Wirtschaft

Der Tourismus in Bayern ist von Rekordzahlen geprägt. Ein Beispiel dafür ist Neuschwanstein. (Foto: Friedrich H. Hettler)

13.02.2018

Der Erfolg beruht auf Qualität und Angebot

Für 2017 kann die bayerische Tourismusbranche erneut hervorragende Zahlen vorweisen

Der Tourismus in Bayern hat 2017 das sechste Jahr in Folge ein Rekordergebnis erzielt. Bayerns Wirtschafts- und Tourismusministerin Ilse Aigner: „Bayern ist bei Touristen aus dem In- und Ausland so beliebt wie nie. 2017 konnten wir das Ergebnis mit über 37,3 Millionen Gästeankünften (+ 4,9 Prozent) und 94,4 Millionen Übernachtungen (+ 3,7 Prozent) nochmals gegenüber 2016 steigern und das sechste Rekordjahr in Folge feiern.“ Um auch heuer steigende Besucherzahlen zu erreichen, versucht der Freistaat unter anderem die diesjährigen Jubiläen „200 Jahre Verfassungsstaat“ und „100 Jahre Freistaat Bayern“ intensiv zu nutzen. Für Aigner ist jedoch jenseits der übergeordneten Rekordzahlen besonders entscheidend, dass der gesamte Freistaat seinen Anteil daran hat und Stadt sowie Land gleichermaßen profitieren, denn die Steigerungsraten können sich laut Ministerin in allen Regionen sehen lassen. Wichtig sei es, so Aigner, den Zeitgeist zu erkennen, ohne aber die Tradition zu vernachlässigen. Der Erfolg der Branche beruht für die Ministerin also auf der Vielseitigkeit der touristischen Angebote. Dies äußere sich auch darin, dass Bayern zunehmend attraktiver für Gäste aus aller Welt wird. 2017 konnten die Ankünfte und Übernachtungen ausländischer Gäste um 8,7 beziehungsweise 8,3 Prozent gesteigert werden. „Der Freistaat wirkt also zunehmend weltweit wie ein Magnet.“ Der Tourismus in Bayern entwickelt sich laut Aigner seit Jahren sehr erfolgreich. Das sei wichtig, denn von ihm profitieren gerade ländliche Regionen. „Die Branche ist ein bedeutender Arbeitgeber und wesentlicher Motor der lokalen Wirtschaft. Für die Attraktivität des Freistaats ist es aber auch entscheidend, die Qualität des touristischen Angebots zu erhöhen. Dabei kommen die Angebote für Gäste auch der heimischen Bevölkerung zugute. Konkret investieren wir etwa in die Heilbäder und Kurorte, wir bauen den Naturtourismus aus und kümmern uns mit einem neuen Beratungsprogramm um das Gastgewerbe. Zentrales Anliegen bleibt das Thema Barrierefreiheit unserer touristischen Angebote. Um die Barrierefreiheit in allen Bereichen der touristischen Angebots- und Leistungskette voranzubringen, haben wir in einem Wettbewerb zehn neue Pilotdestinationen ausgewählt.“
Jens Huwald, Geschäftsführer der Bayern Tourismus Marketing GmbH (by.TM), ist überzeugt, dass das sechste Rekordergebnis in Folge mit der Qualität der bayerischen Tourismuswirtschaft zusammenhängt. „Einst trugen die Landschaftsmaler den Mythos rund um den Freistaat in die Welt. Heute sind wir – die bayerische Tourismuswirtschaft – die Landschaftsmaler: Mit hoher Qualität prägen wir das Bild Bayerns in der Welt und ziehen so Jahr für Jahr eine zunehmende Zahl an Gästen aus dem In- und Ausland in den Freistaat.“ Daneben bereichern laut Huwald auch Filme diesen Mythos. Deshalb gründeten die by.TM und die Film Commission des FilmFernsehFonds Bayern (FFF), unterstützt vom Mediennetzwerk Bayern die Initiative „Filmkulisse Bayern“. Diese Initiative soll Bayern für nationale sowie internationale Produktionen noch attraktiver machen und gleichzeitig Gästen die Möglichkeit geben, die Originalschauplätze der in Bayern gedrehten Kino- und Fernsehfilme live zu erleben. „Damit machen Filme Bayern als Urlaubsland noch attraktiver.“ „Die seit der Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Beherbergungsdienstleistungen nach wie vor in massiven Umfang stattfindenden Investitionen der Hoteliers zahlen sich für Bayern aus“, erklärte Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA Bayern. „Der Tourismus ist mittlerweile nach der Industrie die zweitwichtigste Leitökonomie des Freistaats. Ihm kommt eine Schlüsselfunktion hinsichtlich des Verfassungsziels zu, gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Landesteilen herzustellen. Denn er findet in allen Regionen statt, insbesondere auch dort, wo sonst nur noch wenig andere Arbeits- und Ausbildungsplätze zu finden sind.“
Da jedoch von dem Tourismusboom insbesondere größere Betriebseinheiten profitieren, warb Inselkammer die Kampagne „Zukunft für das bayerische Gastgewerbe“. Deren Ziel ist es, wirksame Maßnahmen gegen das weitere Schließen von gastgewerblichen Betrieben zu fördern. Denn eine flächendeckende Grundversorgung an Wirtshäusern trägt laut Inselkammer nicht nur unmittelbar zur Lebensqualität aller Bürger bei, sie ist auch Voraussetzung für den Tourismus. Die Bayerischen Heilbäder und Kurorte sind mit 5,46 Millionen Ankünften und rund 23,6 Millionen Übernachtungen ein starker Faktor im Tourismus. „Jede vierte Übernachtung findet in einem Heilbad oder Kurort statt und unter den Top 12-Destinationen in Bayern sind acht Heilbäder und Kurorte“, sagte der Vorsitzende des Bayerischen Heilbäder-Verbands Klaus Holetschek. „Wir sehen den Gesundheitstourismus als Wachstumsmarkt. Deshalb investieren wir auch kräftig in die Entwicklung unserer Marke Gesundes Bayern.“ Unter dieser Marke entwickeln die Heilbäder und Kurorte ganzheitliche Gesundheitsprogramme. Aktuell sind 21 Angebote aus 13 Orten zertifiziert. Weitere 13 Orte sind derzeit im Zertifizierungs-Prozess. Gesundes Bayern grenzt sich klar von Wellness und ähnlichen Angebotsformen ab. Die medizinisch-therapeutische Komponente der bayerischen Heilbäder und Kurorte steht im Vordergrund. Ziel ist es, höchste Gesundheitskompetenz in bayerischer Urlaubsqualität anzubieten. (Friedrich H. Hettler) (Besuchermagneten sind unter anderem Schloss Hohenschwangau, Füssen und Schloss Mespelbrunn - Fotos: Friedrich H. Hettler)

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