Wirtschaft

Diese Schilder sind die Spezialität von Franken Plastik. (Foto: Schweinfurth)

17.02.2017

Ein Mittelständler wird wieder unabhängig

Schilderspezialist aus Fürth kaufte sich von einem US-amerikanischen Industriekonzern frei

Große Freude in Fürth: Ein mittelständisches Traditionsunternehmen ist dank eines sogenannten Management-Buy-out (MBO) wieder eigenständig – und das zum 60-jährigen Firmenjubiläum. „Somit bleibt die Franken Plastik GmbH in Heimathand“, freut sich Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD). Auf diese Weise sei das Unternehmen auch nicht mehr an die Renditevorstellungen jenseits des Atlantiks gebunden.

Franken Plastik produziert Schilder für Hydranten, Wasseranschlüsse, Gasleitungen bis hin zu Schildern für die Industrieanlagen-Kennzeichnung. Diese Vielfalt und ein umfangreiches Dienstleistungsangebot macht den Mittelständler attraktiv für Kommunen, Energieversorger und Industrieunternehmen.

„In Deutschland haben wir im kommunalen Bereich einen Marktanteil von 60 Prozent“, erläutert Geschäftsführer Matthias Lunz. So greift nicht nur Fürths Energieversorger infra Fürth und die Feuerwehr der Kleeblattstadt auf Schilder von Franken Plastik zurück. Auch die Stadtwerke München, der in Nürnberg ansässige Regionalversorger N-ERGIE AG, die Erlanger Stadtwerke, der Flughafen München, die Stadtwerke Dachau und viele andere öffentliche Unternehmen schätzen die Qualität der Schilder aus Fürth.

Schilder verwittern kaum


„Denn wir machen unsere Schilder aus Plastik. Damit verwittern sie kaum und man kann sie im Gegensatz zu Metallschildern auch noch nach 30 Jahren lesen“, so Geschäftsführer Lunz. Möglich wird diese Langlebigkeit mittels des Durchfärbens des Plastiks. „Darum geben wir auch 15 Jahre Garantie auf unsere Schilder“, betont Lunz.

Zweiter positiver Nebeneffekt der Schilder aus Plastik ist die Vandalismussicherheit. „Wenn da einer meint, mit einem Schraubenzieher oder einem anderen scharfen Gegenstand darauf herumkratzen zu müssen, passiert nichts“, so Lunz, die Schilder sind nach wie vor lesbar.

Auch Sprayer hätten keine Chance. Denn deren Farben ließen sich problemlos entfernen. Bei Schildern aus Metall gehe beim Entfernen der Graffities auch die Farbe der Information des Schildes nach und nach verloren.

Aber nicht nur im öffentlichen Raum schätzen die Kunden die Qualität des Schilderspezialisten aus Fürth. Im Industriebereich stattet Franken Plastik schon seit Jahren Unternehmen wie BASF in Ludwigshafen aus. „Das Schöne an Deutschland ist, dass keine Anlage ohne Beschilderung laufen darf. Das ist gut für uns“, sagt Lunz begeistert.

Umsatz soll auf bis zu acht Millionen Euro klettern


Franken Plastik macht Lunz zufolge rund 6,5 Millionen Euro Umsatz im Jahr. Dieser soll in den nächsten Jahren auf sieben bis acht Millionen Euro gesteigert werden.

Das freut OB Jung, der betont: „Franken Plastik ist nicht das größte Unternehmen in Fürth, aber es produziert in Fürth. Das ist eine Wertschätzung des Produktionsstandorts Fürth.“ Denn entgegen dem Trend in den USA und Großbritannien folgten auch viele Unternehmen in der Kleeblattstadt der bayerischen Strategie, nach wie vor auf Produktion und nicht nur auf Dienstleistung zu setzen. So konnte Fürth in den letzten drei Jahren laut Jung pro Jahr etwa 2000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze hinzugewinnen.

Bei der Stadtspitze ist man jedenfalls froh, dass Franken Plastik, das 2011 vom US-amerikanischen Industriekonzern EnPro übernommen wurde, sich wieder freikaufen konnte und seit 1. Januar 2017 wieder eigenständig ist. „In Fürth ist ein MBO höchst selten“, sagt Horst Müller (CSU), Wirtschaftsreferent der Kleeblattstadt. Er betont die besondere Mittelstandspflege, die in Fürth betrieben werde, denn: „Wir fahren besser mit inhabergeführten Unternehmen.“ Mit Franken Plastik und seinen 43 Mitarbeitern, die auf rund 4000 Quadratmetern produzieren, dürfte die Stadt jedenfalls noch lange ihre Freude haben.
(Ralph Schweinfurth)

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