Wirtschaft

Das Bauspargeschäft zieht in diesem Jahr wieder an. (Foto: LBS Bayern)

04.08.2017

Finanzierungsgeschäft ausgebaut

LBS Bayern: Reserven gestärkt, Geschäftsmodell stabil

Die LBS Bayern hat sich strategisch auf ein anhaltendes Niedrigzinsumfeld ausgerichtet. „Wir haben unser Geschäftsmodell stabilisiert. Es funktioniert auch bei extrem niedrigen Zinsen. Die LBS Bayern ist in der Lage, nachhaltig positive Betriebsergebnisse zu erzielen“, sagte der Vor- standsvorsitzende Franz Wirnhier bei der Bilanz-Presse- konferenz in München. Im ersten Halbjahr 2017 liegt der Absatz mit 4,1 Milliarden Euro um 10,3 Prozent im Plus gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. „Wir sind optimistisch, dass wir unser Umsatzziel von 7,7 Milliarden Euro erreichen“, sagte Wirnhier. 2016 sei ein Übergangsjahr gewesen, in dem das Produktangebot konsequent auf Kunden ausgerichtet wurde, die für einen späteren Finanzierungsbedarf Vorsorge treffen wollen oder bereits einen akuten Finanzierungswunsch haben. Bezogen auf dieses Kerngeschäft sei 2016 das zweitbeste Absatzjahr gewesen. Der Wegfall anderer Produktangebote hatte zur Folge, dass das Bausparneugeschäft um 22 Prozent auf 6,85 Milliarden Euro zurückging.

Im Finanzierungsgeschäft setzt die LBS Bayern ihren Wachstumskurs fort. Die Sofortkredite legen nach einem Zuwachs von 14 Prozent im Jahr 2016 auf 731 Millionen Euro auch im ersten Halbjahr 2017 zu. Das Volumen der Auszahlungen betrug 350 Millionen Euro (+ 8,8 Prozent). Die Auszahlungen von Bauspardarlehen, die 2016 auf 192 Millionen Euro kamen (- 4,8 Prozent), reduzierten sich im ersten Halbjahr um elf Prozent auf 88 Millionen Euro.

Umstiegsangebote


Dem wirkt die LBS Bayern mit Umstiegsangeboten entgegen, die für Kunden mit älteren Verträgen attraktive LBS-Finanzierungen möglich machen. Die neuen LBS-Annuitätendarlehen, die erst seit Jahresmitte 2016 im Vertrieb sind, haben von Januar bis Juni 2017 bereits ein Volumen von 74 Millionen Euro erreicht. Das sind 21 Millionen Euro mehr als in den sechs Monaten davor. „Nach dem starken Vorjahr wollen wir die anhaltend hohe Immobiliennachfrage nutzen und 2017 noch mehr Finanzierungen in unsere Bücher bringen. Viele Sparkassen und der LBS-Außendienst greifen gerne auf unsere Produkte zurück, um ihr Angebot zu ergänzen“, so der LBS Bayern-Chef.

Die Maßnahmen, mit denen die LBS Bayern dem Niedrigzinsumfeld begegnet, zeigen Wirkung. Das Betriebsergebnis vor Risikovorsorge ist gegenüber dem Vorjahr auf 36,3 Millionen Euro angestiegen. Dieses Ergebnis wurde – neben ertragsstabilisierenden Maßnahmen – vor allem durch die gesetzliche Änderung des Abzinsungszeitraums für Pensionsrückstellungen beeinflusst. Die Verlängerung von sieben auf zehn Jahre führt zu einer deutlichen Entlastung, die sich jedoch bei der angenommenen Zinsentwicklung in den Folgejahren wieder neutralisieren wird. Deshalb hat die LBS Bayern zusätzliche Vorsorgereserven in Höhe von 17,4 Millionen Euro gebildet (nach Paragraph 340f HGB).

Jahresüberschuss bei null


Nach Steuern liegt der Jahresüberschuss für das Geschäftsjahr 2016 bei null. „Wir können auch bei einem anhaltenden Zinstief eine stabile Ergebnisentwicklung und Kapitalplanung sicherstellen“, so Wirnhier. „Und zur Risikopufferung haben wir weitere Reserven. Wir können positive Betriebsergebnisse erzielen und diese nach Abarbeitung der Bestandslasten auch wieder steigern.“

Wirnhier betonte, dass LBS-Bausparen im gegenwärtigen Umfeld besonders gefragt sei: „Das Bausparsystem Sparen und Finanzieren in der Gemeinschaft steht auf einer festen gesetzlichen Basis mit streng regulierten Schutzmechanismen. Der Nutzen des Bausparens ist exklusiv: staatlich geförderte Eigenkapitalbildung und Zinssicherheit für Wohnbaufinanzierungen. Die Ziele des Bausparens sind gesellschaftlich höchst relevant. Es dient dem Erwerb und Erhalt von Wohneigentum für die Mitte der Gesellschaft und unterstützt so die private Altersvorsorge und die Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum. Und das Bausparen erfüllt mit seinen Leistungen fundamentale emotionale Bedürfnisse im Sinne unseres Slogans ’Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause’.“

Neue Bauspartarife


Die Landesbausparkasse hat im Juni neue Bauspartarife an den Start gebracht. Sie bieten Darlehenszinsen zwischen 1,0 und 1,5 Prozent nominal. „Damit ermöglichen wir unseren Kunden die langfristige Absicherung von absoluten Top-Konditionen“, erklärte der LBS Bayern-Chef. „In über 85 Jahren Unternehmensgeschichte hatten wir noch keine günstigeren Zinsen für Bauspardarlehen.“

Dass die Produkte der LBS Bayern zu den attraktivsten am Markt gehören, hat laut Wirnhier die Zeitschrift Finanztest erneut bestätigt. Nach einer Untersuchung von über 100 Finanzierungsangeboten im Frühjahr, bei der die LBS Bayern mit ihren Bauspar-Kombikrediten zu den günstigsten Anbietern bundesweit gehörte, ist sie im Juni bei einem Vergleich langfristiger Finanzierungen als günstigster Anbieter unter allen Bausparkassen ermittelt worden. Die LBS-Kombikredite verknüpfen einen Bausparvertrag und ein tilgungsfreies Darlehen, mit dem die spätere Auszahlung aus dem Bausparvertrag vorfinanziert wird. „Diese Konstruktion“, so Wirnhiers Erklärung, „sichert die heutigen, äußerst niedrigen Zinsen bis zum Ende der Gesamtlaufzeit einer Finanzierung.“
(Friedrich H. Hettler)

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