Wirtschaft

Der „Gewerbepark A 6“ liegt direkt an der vorbeiführenden Autobahn A 6, der Achse Paris-Nürnberg-Prag. Inzwischen ist die jüngste Erweiterung abgeschlossen. Unternehmen sind derzeit dabei, Neubauten zu errichten. (Foto: Schweinfurth)

22.01.2016

Gewerbepark an der Autobahn boomt

Gemeinde Ursensollen punktet mit Firmenansiedlungen

Die rund 3700 Einwohner zählende Gemeinde Ursensollen (Landkreis Amberg-Sulzbach) beschreitet seit 2002 einen sehr erfolgreichen Weg bei der Gewerbeansiedlung. Sie hat kontinuierlich daran gearbeitet, den „Gewerbepark A6“ zu entwickeln. Damit schaffte sie es, die kommunalen Einnahmen auf solide Füße zu stellen sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze zu kreieren. „Wir waren eine Gemeinde, die ihre schon lange vorhandenen Potenziale nicht genutzt hat“, sagt Ursensollens Bürgermeister Franz Mädler (Freie Wähler) der Staatszeitung. Gerade nach der Insolvenz der nahegelegenen Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg musste die Region für Ersatzarbeitsplätze sorgen. Im Rahmen eines ROEK (Raumordnungsentwicklungskonzept), das die Staatsregierung zur regionalen Wirtschaftsförderung initiiert hatte, entschied man sich in Ursen-sollen dazu, ein zusätzliches Gewerbegebiet zu entwickeln, das für Jobs und Einnahmen in der Gemeinde und in der Region sorgt. In den Jahren 2004 bis 2006 wurde der „Gewerbepark A6“ (benannt nach der direkt an ihm vorbeiführenden Autobahn A6 (Paris-Nürnberg-Prag) errichtet. Unterstützt mit Mitteln aus der bayerischen Regionalförderung (Sonderprogramm Maxhütte), bewilligt durch die Regierung der Oberpfalz, wurden fast drei Millionen Euro investiert.

Investition ohne staatliche Förderung


In der 2015 abgeschlossenen Erweiterung wurde noch einmal – ohne staatliche Förderung – zirka eine Million Euro aus dem Gemeindehaushalt für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung investiert. Bürgermeister Mädler zufolge hatte der Gewerbepark von Anfang an ein großes Plus: Internet war immer zeitgemäß schnell in Ursensollen, und seit 2010 war dies schon via Glasfaser im Gewerbepark verfügbar und genutzt. „Für die momentan laufende Erweiterung haben wir bereits vier neue Firmen gewinnen können, die bereits bauen und eine fünfte Zusage erwarten wir demnächst“, so Mädler. Somit werden ab 2016 zusätzlich 130 Arbeitsplätze im Gewerbepark entstehen. Eine große, bundesweit tätige Druckerei, die printzen, wird sich dort niederlassen, eine Elektro- und eine Maschinenbaufirma sowie die Firma „cars on the web“ (COTW), deren Zentrale in Belgien ansässig ist. Das auf Internethandel von Fahrzeugen spezialisierte Unternehmen, mit einem Jahresumsatz von rund 40 Millionen Euro, wird seine Deutschlandzentrale in Ursensollen errichten.

Bereits seit Anfang an im „Gewerbepark A6“ ist die Sheepworld AG. Das auf Geschenkartikel mit Schafmotiven spezialisierte Unternehmen hat rund 60 fest angestellte Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 23 Millionen Euro. Dies wurde möglich, da die gut gelaunten Schafe auf Tassen, Schuhen, Kalendern und Einkaufstaschen inzwischen rund um den Globus eine große Fangemeinde haben. Mit den Emotionsmarken „my beautytree“, „Wortheld“ und „GRUSS & CO“ haben die Schafe mittlerweile Zuwachs in Sachen Geschenkartikel bekommen. Das Autohaus Fischer ist die Audi-Zentrale der Region und beschäftigt ebenfalls über 60 Personen.

Bodenständig geht es bei der FIAP GmbH im „Gewerbegebiet Süd“ zu. Der Weltmarktführer im Bereich der Aquakultur bietet über 3000 Produkte rund um Garten- und Schimmteiche an. Hierzu zählen Pumpen, UV-Lampen, Filtersysteme, Belüftungsanlagen, Teichheizungen sowie Wasserpflege- und Teichbauartikel. Außerdem befinden sich dort die Firmen Holzbau Kuhn, der Autokabelspezialist PVL, die Trockenbaufirma Holz Bösl sowie die Firma Käfer & Hummel, Spezialist für hochwertige Polstermöbel, KTM, Husqvarna und Tupperware. Zusammen bietet die kleine Gemeinde Ursensollen zurzeit über 770 Arbeitsplätze. Weil Ursensollen sich so wirtschaftsfreundlich aufgestellt hat, wurde es 2008 neben Ingolstadt und Neustadt bei Coburg mit dem Bayerischen Qualitätspreis „Wirtschaftsfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet. Zusätzliche Gewerbeflächen auszuweisen, ist derzeit in Ursensollen nicht geplant, da mit der großen Nachbarstadt Amberg die Option eines interkommunalen, über 100 Hektar großen, gemeinsamen Gewerbegebiets geprüft wird. „Auch wenn dieses zukunftsweisende und wichtige Großprojekt noch viel Energie und Kraft benötigen wird, so ist eine Realisation doch machbar und für die Zukunftssicherheit der Region sehr wichtig“, so Bürgermeister Mädler. Die Weichen für weiteres Wachstum sind also gestellt.
(Ralph Schweinfurth)

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