Wirtschaft

Das ICM – Internationale Congress Center München ist für das Geschäft der Messe München sehr wichtig. Rund 20 Prozent des jährlichen Geschäftsvolumens der Messe München stammen aus Gastveranstaltungen und Großkongressen. (Foto: Messe München)

10.04.2015

Begehrte Messestadt

München wird als Kongresszentrum immer beliebter

München ist eine der attraktiven Metropolen in Europa. Deshalb boomt in der bayerischen Landeshauptstadt auch das Messe- und Kongressgeschäft. Für Reinhard Pfeiffer, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, ist diese Tatsache ganz besonders wichtig. Denn neben den vielen eigenen Messen tragen auch Gastveranstaltungen und Großkongresse zum jährlichen Umsatz der Messe München bei, der je nach Messejahr um die 250 Millionen Euro schwankt.
„Rund 20 Prozent des jährlichen Geschäftsvolumens der Messe München stammen aus Gastveranstaltungen und Großkongressen“, sagt Pfeiffer der Staatszeitung. Bei den Besucherzahlen stellt sich die Relation zu den Eigenveranstaltungen aber ganz anders dar. So werden allein die Gastveranstaltungen in diesem Jahr über 570.000 Besucher aufs Münchner Messegelände locken. Die Eigenveranstaltungen, also Messen wie die Bau, die ispo, die f.r.e.e, die inhorgenta, die transport logistic, die Laser, die Expo Real, die Ceramitec oder die productronica werden 2015 für knapp 625.000 Besucher sorgen.
Somit wird deutlich, welchen Stellenwert die Gastveranstaltungen und Großkongresse haben. „Denn je mehr Besucher wir nach München locken können, umso mehr profitieren auch die Stadt München, Hotellerie, Gastronomie, das Taxigewerbe und andere Dienstleister“, verdeutlicht Pfeiffer. Laut einer Studie des ifo Instituts vom März 2014 sorgten allein die Messebesucher (inklusive Kongressbesucher) im Jahr 2013 für Gesamtausgaben von 663 Millionen Euro. 19,6 Prozent dieser Summe entfielen auf Übernachtungen, 30,7 Prozent auf Reisekosten, 15,2 Prozent auf Gastronomie, 9,1 Prozent auf Einkäufe, 8,6 Prozent auf Nahverkehr. Rechnet man die Ausgaben der Aussteller für Standmiete, Standbau, Personalkosten, Reisekosten, Übernachtungen, Gastronomie, Reisekosten und Werbung von rund 1,2 Milliarden Euronoch hinzu, kommen pro Jahr 1,95 Milliarden Euro zusammen, die die Messe München, das M,O,C und das ICM gemeinsam durch Besucher, Aussteller und Teilnehmer generieren.
Dieser Umsatzmotor ist aber kein Selbstläufer. Denn Pfeiffer erklärt: „Messegelände gibt es viele in Deutschland. Hierzulande haben wir ein Überangebot. Darum braucht man schon gute Argumente für den Messe- und Kongressstandort München.“ Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Köln, Nürnberg und Stuttgart sind Wettbewerber, die die Veranstalter von Messen und Kongressen gezielt umwerben – genauso wie München.
„Darum haben wir fünf gute Gründe für den Messe- und Kongressstandort München. Denn über den Preis können wir die Menschen nicht überzeugen“, so Pfeiffer. Zu den guten Gründen zählen das neue Messegelände, das laut Pfeiffer das modernste in Europa ist. „Außerdem haben wir einen exzellenten Aussteller- und Besucherservice.“ Die Messe München verfüge über ein starkes wirtschaftliches und wissenschaftliches Umfeld. Auch die Verkehrsanbindung sei exzellent. „Am Flughafen München betreibt die Lufthansa ihr zweites Drehkreuz. Das heißt, dass es von keinem anderen deutschen Airport so viele innereuropäische Direktverbindungen gibt wie von München“, so Pfeiffer.
Ein weiterer sehr wichtiger Baustein für das erfolgreiche Messe- und Kongressgeschäft ist laut Pfeiffer die hervorragende Infrastruktur Münchens. „Es gibt eine sehr große Bandbreite an Hotels, ohne die wir zum Beispiel die 30.000 Teilnehmer des Kardiologenkongresses hotelmäßig gar nicht abbilden könnten.“ 2018 werde dieser Kongress wieder in der bayerischen Landeshauptstadt stattfinden und die Hotelkontingente werden jetzt schon gebucht. „Es gibt nur etwa zehn Städte in Europa, die diese Übernachtungskapazität zur Verfügung stellen können. Das sind unter anderem Barcelona, Berlin, London, Madrid, Paris und Wien.“

Die Stadt ist enorm sicher

Ein weiterer Pluspunkt, der für München spricht, ist Pfeiffer zufolge die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt und dem dortigen Kongressbüro. „Außerdem ist die Stadt enorm sicher. In München kann man auch mitternachts noch U-Bahn fahren. Darüber wundert sich so manch ein ausländischer Besucher.“
Gerade weil München so ein herausragender Messe- und Kongresstandort ist, haben sich die Macher der Fachmesse Airtec vor Kurzem entschieden, ihre Veranstaltung von Frankfurt/Main nach München zu verlegen. So wird die Zulieferermesse der Luft- und Raumfahrtindustrie nach neun Jahren in Frankfurt im November 2016 erstmals in München stattfinden. Ausschlaggebend für den „Umzug“ waren laut Pfeiffer das starke wirtschaftliche Umfeld und der Umstand, dass Bayern bzw. die Münchner Region der Luft- und Raumfahrtstandort Nummer eins in Deutschland ist.
(Ralph Schweinfurth)

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