Wirtschaft

Mit frisch gezapftem Bio-Bier stoßen Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, Bio-Königin Eva Gottschaller und LVÖ-Geschäftsführer Harald Ulmer (von links) auf das einjährige Bestehen des bayerischen Bio-Siegels an. (Foto: Preis)

23.09.2016

Alles Bio oder was?

Bayerisches Bio-Siegel feiert einjähriges Bestehen: Inzwischen tragen 500 Produkte das Etikett

Bio-Naturjoghurt mit Bio-Honig, Bio-Brot mit Bio-Salami, sogar Bio-Lebkuchenherzl – vor Kurzem konnten sich die Besucher vor der Filiale der basic Supermarktkette in München-Laim an zahlreichen Ständen von der ausgezeichneten Qualität von Bioprodukten selbst überzeugen. Die Repräsentanten der Bio-Betriebe kamen alle in Tracht und eine zünftige Blaskapellenmusi durfte nicht fehlen. Denn: alle Produkte wurden regional in Bayern hergestellt. Auch die erste bayerische Bio-Königin, Eva Gottschaller aus Rotthalmünster (Landkreis Passau), war anwesend und verteilte Lebkuchenherzl an die Besucher.
Gefeiert wurde das einjährige Bestehen des bayerischen Bio-Siegels, das zum ersten Mal Regionalität und Bio in einem Siegel vereint. Die basic Bio-Supermarktkette unterstützt die Aktion und rückt derzeit Produkte mit dem Siegel bundesweit in ihren Filialen in den Fokus.

Fast 8000 Bio-Betriebe in Bayern

Im ersten Jahr haben bereits rund 500 Produkte von mehr als 50 Herstellern das Siegel erworben. Damit ein Produkt das Siegel tragen darf, müssen alle Rohstoffe aus Bayern stammen und auch alle Arbeitsschritte bis hin zum fertigen Lebensmittel in Bayern liegen.

„Es passt nicht zur Philosophie von Bio, wenn die Produkte dann aus China eingeflogen werden“, meinte Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU). Im Rahmen der Feierlichkeiten zeigte er sich zuversichtlich, dass die Ökoproduktion in Bayern bis 2020 verdoppelt werden könne. Das sei das ausgemachte Ziel der bayerischen Staatsregierung im Rahmen des Programms „BioRegio Bayern 2020“. Schon jetzt ist Bayern mit fast 8000 Bio-Betrieben und rund 250.000 Hektar ökologisch bewirtschafteter Fläche bundesweit Spitzenreiter in der Ökoproduktion.

Steigende Nachfrage


Brunner versicherte, dass es Nachfrage nach regional hergestellten und hochwertigen Bio-Produkten gebe und diese auch weiter ansteigen werde. „Wer den Mehrwert von Bio und regionalen Produkten versteht, der ist auch bereit, etwas mehr Geld auszugeben für die bessere Qualität“, erklärte der Minister in Anspielung darauf, dass die Bio-Produkte oft teurer sind als Importprodukte aus Übersee. Durch einen intensiven Dialog mit den Verbrauchern und einen direkten Kontakt zu den Herstellern wolle man die Menschen noch weiter sensibilisieren. Außerdem bleibe die Kaufkraft im Lande, was der bayerischen Wirtschaft nütze. Als erste erhielten das Siegel Betriebe, die schon lange nach Bio-Qualitätskriterien produzieren und langjährige Partner des Lizenznehmers LVÖ (Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e. V.) sind. So wolle man die Glaubwürdigkeit des Siegels garantieren, erläuterte Brunner.

Die bayerische Bio-Königin Eva Gottschaller stimmte der Einschätzung des Ministers zu, dass die Nachfrage nach hochwertigen Nahrungsmitteln da sei und auch weiter steigen werde. Die 27-Jährige wuchs auf einem Öko-Bauernhof im Landkreis Passau auf und ist mit den Anbauweisen vertraut. Sie repräsentiert in ihrem Amt die Bioproduktion und möchte mit der Natur arbeiten statt gegen sie. „Nur die ökologische Landwirtschaft kann die Menschen auf Dauer ernähren“, versicherte Gottschaller. Qualität statt Quantität sei wichtig beim Lebensmitteleinkauf.

Die Bio-Hersteller sind auch zuversichtlich, dass sich für sie die Investition in den Anbau und die Verarbeitung von qualitativ hochwertigen Lebensmitteln lohnt. Was alles möglich ist, zeigt ein Betrieb, der Bio-Physalissaft aus Niederbayern anbietet – eine Pflanze, die eigentlich in Mittelamerika beheimatet ist. „Es ist vor allem auch der Anspruch an sich selbst, hochwertige Produkte anzubieten“, erklärte Philipp Mehl, einer der Hersteller von Bio-Saft. Am Ende haben es die Verbraucher in der Hand, ob der Trend hin zu Bio und Regionalität anhält.
(Daniela Preis)

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