Wirtschaft

2017 wurden insgesamt 9,1 Millionen Tonnen Güter über die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Schiff und Bahn umgeschlagen, 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr. (Foto: Bayernhafen Gruppe)

16.03.2018

„Das Potenzial von Bahn und Binnenschiff nutzen“

Die Bayernhafen Gruppe schlug 2017 per Binnenschiff und Bahn 9,1 Millionen Tonnen Güter um

Auch 2017 setzte die Bayernhafen Gruppe an ihren Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau ihre Strategie fort, dem Gütertransport per Schiff und Bahn bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. So stieß das Unternehmen 2017 Investitionen in Höhe von zirka 30 Millionen Euro an. Der Januar 2017 war in Teilen Süddeutschlands der kälteste seit dreißig Jahren: dreieinhalb Wochen lang, bis Mitte Februar, musste die Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal und der bayerischen Donau wegen der Eislage eingestellt werden. Entsprechend ging der Schiffsgüterumschlag im ersten Quartal 2017 um rund ein Drittel gegenüber 2016 zurück. Dies wurde übers Jahr jedoch wieder aufgeholt. So erreichte die Bayernhafen Gruppe 2017 beim Schiffsgüterumschlag eine Steigerung von 5,9 Prozent gegenüber 2016 auf rund 3,2 Millionen Tonnen. Maßgeblich dafür war insbesondere die Entwicklung am vom Schiffsgüterumschlag her größten bayerischen Hafen, dem Bayernhafen Regensburg. Den größten Anteil an der Schiffstonnage machten landwirtschaftliche Erzeugnisse sowie Nahrungs- und Futtermittel aus; auch hochwertiges Schwergut wie in Bayern gefertigte Trafos oder Anlagentechnik wurde aufs Binnenschiff verladen und entlastete so die Straßen.

Per Bahn wurden rund 5,9 Millionen Tonnen umgeschlagen, 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Ein Grund dafür ist die per 30. Juni 2016 durch die italienische Staatsbahn eingestellte Rollende Landstraße (RoLa) vom Bayernhafen Regensburg nach Trento. Über die Brenner-Route wird aktuell intensiv diskutiert, insbesondere auch wegen der gravierenden Autobahnstaus auf deutscher Seite aufgrund der Lkw-Blockabfertigungen in Tirol. Beim internationalen Brenner-Gipfel Anfang Februar 2018 vereinbarten die politischen Vertreter, bis Mai Vorschläge zu erarbeiten, wie mit der Rollenden Landstraße (RoLa) über den Brenner Straßentransporte auf die Schiene verlagert werden können. Die Bayernhafen Gruppe bringt sich hier aktiv ein. „Wir begrüßen die von Bundesverkehrsminister Christian Schmidt beim Brenner-Gipfel vorgeschlagenen Förderungen als eine wesentliche Maßnahme, wieder grenzüberschreitende RoLas marktattraktiv gestalten zu können“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der Bayernhafen Gruppe, „wir stehen bereit, die RoLa wieder zu starten.“

Auf stabilem Niveau


Auf weiterhin stabilem Niveau bewegt sich der Containerumschlag an den Bayernhafen-Standorten Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg und Regensburg: Mit 450.944 TEU im Geschäftsjahr 2017 wurden die 459.794 TEU vom Vorjahr fast erreicht.

Die Bayernhafen Gruppe bietet an ihren sechs Standorten für ihre Kunden Eigentum auf Zeit, über Erbbaurechts- und Mietverträge. Dies stellt eine nachhaltige Nutzung sicher, reduziert Leerstand und ermöglicht den Nutzerwechsel auf ein und derselben Fläche – das heißt Flächenrecycling geht vor Bauen auf grüner Wiese. Beispiel Konversion im Bayernhafen Aschaffenburg: Auf den Flächen eines ehemaligen Umspannwerks entsteht ein Werk für Betonschwellen für die Bahn – Eröffnung voraussichtlich im April 2018. Im Hafen findet sich die ideale Anbindung an die drei Verkehrsträger Bahn, Binnenschiff und Lkw.

„Der Erhalt und Ausbau von Infrastruktur ist ein Dauerbrenner“, sagt Joachim Zimmermann, „denn Infrastruktur ist das Rückgrat unserer Wirtschaft – sie muss laufend in Stand gehalten werden. Dies nehmen wir an unseren Standorten mit unserer Bauherren-Fähigkeit selbst in die Hand. Um die Ausgangsposition für den Gütertransport per Schiff und Bahn weiter zu verbessern, braucht es einen langen Atem. Wir investieren daher kontinuierlich in die schienen- und wasserbezogene Infrastruktur und in die Dienstleistungen an unseren Standorten.“

2018 werden rund 32 Millionen Euro investiert


Für 2018 plant die Bayernhafen Gruppe über all ihre Standorte Investitionen in Höhe von rund 32 Millionen Euro – zusätzlich zu den 2017 bereits angestoßenen 30 Millionen Euro. Dazu gehört die Vorbereitung von Ansiedlungsflächen sowie über mehrere Jahre laufende Optimierungsmaßnahmen an der schienen- und wasserbezogenen Infrastruktur. So wurde zum Beispiel 2017 im Bayernhafen Bamberg mit der Umwandlung eines Schräg- in ein Senkrecht-Ufer begonnen, dadurch wird der Umschlag von und aufs Binnenschiff optimiert. Für 2018 ist unter anderem eine Modernisierung des Kranparks vorgesehen.

„Der Politik kommt die zentrale Aufgabe zu, alle Verkehrsträger ganzheitlich in den Blick zu nehmen und multimodale Infrastruktur zu stärken“, sagt Joachim Zimmermann, „die neue Bundesregierung hat hier die Chance, den Masterplan Schienengüterverkehr um die Binnenschifffahrt zu erweitern. Wir brauchen hier ein Gesamtkonzept, um den Wirtschaftsstandort Deutschland dauerhaft zu stärken und das Potenzial von Bahn und Binnenschiff zu nutzen.“
(Andreas Schneider)

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