Wirtschaft

Bayerische Lebensart in Berlin (v. l.): Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, Finanzministers Markus Söder beim Anzapfen und Staatskanzleichef Marcel Huber. (Foto: Bayeriche Vertretung in Berlin, Henning Schacht)

12.09.2014

Berliner Vorglühen für die Münchner Wies’n

Bereits zum vierzehnten Mal fand in der Bayerischen Vertretung der Berliner Auftakt des Münchner Oktoberfests statt

Bevor vom 20. September bis 5. Oktober das Original wieder Zigtausende Wies’n-Fans aus aller Welt nach München lockt, wurde in Berlin schon mal „vorgeglüht“. „Wer Bayern verstehen will, muss seine Feste besuchen – vor allem unsere Wiesn.“ Mit diesen Worten eröffnete Staatskanzleichef Marcel Huber (CSU) den Berliner Auftakt des Münchner Oktoberfests. Mit zwei kräftigen Schlägen hatte Finanzminister Markus Söder (CSU), oberster Chef des Münchner Hofbräuhauses, zuvor die erste Maß Hofbräu Oktoberfestbier angezapft.
Das Münchner Oktoberfest ist ein gigantischer Wirschaftsfaktor. Laut Referat für Arbeit und Wirtschaft der Landeshauptstadt München, das Veranstalter des Oktoberfests ist, betrug der Wirtschaftswert des letztjährigen Oktoberfests rund 1,1 Milliarden Euro. Dieser Wert setzt sich wie folgt zusammen: Den Umfragen und Berechnungen des Referats für Arbeit und Wirtschaft zufolge gaben die rund 6,9 Millionen Festbesucher in den 16 Tagen insgesamt etwa 435 Millionen Euro (pro Person durchschnittlich 63 Euro) auf dem Oktoberfest direkt aus. Die auswärtigen Besucher ließen für Verpflegung, Einkäufe, Taxifahrten oder die Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel weitere rund 276 Millionen Euro in der Stadt. Allein für Übernachtungen gaben die auswärtigen Festgäste nochmals insgesamt rund 403 Millionen Euro aus.
Während der „Wiesn-Saison“ stehen auf dem Oktoberfest über 12.000 Arbeitsplatze bereit. 8000 Beschäftigte werden in festem Arbeitsverhältnis angestellt, weitere 4000 Personen finden als wechselnde Beschäftigte auf der Wiesn Arbeit.
Seit über 180 Jahren wird das Oktoberfest von der Landeshauptstadt München ausgerichtet und die Entwicklung des Volksfestes von städtischer Seite gesteuert. Rund 1500 Bewerbungen von Schaustellern und Marktkaufleuten gehen jährlich ein und werden bewertet. Letztlich werden rund 650 Bewerber zugelassen.
Trotz zahlreicher auswärtiger Besucher ist die Wies’n immer noch eine bayerisches Fest. Die überwiegende Mehrheit der Oktoberfestbesucher kommt zu 72 Prozent aus Bayern, davon 60 Prozentpunkte aus München direkt und 12 Prozentpunkte aus dem übrigen Freistaat. Neun Prozent der Wiesn-Gäste reisen aus den übrigen deutschen Bundesländern an. Die restlichen 19 Prozent der Festgäste kommen aus dem Ausland, davon aus Italien 17 Prozent, der Schweiz sieben Prozent, den USA 14 Prozent, Frankreich vier Prozent, England 12 Prozent, Kanada drei Prozent, Australien elf Prozent, Irland zwei Prozent, Österreich neun Prozent und Neuseeland zwei Prozent.
Mit dem Berliner Oktoberfest 2014 brachte die Bayerische Vertretung bereits zum vierzehnten Mal bayerische Lebensart und Feierfreude in die Bundeshauptstadt Berlin. Die Halle Bayern hatte sich in ein Festzelt verwandelt, die Gäste konnten echtes Oktoberfestflair unter weiß-blauem Himmel genießen.
„Auf der Wiesn sind sie alle gleich – und alle feiern miteinander. Das ist das Erfolgsgeheimnis unseres Oktoberfests“, so Staatskanzleichef Huber. Der Verein Münchner Brauerei beliefert das Fest im Turnus. Dieses Jahr wurden erstmalig die Biere von Hofbräu München ausgeschenkt, schwerpunktmäßig das Hofbräu Oktoberfestbier.
Hofbräu München hat 2013 rund 343 180 Hektoliter Bier abgesetzt und einen Umsatz von netto 51,5 Millionen Euro erwirtschaft (darin enthalten sind Erlöse aus Mieten und Pachten, Lizenzen, Franchise, Merchandising). Derzeit hat das Unternehmen 122 Mitarbeiter und drei Auszubildende. Seit 2013 erweitert Hofbräu München sein Logistikzentrum, um die Effizienz des Be- und Entladevorganges von Lkws zu erhöhen, die Lagerflächen zu vergrößern (speziell im Vollgutlager aufgrund der stark angestiegenen Anzahl der Gebinde je Sorte) und zur Vermeidung von Feinstaub in der Ladehalle (zum Schutz der Mitarbeiter und Vermeidung von Verschmutzung der Produkte. Im Rahmen der Franchise Strategie steht dieses Jahr noch die Eröffnung zweier weiterer Hofbräuhäusern in den USA an (Hofbräuhaus Cleveland und Hofbräuhaus Columbus).
Aber nicht nur Hofbräuhäuser sind beliebt. Rund 2000 „Oktoberfeste“ nach Münchner Art werden über den Erdball verteilt veranstaltet. Hiervon finden die größten in Blumenau (Brasilien) und in Kitchener (Kanada) mit jeweils rund einer Million Besucher statt, gefolgt von Frankenmuth/Michigan (USA) mit etwa 350.000 Besuchern. (Ralph Schweinfurth)

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