Wirtschaft

Der Immobilienfinanzierer erwirtschaftete einen Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau. (Foto: MünchenerHyp)

01.04.2011

Immobilienfinanzierung forcieren

Münchener Hypothekenbank mit dem Geschäftsjahr 2010 sehr zufrieden

Für die Münchener Hypothekenbank war 2010 ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland habe sich auch in den Zahlen der MünchenerHyp niedergeschlagen, so Vorstandssprecher Louis Hagen. Auf dem stabilen Fundament des abgelaufenen Geschäftsjahrs könne man jetzt nach vorne blicken. Vor diesem Hintergrund will die Hypothekenbank ihre Geschäfts- und Risikostrategie weiterentwickeln.
Vor allem in der privaten Immobilienfinanzierung – als das Kerngeschäftsfeld der MünchenerHyp – sieht Hagen großes Potenzial. Erstens sei die Nachfrage nach der Finanzierung von Wohnimmobilien in Deutschland sehr stabil und zweitens habe man in den Volks- und Raiffeisenbanken wettbewerbsstarke Vermittlungspartner. Die genossenschaftliche FinanzGruppe habe in der privaten Immobilienfinanzierung eine tiefe, aber auch noch ausbaufähige Marktdurchdringung, betonte Hagen. „Wir haben uns vorgenommen, unsere Verbundpartner dabei zu unterstützen, ihren Kunden, unabhängig von der jeweiligen Zinssituation, stets marktgerechte und wettbewerbsfähige Immobilienfinanzierungen anbieten zu können. Mit der Konzentration auf die Finanzierung von Wohnimmobilien in Deutschland verbinden wir zudem das Ziel, die hohe Qualität unserer Hypothekenbestände weiter zu verbessern.“ Anders als die meisten anderen spezialisierten Immobilienfinanzierer, die sich aus der privaten Immobilienfinanzierung schon lange verabschiedet haben, sieht Hagen darin für die MünchenerHyp ein zentrales Geschäftsfeld.
Als zweites Kerngeschäftsfeld habe das Institut die gewerbliche Immobilienfinanzierung definiert. Hier will man ebenfalls kontinuierlich und risikobewusst wachsen. Das Neugeschäftsvolumen bleibe jedoch hinter der Wohnimmobilienfinanzierung zurück. Dazu konzentriere sich die Hypothekenbank noch deutlicher auf wenige Kernmärkte. Dies sind laut Hagen neben Deutschland insbesondere die wirtschaftlich starken Regionen Großbritanniens und Frankreichs. In den USA betreibe man dagegen kein originäres Neugeschäft mehr.
Die beiden Kerngeschäftsfelder werden durch das Kreditgeschäft mit Staaten und Banken ergänzt. Dieses Geschäftsfeld hat für die MünchenerHyp vor allem eine unterstützende Funktion, erklärt der Vorstandssprecher. Es diene einerseits der Liquiditätssteuerung, andererseits will man international als Emittent Öffentlicher Pfandbriefe präsent bleiben. „Denn mit dem Pfandbrief als zentralem Refinanzierungsinstrument ist eine breite Investorenbasis für uns von großer Bedeutung. Trotz der unterstützenden Funktion wollen und können wir mit diesem Geschäft auch Erträge erzielen, ohne dabei hohe Risiken eingehen zu müssen.“
2010 hat die MünchenerHyp das Neugeschäft bei Hypothekendarlehen deutlich ausgeweitet. Insgesamt wurden Immobilienfinanzierungen mit einem Volumen von rund 3,55 Milliarden Euro (2009: 1,9 Milliarden Euro) vergeben (+ 87 Prozent). Das Kreditgeschäft bei Staaten/Banken konnte von 912 Millionen Euro auf gut 1,88 Milliarden Euro (+ 106 Prozent) gesteigert werden. Insgesamt belief sich damit das Neugeschäft auf knapp 5,5 Milliarden Euro (+ 93 Prozent).
Die gute Entwicklung des Neugeschäfts spiegelt sich laut Hagen auch in den Hypothekenbeständen der MünchenerHyp wider. So erhöhten sich die Bestände an Hypothekendarlehen um rund 10 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro. Zu diesem Wachstum habe vor allem die Finanzierung von Wohnimmobilien beigetragen. In der gewerblichen Immobilienfinanzierung hätten sich die Bestände stabil entwickelt. Zinsüberschuss ist gestiegen
Bei der Refinanzierung habe der Immobilienfinanzierer von einem günstigen Emissionsklima für Pfandbriefe und ihrem hohen Ansehen an den Kapitalmärkten profitiert, so der Vorstandssprecher. „Besonders unsere Jumbo-Pfandbriefe fanden bei den Investoren eine äußerst große Nachfrage. Das wirkte sich positiv auf unsere Refinanzierungsbedingungen aus.“
Das gute Neugeschäft, die wachsenden Bestände sowie die günstigen Refinanzierungsbedingungen haben dazu beigetragen, dass der Zinsüberschuss um 8,0 auf 124,5 Millionen Euro (+ 6,87 Prozent) anstieg. Die Verwaltungsaufwendungen blieben mit 58,9 Millionen Euro um 500.000 Euro leicht unter dem Vorjahreswert. Damit verbesserte sich die Kosten-Ertrags-Relation deutlich.
Das Betriebsergebnis stieg nach Bewertung um 3,7 auf 16,7 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss erreichte mit 11,0 Millionen Euro die Vorjahreshöhe. Die Bilanzsumme beläuft sich zum Jahresende 2010 auf 35,2 Milliarden Euro und liegt um 0,5 Milliarden Euro unter dem Vorjahresniveau. Die Geschäftsguthaben stiegen um 4,6 auf 151,5 Millionen Euro. Das gesamte haftende Eigenkapital liegt mit knapp 1,2 Milliarden Euro um 63,2 Millionen Euro über dem Vorjahreswert. Die Gesamtkapitalquote liegt bei 10,0 Prozent.
Ziel für dieses Jahr sei unter anderem, so Hagen, die Fortsetzung des Wachstumskurses und Stärkung der nachhaltigen Ertragskraft. Ferner will man den Schwerpunkt auf die Finanzierung von Wohnimmobilien in Deutschland legen. Darüber hinaus strebt die MünchenerHyp einen höheren Zinsüberschuss aus dem operativen Geschäft an. Hagen rechnet mit einem Jahresüberschuss in Vorjahreshöhe und dass der Pfandbrief das wichtigste Refinanzierungsinstrument bleibt.
(Friedrich H. Hettler)

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