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Ausschnitt aus der Rückseite des Kosmetikkästchens - weitere Ansichten sehen Sie in der Bildergalerie am Ende des Beitrags. Die 3D-Version mit der Möglichkeit, das Bild zu verkleinern und zu vergrößern oder zu drehen finden Sie unter www.bavarikon.de (Foto: Staatliches Museum Ägyptischer Kunst München/bavarikon)

03.02.2017

Exquisites in 3D

Bavarikon-Schätze: Eine Kosmetikdose aus dem alten Ägypten

Den hohen Stellenwert von Hygiene und Körperpflege im alten Ägypten belegen die zahlreichen kleinen Gefäße und Behälter zur Aufbewahrung kosmetischer Produkte, die häufig aus wertvollen Materialien gefertigt und aufwendig dekoriert waren. Dazu zählt dieses halbzylindrische Kästchen aus Holz, das in seinem Inneren in vier Fächer aufgeteilt ist. Seine Maße: Es ist 13 Zentimeter lang und 6,1 Zentimeter breit. Es stammt aus der Zeit um 1350 v. Chr. Verschlossen wurde es mit einem flachen Schiebedeckel, der mit einem heute verlorenen Stift befestigt wurde. Im holzarmen Ägypten war dies ein kostbarer persönlicher Besitz; derartige Stücke waren nur für eine kleine Oberschicht verfügbar. In vergleichbaren Behältern wurden Reste von Wachs und Ölen gefunden. Die Außenseiten des Kästchens sind mit geschnitzten Ornamenten und Bildern in erhabenem Relief verziert. Sowohl die gewölbte Unterseite als auch der Deckel zeigen ein Bildfeld, das von stilisierten Blütenblättern gerahmt wird; diese waren ursprünglich mit Farbpaste ausgefüllt. Die Darstellung auf dem Deckel zeigt ein Kälbchen in gestrecktem Lauf, seinen Kopf umwendend, das von einem unter, also neben ihm rennenden Löwen angefallen wird, der nach seinem rechten Vorderlauf schnappt. Zwischen den Tieren wachsen niedrige Pflanzen, dasselbe Motiv erscheint ein zweites Mal über dem Rücken des Kälbchens.

Aus dem digitalen Fundus
Ob mittelalterliche Handschriften, Grafiken, Gemälde, Karten, Archäologisches: Über 210 000 digitalisierte Objekte aus allen möglichen Sparten hat www.bavarikon.de in seinem Fundus. Das Internetportal ist Teil eines 2012 vom Kabinett beschlossenen Kulturkonzepts für Bayern. In der Bayerischen Staatszeitung stellen wir Ihnen exemplarisch Digitalisate vor.
Die Tiergruppe auf der Unterseite zeigt ein ähnliches männliches Stierkalb in verlangsamter Bewegung. Ein Leopard ist ihm auf den Rücken gesprungen und schlägt ihm die Zähne in den Hals, von der anderen Seite packt ein Wildhund nach seinem linken Hinterlauf.

Raubkatze und Wildhund sowie das Motiv des Kampfes implizieren die Wüste als Ort des Geschehens. Das Motiv des „fliegenden Galopps“, auch in den Grabmalereien der 18. Dynastie belegt, ist möglicherweise aus der Ägäis nach Ägypten gekommen. Enge Handelskontakte mit den „Inseln inmitten des Meeres“, so der altägyptische Begriff für diese Gegend, sind in dieser Zeit gut belegt. (Sylvia Schoske) Information: Unter www.bavarikon.de kann man das Kästchen in der Rubrik „3D“ hin- und herbewegen, verkleinern, vergrößern und drehen.

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