Wirtschaft

Über die neuen Räume freuten sich bei der Eröffnung (von links): Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Franz Josef Pschierer, Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Rainer Seßner, Geschäftsführer der Bayern Innovativ GmbH. (Foto: Bayern Innovativ/Thomas Geiger)

15.09.2017

Das Wirtschaftsministerium ist jetzt auch in Nürnberg

Ilse Aigner bezeichnet die neuen Räume von Bayern Innovativ als Außenstelle ihres Hauses

Als neue Außenstelle des bayerischen Wirtschaftsministeriums in Nordbayern bezeichnte Wirtschaftsministerin Ilse Aigner die neuen Räume von Bayern Innovativ in Nürnberg. Zusammen mit ihrem Staatssekretär Franz Josef Pschierer (CSU), der gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Bayern Innovativ GmbH ist, betonte sie bei der Einweihung, dass der neue Standort einem Innovationszentrum für die bayerische Wirtschaft werden soll. Denn nicht nur Bayern Innovativ, sondern auch die Bayerische Forschungsstiftung, die Bayerische Patentallianz, die Bayerische Forschungsallianz sowie der Projektträger Bayern sind in dem neuen Gebäude vertreten. Damit seien alle fünf Partner der Bayerischen Forschungs- und Innovationsagentur unter einem Dach. Ebenfalls vor Ort sind BayStartUP und die LfA Förderbank Bayern. „Damit führen wir alle Angebote in einer offenen Umgebung des Austausches zusammen und setzen so wichtige Impulse für Kreativität und Innovation“, so Aigner.

Frankenmetropole wird für die Staatsregierung immer wichtiger

Sie unterstrich auch, dass Nürnberg für die Staatsregierung immer wichtiger werde. Denn neben dem Heimatministerium komme auch das Gesundheitsministerium in die Frankenmetropole. Dieses werde am Gewerbemuseumsplatz einziehen, wo bisher Bayern Innvoativ ansässig war und den jetzigen Umzug nötig machte.

Die Bayern Innovativ GmbH ist seit ihrer Gründung 1995 ein zentraler Ansprechpartner für Wirtschaft und Wissenschaft im Freistaat und hat sich kürzlich einer erfolgreichen Neuausrichtung unterzogen. „Bayern Innovativ ist eine moderne und agile Innovationsgesellschaft mit mehr als 20 Jahren Erfahrung. Darauf bauen wir auf und entwickeln die Gesellschaft zum zentralen Thinktank und Trendscout im Freistaat“, so Aigner.

Mit der neuen Strategie „Bayern Innovativ 4.0“ gehe die Gesellschaft auch im Bereich Digitalisierung neue Wege. „Die Vernetzung von Wissen und Menschen spielt heutzutage bei der Entstehung von Ideen und Innovationen eine entscheidende Rolle. Mit neuen Projekten zum digitalen Innovationsmanagement für den Mittelstand und digitalen Wissenstransfer auf Basis künstlicher Intelligenz schaffen wir branchen- und technologieübergreifende Plattformen, um neue Märkte und Technologien in Bayern zu entwickeln, frühzeitig neue Trends zu erkennen und aufzugreifen und Experten gezielt zu vernetzen“, ergänzte Staatssekretär Pschierer.

Kein Bedenkenträgertum


„Bedenkenträgertum brauchen wir nicht“, unterstrich die Ministerin gleich zwei Mal mit Blick auf innovative Geschäftsideen und Erfindungen rund um die Digitalisierung. Vielmehr müssten die Forscher und Unternehmer ganz viel Gas geben, um im internationalen Wettbewerb in diesem Segment nicht abgehängt zu werden.

„Wir müssen uns eine gewisse Technologiefreundlichkeit aneignen“, mahnte Aigner die teils technikfeindliche Grundstimmung in weiten Teilen der Bevölkerung an. Denn Wachstums-chancen würden sich vor allem über vernetzte Systeme, künstliche Intelligenz oder digitale Produktion ergeben. Gerade bei der Produktion verfüge Bayern über einen enormen Standortvorteil in Europa. Während andere europäische Staaten nach jahrelanger Dienstleistungsorientierung erst wieder entsprechende Produktionsstätten aufbauen müssten, habe der Freistaat die Herstellung von Produkten nie aufgegeben. Das erweise sich jetzt als Pluspunkt.

Mittelstand mitnehmen


„Mir kommt es vor allem darauf an, dass wir auch den Mittelstand mitnehmen“, unterstrich die Ministerin. Neben Zugpferden wie „Big Player“ benötige man im Freistaat auch die kleinen und mittleren Unternehmen. „Diese haben oft nicht die Kapazitäten für eigene, große Forschungsabteilungen und Demonstrationsanlagen, die es braucht, um die digitale Zukunft zu gestalten. Deshalb ist es so gut, dass wir mit Bayern Innovativ einen so ausgewiesenen Experten haben, der unserem Mittelstand zur Seite steht“, erläuterte Aigner.

Sie betonte auch, dass Bayern Innovativ mit der Kompetenzstelle Elektromobilität den Kommunen im Freistaat unter die Arme greift: „Denn starke Kommunen sind unverzichtbar für einen bedarfsgerechten Aufbau der Lade-infrastruktur.“ Bis 2020 sollen rund 7000 öffentlich zugängliche Ladesäulen im Freistaat stehen.

Keine staatliche Planwirtschaft


Hierfür gibt die Staatsregierung laut Aigner rund 20 Millionen Euro aus. Dies sei Teil einer Strategie zur Vermeidung von Fahrverboten für Dieselfahrzeuge. Diese Verbote wären nach Ansicht der Ministerin eine Enteignung unzähliger Bürger und ein schwerer Schlag für die Automobilwirtschaft in Bayern. Es gelte, den Übergang zu einer Mobilität von morgen zu gestalten. Ausbau des ÖPNV, Dieselnachrüstung durch die Hersteller und Kaufanreize für emissionsarme Fahrzeuge sowie die Umrüstung der öffentlichen Fahrzeugflotten seien der richtige Weg. „Was für mich nicht in Frage kommt, ist ein fixes Datum, ab dem der Verbrennungsmotor verboten werden soll. Wir werden noch viele Jahre auf den Diesel angewiesen sein – auch was unsere Klimaziele angeht. Und auch eine Quote für E-Autos halte ich für falsch“, so Aigner. Denn beides wäre staatliche Planwirtschaft und der Staat dürfe nicht eine bestimmte Technologie verordnen.
(Ralph Schweinfurth)

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