgt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nimmt am Freitag an einem Podium zum Thema Europa teil.
Das Spektrum der mehr als 1000 Veranstaltungen unter dem Motto "Mit Christus Brücken bauen" ist breit. Es reicht von Bibelarbeiten über Foren und Diskussionen bis hin zu Gottesdiensten, Ausstellungen und Konzerten. Bei vielen Angeboten geht es um kirchliche Fragen, aber auch um gesellschaftliche Themen wie soziale Gerechtigkeit, den Hunger in der Welt oder den Umgang mit der Atomenergie.

Selbst viele Katholiken halten die Sexualmoral der Kirche für antiquiert


Themen, die in der Kirche derzeit für Kontroversen sorgen, sollen auch beim Katholikentag diskutiert werden. Dazu gehören die selbst bei vielen Katholiken als antiquiert geltende Sexualmoral der Kirche oder die Frage, ob Menschen in zweiter oder dritter Ehe wieder Sakramente empfangen dürfen. Auch das Finanzgebaren der Kirche kommt unter dem Eindruck des Skandals um die Kostenexplosion beim Bischofssitz in Limburg zur Sprache.
"Es gibt auf dem Katholikentag keine Denkverbote", sagt der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück. Er fordert mehr Freiräume für in der Schwangerenkonfliktberatung engagierten Katholiken: "Zum ersten Mal nach über einem Jahrzehnt haben wir eine eigene Veranstaltung des Katholikentags, die sich explizit mit dem Engagement in der gesetzlichen Schwangerschaftskonfliktberatung befasst." Mitarbeiter des Vereins "Donum Vitae" dürften nicht länger ausgegrenzt werden.
In Deutschland gibt es etwa 24,3 Millionen katholische und 23,6 Millionen evangelische Christen. Katholikentage finden in der Regel alle zwei Jahre in einer anderen Stadt statt - im Wechsel mit den evangelischen Kirchentagen. Regensburg ist nach 1849 und 1904 zum dritten Mal Gastgeber.
Das Laien-Treffen ist für die Stadt eine logistische Herausforderung. Mehr als 30 000 Menschen haben sich als Dauerteilnehmer angemeldet, hinzu kommen Tausende, die nur einzelne Veranstaltungen besuchen. Diese werden an mehr als 90 Orten organisiert, mehrere Tausend ehrenamtliche Helfer kümmern sich um einen reibungslosen Ablauf. (dpa)

Kommentare (1)

  1. Super Horsti am 22.05.2014
    Herr Pfarrer Joachim Gauck sollte erst einmal seine Familienverhältnisse ordnen bevor er auf kirchlichen Veranstaltungen auftritt. Ein Bundespräsident der im Ehebruch lebt ist kein Vorbild!
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