Wirtschaft

Autohersteller sind der EEBus-Initiative beigetreten. (Foto: dpa)

07.10.2015

Autoindustrie setzt bei intelligenter Vernetzung auf das EEBus-Konzept

Mehrere Automobilfirmen bereits involviert beim Workshop der E-Mobility Working Group

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat den Beitritt in die EEBus Initiative erklärt. In dieser haben sich internationale Unternehmen und Verbände mit den Schwerpunkten Elektronik, Energie sowie Informations- und Kommunikationstechnologie zusammengeschlossen. Ziel ist eine intelligente Kommunikation elektronischer Geräte über Branchen, Gewerke- und Technologiegrenzen hinweg.

„Es besteht eine große Nachfrage, in diese intelligente Vernetzung Anwendungen rund ums Auto zu integrieren“, erläutert Matthias Wissmann, Präsident des VDA: „Da sich in der EEBus Initiative bereits die Marktführer vieler anderer Branchen versammeln, ist unsere Kooperation nur folgerichtig. Unsere Mitgliedsunternehmen unterstützen diese Weichenstellung aktiv und gestalten die intelligente Vernetzung nun in der EEBus Initiative mit.“ Inzwischen gehören fast 60 Unternehmen und Verbände der EEBus Initiative an, neben dem VDA etwa ABB, Bosch, BSH, E.ON, EnBW, Intel, Kabel Deutschland, Liebherr, Miele, Schneider Electric, SMA, SolarWorld, Telekom, TÜV Süd und TÜV Rheinland oder Vaillant (vollständige Liste: http://www.eebus.org/eebus-initiative-ev/mitglieder/). Zudem kooperiert die EEBus Initiative erfolgreich mit weiteren internationalen Initiativen in Europa und den USA.

Entscheidend für Alltagstauglichkeit der Vernetzung


Für Peter Kellendonk, 1. Vorsitzender der EEBus Initiative hat der VDA-Beitritt weitreichende Bedeutung. „Dass die Automobilindustrie jetzt auf EEBus setzt, ist ein entscheidender Schritt für das Einbinden von Automobilen in das Smart Grid und Smart Home.“ Das Auto werde zum intelligenten Dienstleister in allen Fragen, die mit individueller Mobilität zu tun haben. Kellendonk: „Wenn das Automobil in das Smart Home eingegliedert wird, ist die Verwendung und der Schutz der Daten beispielsweise beim Abgleich von Einträgen im Terminkalender mit Zielvorgaben im Navigationssystem ein wichtiges Thema. In der EEBus Initiative entscheiden die Unternehmen demokratisch, welche Daten sie nutzen möchten. Das verhindert, dass unnötig Nutzerdaten an Datenkraken wandern und die eigenen Geschäftsmodelle durch multinationale Konzerne gefährdet werden.“ „Für uns ist es zentral, solche Anwendungen sicher und störungsfrei im Sinne der Nutzer umzusetzen. Auch dafür ist die neue Kooperation wichtig“, betont VDA-Präsident Wissmann. Die EEBus Initiative arbeitet beispielsweise mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und hat dessen Sicherheitsanforderungen an das Smart Grid auf den Kommunikationsstandard übertragen. Einen essentiellen Effekt hat die intelligente Vernetzung der Autos auf den Bereich Energiemanagement. Peter Kellendonk: „Flächendeckendes Laden von Elektromobilen ist mit der Netzstruktur heute nicht einfach zu realisieren, ein Einbinden der Elektromobile und Ladeeinrichtungen in das Smart Grid ist unumgänglich. So binden wir die zunehmend verbreiteten Elektroautos in die intelligente Verschiebung des Energieverbrauchs ein.“ Die Elektroautos können gezielt dann geladen werden, wenn ausreichend Energie vorhanden ist. „Fahrzeuge mit Elektro-Motoren können so zu fahrenden Energiespeichern werden“, so Kellendonk.

Energieeffiziente Nutzung im Alltag optimieren


Das effiziente Laden von Elektrofahrzeugen war auch Thema des Workshop der neu gegründeten E-Mobility Working Group, an der auch der VDA bereits teilnahm. Zusammen mit Vertretern mehrerer deutscher Automobilfirmen, von Energieerzeugern, Herstellern für Ladeequipment, Photovoltaik-Firmen und Serviceanbietern werden intelligente Elektromobilitäts-Konzepte entwickelt. Kellendonk: „Die Anbindung der Elektrofahrzeuge und Ladeeinrichtungen in Smart Home- und Smart Grid-Systeme ist nun ein zentrales Thema der EEBus Initiative.“ Beispielsweise nehmen Mitglieder der Initiative auch federführend an dem Feldversuch econnect Germany teil und bringen den EEBus ein. Der Feldversuch erfolgt im Rahmen eines Projektes der Bundesregierung (www.econnect-germany.de). Dabei werden Privatkunden Elektrofahrzeuge zur Verfügung gestellt, um auf Grundlage von Alltagserfahrungen die energieeffiziente Nutzung zu optimieren.
(Eckehart Rotter)

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