Wirtschaft

02.12.2011

Das Volk hat klug entschieden

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

Die Bürger im Nachbarland Baden-Württemberg haben klug entschieden. Das umstrittene Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 kann gebaut werden. Davon profitiert auch Bayern. Die Fahrzeit von derzeit zwei Stunden und zehn Minuten zwischen München und Stuttgart verkürzt sich dann um eine halbe Stunde. Wenn zusätzlich noch die Strecke zwischen Augsburg und Ulm ertüchtigt wird, geht es noch schneller. Damit kann die transeuropäische Magistrale Paris-Bratislava, die über Stuttgart und München führt, wesentlich leistungsfähiger werden.
Besonders profitieren die Südbayern von Stuttgart 21. Sie werden nach Fertigstellung wesentlich schneller von München nach Frankfurt am Main und weiter nach Köln sowie in den Großraum Rhein-Ruhr kommen. Denn sämtliche ICEs werden dann nicht mehr über Nürnberg, sondern über Augsburg und Stuttgart nach Frankfurt fahren. Und auf der Strecke München-Ingolstadt-Nürnberg entzerrt sich das schon heute dichte Gedränge an Zügen, wenn über diese Strecke vorrangig nur noch Richtung Hannover und Hamburg beziehungsweise Leipzig und Berlin gefahren wird.
Der Bürgerentscheid pro Stuttgart 21 hat aber auch Signalwirkung für die gesamte Bundesrepublik. Denn die Bürger sind nicht durch die Bank Wut-Bürger, wie manch ein Politiker glauben machen möchte. Gerade im Hinblick auf die Energiewende und der damit verbundene Windkraftaus- und Stromtrassenneubau wird sicher zu Rangeleien führen. Aber im Grunde wissen die Deutschen genau, was notwendig ist und was nicht. Das hat sich jetzt gezeigt.
Insofern kann die Politik daraus nur lernen, Großprojekte dem Bürger gut zu vermitteln. Auch den noch verbliebenen vorwiegend aus gelangweilten Rentnern bestehenden Protestlern bei Stuttgart 21 müssen sie sinnvolle Betätigungen geben. Sonst droht der nächste Konflikt. Von einem bayernweiten Volksbegehren könnte auch der Münchner Flughafen profitieren. Denn es gibt wesentlich mehr Befürworter der dritten Startbahn als Gegner.

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