Wirtschaft

Michael Braun, Geschäftsführer Tourismusverband Ostbayern, Wirtschaftsstaatssekretär Franz-Josef Pschierer, Anton Stiebler, Leiter Vertriebsservice Ostbayern der DB AG, und Anton Achatz, Geschäftsführer der E-WALD GmbH (v.l.). (Foto: DB AG/Anton Knapp)

10.08.2015

Individuell flexibel und nachhaltig mobil

Mit Elektromobilität den bayerischen Wald entdecken

Im Urlaub den Bayerischen Wald mit einem Elektroauto erkunden und entdecken? Das eCarsharing von E-Wald macht es möglich. Für den Gast/Urlauber bringt eCarsharing individuelle Flexibilität und Komfort in der Urlaubsregion. Vor allem in Gegenden mit einem schwachen öffentlichen Verkehrsnetz ist es eine optimale Ergänzung, um jederzeit mobil zu sein.
Mit dem eCarsharing von E-Wald sollte bewiesen werden, dass E-Mobilität nicht nur in Metropolen funktioniert, sondern auch in klimatisch und topografisch problematischen Zonen, so Anton Stiebler, Leiter Vertriebsservice Ostbayern der DB AG. Das neue Angebot ist ein gemeinschaftliches Projekt der E-WALD GmbH in Kooperation mit dem Vertriebsservice Ostbayern der Deutschen Bahn und dem Tourismusverband Ostbayern. Man will damit nach Stieblers Worten Bahnanreisende an die E-Mobilität heranführen und ihnen die Möglichkeit bieten, günstig Elektroautos zu mieten um damit während des Urlaubsaufenthaltes oder bei einem Tagesausflug individuell flexibel und mobil zu sein. Als Bahnkunde erhält man sogar eine Zehn-Prozent-Gutschrift vom Mietpreis des Fahrzeugs auf sein E-Wald Kundenkonto.

Keine Konkurrenz zum
öffentlichen Nahverkehr


Stiebler betonte aber auch im Rahmen der Präsentation der E-Mobilität im Bayerischen Wald, dass man mit diesem Projekts keinesfalls eine Konkurrenz zum ÖPNV sein will, vielmehr sei man eine Ergänzung.
Das Konzept für modernes, nachhaltiges und individuelles Reisen in den und im Bayerischen Wald habe ihn sofort überzeugt, erklärte Wirtschaftsstaatssekretär Franz-Josef Pschierer. Er begrüße den innovativen touristischen Ansatz auch ohne eigenes Auto einen individuell gestalteten Urlaub im Bayerischen Wald verbringen zu können. Die Menschen seien auch im Urlaub bereit, nachhaltiger zu denken. Darüber hinaus sei Elektromobilität eine klimafreundliche Alternative zum öffentlichen Nahverkehr und die Akteure würden sich mit neuen Akzenten von der Konkurrenz absetzen. Der Staatssekretär ist sich sicher, dass Elektromobilität das Tourismusangebot im Bayerischen Wald noch attraktiver machen wird.
„Wir brauchen Vorzeigeprojekte“, so Pschierer, wenn sich die Elektromobiltät durchsetzen soll. Ohne Anreizsysteme wie beispielsweise einer steuerlichen Förderung, werde man das von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgegebene Ziel von einer Million Elektroautos bis zum Jahr 2020 bestimmt nicht erreichen, „wenn wir so weitermachen“. Gleichzeitig bezeichnete der Staatssekretär E-Wald als wichtigen Pionier der E-Mobilität, denn das Unternehmen stehe nicht nur für Forschung, sondern auch für konkrete Umsetzung.
Touristen können ihren Ausflug individuell gestalten, indem sie eine Bahnreise mit einem sparsamen Elektroauto kombinieren und somit vor Ort umweltfreundlich mobil sind. eCarsharing-Station gibt es unter anderem in Bogen, Plattling, Passau, Vilshofen und Zwiesel. Durch die kostenlose Lademöglichkeit an den 150 Ladestationen bleibt der Gast mit dem Elektroauto jederzeit mobil und kann seinen Ladestopp, der nach Auskunft von Anton Achatz – Geschäftsführer von E-Wald –, maximal eine Stunde dauert, mit dem Besuch eines Ausflugziels kombinieren.
Mit eCarsharing setzt E-Wald auf das Mobilitätskonzept der Zukunft, so auch Pschierer. Der Grundgedanke besteht darin, sich ein Auto zu teilen und nur für die effektiv genutzte Zeit zu bezahlen. Um die Natur und Gesundheit zu bewahren, setzt E-Wald dazu ausschließlich Elektroautos ein. Was als größtes Demonstrationsprojekt für Elektromobilität in Deutschland startete, etabliert sich zum festen Bestandteil in Ostbayern und entwickelt sich zur Erfolgsstory mit anerkennenswerter Bekanntheit über die Region hinaus. Es gebe zahlreiche Anfragen aus anderen Regionen, sagte Stiebler.
Im November 2013 wurde die erste eCarsharing Station in Plattling eröffnet, inzwischen zählt man in der Region 100 Carsharing Standorte und eine Flotte von rund 220 Elektroautos mit 18 verschiedenen Modellen der unterschiedlichsten Hersteller, erklärte Achatz. Diese Autos können von jedermann wahlweise stunden- oder tageweise im eCarsharing genutzt oder über kostengünstige Langzeitverträge wochen-, monats- oder gleich jahresweise gemietet werden. Das tolle daran: Das all inklusive rundum sorglos Paket beinhaltet Service, Versicherung, Reifen und, wie bereits erwähnt, sogar das kostenlose Laden an jeder der 150 E-Wald Ladestationen.

E-Wald wird mit
19 Millionen Euro gefördert


Das bayerische Wirtschaftsministerium fördert die drei bayerischen Modellregionen für Elektromobilität in Bad Neustadt a.d. Saale, Garmisch-Partenkirchen und im Bayerischen Wald mit insgesamt 37,5 Millionen Euro. Davon steht dem Projekt E-Wald mit gut 19 Millionen Euro der größte Fördermittelanteil zur Verfügung (Laufzeit der Förderung bis Ende 2016).
Bereits jetzt ist absehbar, wie aus dem Ministerium zu hören ist, dass mit Hilfe von E-Wald belegt werden kann, dass Elektromobilität im ländlichen Raum und unter anspruchsvollen natürlichen Rahmenbedingungen (unter anderem klimatisch, topografisch) realisierbar ist. Außerdem wurden intelligente und integrierte Ladeinfrastrukturen sowie innovative Steuerungs- und Kommunikationskonzepte entwickelt, die sowohl für die Privatwirtschaft und die Wissenschaft als auch für die beteiligten Gebietskörperschaften wertvolle Erkenntnisse bei der gemeinsamen Adressierung von Herausforderungen im komplexen Gesamtsystem Elektromobilität im ländlichen Raum liefern. Die weiteren Aktivitäten von E-Wald, außerhalb des geförderten Projekts, können auch im Anschluss nach eigenem Ermessen weitergeführt werden. > Friedrich H. Hettler

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