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Wunderschöne Pflanze - phantastisch von Georg Dionysius Ehret gezeichnet: Cereus Grandiflorus, alias eine "Königin der Nacht". Hier eine Ausschnitt - die Gesamtansicht finden Sie im Beitrag. (Foto: Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg/ bavarikon).

03.03.2017

Botanische Schönheiten

Serie Bavarikon-Schätze: Pflanzenzeichnungen aus der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg

Im 18. Jahrhundert entwickelte sich Nürnberg zu einer Hochburg des naturwissenschaftlichen Verlags- und Illustrationswesens und der botanischen Illustration in Deutschland. Der Stadtarzt und Forscher Christoph Jacob Trew (1695 bis 1769) gilt als wichtigster Förderer der Nürnberger naturgeschichtlichen Buchproduktion des 18. Jahrhunderts. Als Sammler, Liebhaber und Kenner der Botanikmalerei wusste er nicht nur die wissenschaftliche Bedeutung der naturgeschichtlichen Bilder als Abbildungen zu schätzen, sondern auch ihre ästhetischen Qualitäten. Er beschäftigte eine Reihe von professionellen Malern, die er im Präparieren von Pflanzen unterwies. Trew war nicht nur an reiner Pflanzendokumentation gelegen, sondern neben der Genauigkeit der Darstellung war ihm auch die Schönheit der Bilder wichtig. Dies wird besonders deutlich in den Werken von Georg Dionysius Ehret (1708 bis 1770, er war gelernter Gärtner), dem ersten und sicherlich bedeutendsten von Trew geförderten Maler. Ehrets Werke bilden das Herzstück der Trew’schen Bildersammlung. Ein besonders herausragendes Beispiel ist die hier abgebildete, von Ehret gefertigte Pflanzenzeichnung Cereus Grandiflorus L., Blatt 16 aus dem zweiten Band des dreizehnbändigen Werks Farbige Pflanzenzeichnungen – UER MS 2380, 1769, herausgegeben von Christoph Jacob Trew. In dem opulenten Werk (unter www.bavarikon.de, Suchbegriff „Farbige Pflanzenzeichnungen“ sehen Sie weitere Abbildungen) sind insgesamt 1350 Pflanzenaquarelle aus dem 18. Jahrhundert versammelt. Sie waren zum größten Teil von Trew in den Jahren 1733 bis 1768 bei mehreren Nürnberger Künstlern in Auftrag gegeben worden, um das Pflanzenreich auf dem jeweils aktuellen Stand der Wissenschaft in fachgerechten Bildern einem breiteren Publikum zu präsentieren. Da die Abbildungen als botanische Illustrationen konzipiert waren, wurde größter Wert auf naturgetreue Darstellung gelegt, was ihren künstlerischen und ästhetischen Wert jedoch in keiner Hinsicht schmälert. Die Aquarelle kamen 1818 nach Erlangen, als die Universität fast den gesamten Bestand der 1809 aufgelösten Universität Altdorf erhielt. Sie waren Teil der Bibliothek und Sammlungen Christoph Jacob Trews, die dieser 1769 der Universität Altdorf vermacht hatte. Die international bekannte Bibliothek und die Sammlungen Trews mit ihren kostbaren Unikaten gehören zum wertvollsten Bestand der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg. (Jutta Faust)

Aus dem digitalen Fundus

Ob mittelalterliche Handschriften, Grafiken, Gemälde, Karten, Archäologisches: Über 210 000 digitalisierte Objekte aus allen möglichen Sparten hat www.bavarikon.de in seinem Fundus. In der Bayerischen Staatszeitung stellen wir Ihnen exemplarisch Digitalisate vor.

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